Stefan Bradl: «Die Kurve 11 muss verändert werden»

Von Günther Wiesinger
Sachsenring-GP 2014: Stefan Bradl und Andrea Iannone am Donnerstag nach 18 Uhr in Kurve 11

Sachsenring-GP 2014: Stefan Bradl und Andrea Iannone am Donnerstag nach 18 Uhr in Kurve 11

Am Donnerstagabend erprobten Bradl, Smith und Iannone auf dem Sachsenring die neue Streckenführung in Kurve 11. Stefan Bradl: «Sie sollte überhöht werden.»

Stefan Bradl erlebte heute auf dem Sachsenring einen kurzweiligen Donnerstag. Am Vormittag wurde er mit Cortese, Folger, Prinz, Öttl, Schrötter und Aleix Espargaró zum Dorna-Pre-Event ins Rennsportmuseum von Hohenstein-Ernstthal eingeladen, um 17 Uhr nahm er mit Márquez, Rossi, Dovizioso, Pedrosa und Smith amn der offiziellen Pressekonferenz teil. Und um 18 Uhr schwang er sich auf seine Honda RC213V und drehte gemeinsam mit seinen Kollegen Bradley Smith und Andrea Iannone ein paar Runden, um die neue Streckenführung in Kurve 11 zu prüfen.

Dort war der Radius mit Hilfe eines Wellblechbogens künstlich um zwei Meter enger gemacht worden, was von den Piloten als untauglicher Versuch zur Entschärfung dieser neuralgischen Kurve bezeichnet wurde.

Die Kurve 11 ist die erste Rechtskurve nach sieben Linkskurven, dort besteht die Gefahr, dass die rechte Reifenflanke abkühlt, deshalb kam es dort letztes Jahr im MotoGP-Training zu heftigen Stürzen von Crutchlow und Dovizioso.

«Die Kurve muss nicht umgebaut werden, Gott sei Dank», stellte Wolfgang Streubel nachher fest, der Geschäftsführer von GP-Promoter Sachsenring Rennstrecken Management GmbH. «Wir wollten den Radius am Scheitelpunkt um zwei Meter enger machen, um das Tempo zu reduzieren.»

Stefan Bradl liess die Ansicht von Wolfgang Streubel nicht gelten. «Die Option, die wir am Abend ausprobiert haben, ist unbrauchbar. Sie stellt keine grosse Veränderung dar», erklärte Bradl. «Wir fahren durch den geänderten Radius höchstens um 10 km/h langsamer. Das heisst: Bei einem Sturz ist der Schaden am Motorrad genau so gross wie vorher, auch bei der Verletzungsgefahr ändert sich nichts. Der geringere Speed macht keinen Unterschied aus. Der Schräglagenwinkel ist sogar höher, man müsste bei diesem Radius noch mehr Schräglage fahren als bisher, das wäre genau das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen. Wir sind sechs Runden gefahren und waren uns einig, diese Streckenführung wäre eine Verschlechterung.»

Bradl versicherte, er habe sich durch die fünf oder sechs Runden für das freie Training vom Freitag absolut keinen Vorteil verschafft. «Wir sind mittleres Tempo gefahren, du musst ja die Reifen auf Temperatur halten. Wir haben nicht viel dazu gelernt.»

Bradl hat aber mit seinen MotoGP-Kollegen bereits eine Idee diskutiert, die morgen der Safety Commission vorgetragen wird.

«Irgendwas muss in dieser Kurve passieren, damit wir mehr Downforce reinkriegen. Die Streckenbetreiber müssen sich auf jeden Fall etwas einfallen lassen. Unser Vorschlag wird sein, die Kurve aussen zu überhöhen. Diese Lösung wird halt Geld kosten. Die heute probierte Lösung wäre billig gewesen, aber sie bringt nichts...»

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