Nach Ducati wieder Honda? Wegbegleiter analysiert Marc Marquez’ Zukunft
Zukunft bei Ducati oder Rückkehr zu HRC? Ex-MotoGP-Teammanager Livio Suppo wäre nicht überrascht, wenn Marc Marquez in der Saison 2027 wieder für Honda startet.
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Der MotoGP-Fahrermarkt für 2027 wirft bereits jetzt lange Schatten voraus – und Livio Suppo zählt zu jenen Stimmen, die dem Thema besonderes Gewicht verleihen. Der ehemalige MotoGP-Teammanager arbeitete für die Werksteams von Ducati, Honda und Suzuki und verbrachte viele Jahre an der Seite von Marc Marquez bei HRC. Entsprechend aufmerksam verfolgt er die Spekulationen um die Zukunft des neunfachen Weltmeisters.
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Nach Suppos Einschätzung hat Marquez noch keinen konkreten Plan für die MotoGP-Saison 2027 geschmiedet. «Ich bin überzeugt, dass Marc selbst noch nicht weiß, was er nach 2026 machen wird», betont der Italiener bei GPOne. Zunächst müsse ein entscheidendes Fragezeichen ausgeräumt werden – jenes hinter der Fitness des Spaniers. Seit seinem Sturz in Indonesien im Oktober 2025 musste Marquez pausieren, sein Comeback wird beim Sepang-Test erwartet.
Dass Marquez 2027 zu Honda zurückkehren könnte, hält Suppo durchaus für realistisch. «Ich kenne Marc ein bisschen und denke, dass eine Rückkehr in sein altes Team einen gewissen Reiz für ihn hat. Er pflegt weiterhin ein gutes Verhältnis. Er verbrachte den Großteil seiner Karriere mit diesem Team. Ich wäre also nicht überrascht. Doch es ist noch zu zeitig, um darüber zu sprechen.»
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Der emotionale Faktor spiele für Marquez eine Rolle – ebenso wie die sportliche Perspektive, die sich mit dem großen Reglementumbruch ergeben könnte. Für 2027 erwartet Suppo einen äußerst dynamischen Fahrermarkt. Der Wechsel von den 1000ern auf die neuen 850er-Bikes sowie der Einstieg von Pirelli als Einheitsreifenlieferant könnten die Kräfteverhältnisse grundlegend verschieben.
Welcher Hersteller macht 2027 einen Sprung? Prognosen seien deshalb schwierig. «Die ersten 850er-Tests könnten die Verhandlungen etwas verzögern. Doch diese Tests sind schwer zu deuten, weil man sich auf die Rundenzeiten der Testfahrer verlässt.» Vor allem Honda und KTM könnten bei diesen Tests stark auftreten, da sie mit erfahrenen Testpiloten arbeiten. «Honda und KTM werden sehr stark erscheinen, weil sie Aleix und Pol Espargaro sowie Pedrosa haben. Bulega hat weniger Erfahrung als die eben genannten Fahrer», vergleicht Suppo die Situation der Hersteller.
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In diesem Umfeld sieht Suppo Marquez in einer komfortablen Position. Er ist überzeugt, dass der Weltmeister sich Zeit lassen kann, solange er möchte. Ein weiterer Faktor sind die finanziellen Möglichkeiten der Hersteller. «Auf Grund ihrer schieren Größe können sie es sich leisten, den Fahrern viel zu zahlen», erklärt Suppo mit Blick auf die japanischen Marken, allen voran Honda, die in Sachen Gehaltsspielraum Vorteile gegenüber Ducati haben. Flirten Quartararo und Acosta bereits mit anderen Herstellern? Gleichzeitig warnt der erfahrene Manager die Verantwortlichen der Teams vor Fehlern in den Verhandlungen. «Ein häufiger Fehler ist, sich nicht auf einen, sondern auf drei oder vier Fahrer gleichzeitig zu konzentrieren. Das ist sehr riskant – wie beim Dating: Es funktioniert nicht, wenn man parallel mehrere Mädchen trifft.» Dennoch geht Suppo davon aus, dass der Markt längst in Bewegung ist. «Es gibt einige Fahrer, die wechseln möchten, vor allem Quartararo und Acosta. Ich vermute, dass sie sich bereits in Gesprächen befinden und sich umschauen.» Kritisch äußert sich Suppo zum neuen technischen Konzept der MotoGP. Er ist kein Fan des Wechsels auf 850 cm³. «Meiner Meinung nach haben sie einen weiteren Fehler gemacht. Den Hubraum gerade in einem so historischen Moment für die Motorradhersteller zu ändern, war nicht clever.» Wenn es darum gegangen sei, die Performance zu reduzieren, hätte es aus seiner Sicht bessere Lösungen gegeben. Statt komplett neue Motoren zu entwickeln, schlug Suppo eine schrittweise Reduzierung der Spritmenge als Alternative vor.
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