Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

MotoGP 2014: Kalex steht schon in den Startlöchern

Von Günther Wiesinger
Die Kalex-Designer Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn

Die Kalex-Designer Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn

Bisher beteiligt sich der deutsche Motorradhersteller Kalex nur an den zwei kleinen WM-Klassen. Für 2014 bahnt sich eine Zusammenarbeit mit MarcVDS für die MotoGP an.

Die Firma KALEX engineering in Bobingen/D von Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn (aus ihren Vornamen setzt sich der Firmenname KALEX zusammen) steht in den Startlöchern. 2010 wurde das erste Moto2-Motorrad gebaut, 2012 folgten die Moto3-KTM, höchste Zeit für den nächsten Schritt. 2014 könnte die Königsklasse mit Kalex-Motorrädern bevölkert werden.

MarcVDS Racing will nächstes Jahr in der MotoGP-WM  entweder die neuen Production-Racer von Honda oder die Yamaha YZR-M1-Motoren einsetzen – für Moto2-Ass Scott Redding.

MarcVDS-Teammanager Michael Bartholemy hat bei Kalex schon einmal sanft vorgefühlt, ob Interesse am Bau von MotoGP-Maschinen bestünde.

Da stiess der Belgier bei Kalex-Designer Alex Baumgärtel auf offene Ohren. Baumgärtel hat sich bereits seine Gedanken gemacht und wartet nur noch auf den Startschuss zum Bau von Rolling-Chassis für die YZR-M1-Yamaha-Motoren.

«Wenn Scott Redding so eine Kalex-Yamaha im November testen möchte, müsste jetzt bald jemand zu mir ‹Hallo› sagen», rechnet Baumgärtel vor. «Denn so ein MotoGP-Chassis bedeutet einen wesentlich höheren Aufwand als ein Moto3-Fahrwerk. Die Anforderungen an das gesamte Package sind wesentlich grösser. Wir haben es dann mit 250 statt 128 PS wie in der Moto2 zu tun. Man muss sich überlegen, wie man die Kabelstränge verlegt, welche Sensoren dran sein müssen, es müsste neues Personal aquiriert und eingestellt werden; wir müssten zwei, drei neue Spezialisten engagieren, darunter sicher auch einen Elektroniker. Das braucht eine Vorlaufzeit.»

Baumgärtel rechnet nach einer ersten groben Schätzung für Rolling-Chassis-Kosten von 400.000 bis 500.000 Euro für zwei komplette Maschinen für einen Fahrer.

Natürlich wäre es sinnvoll, mindestens zwei Fahrer ausstatten zu können. KALEX könnte sich auch vorstellen, für Sito Pons und dessen Moto2-Star Pol Espargaró so ein Projekt zu gestalten. Auch Italtrans wäre ein möglicher Kunde. «Aber Nakagami wird eher bei HRC landen», ist sich Baumgärtel bewusst. «Der steht als Japaner wahrscheinlich längst bei Honda auf der Liste.»

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