Weltmeister-Comeback: Jorge Martin fit und bestraft
Jorge Martin wird in Valencia an den Start gehen, zudem bekam er eine Strafe aufgebrummt
Die gute Nachricht: Die MotoGP hat beim Saisonfinale wenigstens den Weltmeister der 2024er-Kampagne zurück. Jorge Martin, der seit dem von ihm verursachten Startcrash in Motegi in der dritten Verletzungspause des Jahres festhing, bekam die Startfreigabe für Valencia. Unglaublich, aber wahr: 30 Rennen der längsten MotoGP-Saison der Geschichte fanden ohne Jorge Martin statt.
Ebenso unglaublich: Trotz der Abwesenheit der Startnummer 1 etablierte sich Aprilia im Laufe der Saison als zweite Kraft der Königsklasse, dank des überragenden Marco Bezzecchi. Dessen Bilanz hätte noch besser ausfallen können, wäre er nicht ausgerechnet vom Teamkollegen aus dem Japan-Sprint torpediert worden.
Aus Sicht aller Beteiligten bei Aprilia ist der Vorfall Geschichte. Mit der Martin-Rückkehr soll es nun insbesondere mit dem Blick auf 2026 endlich mit doppelter Schlagkraft nach vorne gehen.
Jorge Martin ist zuversichtlich und bestätigte die uneingeschränkte Einsatzbereitschaft beim Finale: «Es ist schön, hier in Valencia zu sein. Ich liebe diese Strecke und all die Leute hier. Es ist natürlich nicht schön, das dritte Mal nach einer Verletzung zurückzukommen», musste der «Martinator» zugeben. «Ich bin hier, um mich auf 2026 vorzubereiten. Ich möchte Vertrauen aufbauen und wollte mit meinem Comeback nicht bis Februar warten.»
Für die Rennkommissare der MotoGP ist der Unfall in Japan allerdings am Sonntag abgehakt, nämlich dann, wenn Martin die ihm nach der Freigabe nachträglich aufgebrummte Strafe abgesessen hat. Für «unverantwortliches Fahren mit Sturzfolge» wurde Martin zu einer doppelten Long-Lap verurteilt – abzusitzen beim letzten GP des Jahres am kommenden Sonntag.
Erzeugt das bei Jorge Martin zusätzlichen Druck? «Auch vor der Verhängung der Long-Lap-Strafe verspürte ich keinen Druck. Ich habe hier in den letzten Jahren immer Podestplätze erzielt. Normalerweise ist es eine meiner besten Strecken – dieses Mal aber nicht» winkte Martin ab. «Es ist seltsam, zu einem Rennen mit dem Wissen zu kommen, dass du nicht deine beste Leistung zeigen kannst. Ich versuche, viele Runden zu fahren – ohne Druck. Es ist zudem wichtig, Informationen zu sammeln, um für den Dienstag bereit zu sein. Das wird ein wichtiger Tag sein, um neue Teile auszuprobieren und sich für die nächste Saison vorzubereiten.»
Was war seine erste Reaktion, als er nach dem Crash in Japan gespürt hat, das etwas nicht stimmt? «Zuerst realisierte ich nur, dass das Schlüsselbein gebrochen war. Die Verletzung war dann aber gravierender als erwartet. In den ersten Tagen rechnete ich mir aus, dass ich möglicherweise in Australien zurückkommen kann, doch dann wurde mir klar, dass die Verletzung weitaus schlimmer war», erklärte der Spanier. «Es war hart. Auch dieses Wochenende wird nicht einfach, weil ich schon lange nicht mehr auf dem Motorrad gesessen bin. Es wird am Freitag ein interessanter Test sein, um wieder mit dem MotoGP-Bike zu fahren.» In welchem Zustand befindet sich seine Schulter? «Noch lange nicht bei 100 Prozent, aber gut genug, um zu fahren.»










