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Scott Redding: Werks-Honda? Ducati? Oder Yamaha?

Von Günther Wiesinger
Bisher kann kein Team die Factory-Honda für Scott Redding für 2015 finanzieren, weder Gresini noch Aspar noch Marc VDS. LCR hat abgelehnt. Doch es gibt Angebote von Pramac-Ducati und Forward-Yamaha.

Die Zukunft von Scott Redding ist weiter offen. Beim Silverstone-GP klassierte sich der Brite auf Platz 10, damit war der Production-Honda-RCV1000R-Pilot aus dem Go&Fun-Gresini-Team bester Brite. Denn Bradley Smith musste wegen einer defekten Hinterradfelge einen Boxenstopp einlegen, Cal Crutchlow kam über Rang 12 nicht hinaus.

Redding, Moto2-Vizeweltmeister 2013, ist WM-Zwölfter und liegt nur fünf Punkte hinter seinem Honda RC213V-Teamkollegen Alvaro Bautista.

Die HRC-Manager wollen jetzt Scott Redding auf die zweite Factory-Honda neben Cal Crutchlow (er fährt bei LCR) setzen, die ausserdem des Repsol-Werksteams eingesetzt wird.

Teamchef Fausto Gresini hat bisher keine Factory-Honda für Redding bestellt, weil er Go&Fun als Hauptsponsor verliert und mit seinem MotoGP-Aufgebot zu Aprilia wechseln wird. Damit wird der Vertrag mit Redding hinfällig.

Das belgische Marc VDS-Team hat jetzt bis zum Mittwoch vor dem Misano-GP (10. September) Zeit, um bei HRC die Pläne und das Budget für einen MotoGP-Rennstall auf den Tisch zu legen.

«Wir müssen warten, bis uns Gresini schriftlich gibt, dass er 2015 keine Factory-Honda für Scott Redding bestellen und einsetzen wird. Sobald er uns das mitteilt, ist er vertragsbrüchig, Scott kann sich dann offiziell ein anderes Team suchen», versichert Reddings persönlicher Manager Michael Bartholemy.

«Am 31. Juli wurde uns zugesagt, dass HRC für Scott bei Gresini eine Factory-Maschine vorgesehen hat», sagt Bartholemy. «Dann waren wir zuerst einmal beruhigt, denn das war es, was wir haben wollten. Doch ein paar Tage später hat uns Fausto Gresini in Brünn erklärt, dass er finanzielle Probleme für die nächste Saison habe. Er weiss nicht, ob er sich so ein Factory-Bike leisten kann. Seither herrscht etwas Ungewissheit.»

Von dieser Ungewissheit haben natürlich auch andere Teams Wind bekommen, Pramac-Ducati (dort ist nur Yonny Hernandez fix) und Forward-Yamaha (bisher nur Stefan Bradl unter Vertrag) haben Interesse an Redding.

«Nakamoto und Suppo von HRC garantieren mir nach wie vor, dass Scott 2015 eine Factory-Honda fahren wird», sagt Bartholemy. «Aber man muss abwarten, wo dieses Motorrad eingesetzt werden kann. Ich denke, sie reden mit Lucio Cecchinello und Aspar Martinez. Und sie haben auch uns ein Angebot gemacht. Wir haben seit einer Woche ein Angebot für die Factory-Spec-Honda für nächstes Jahr auf dem Tisch.»

Womöglich wird Redding bei Marc VDS landen. Denn Lucio Cecchinello hat abgewinkt. Er wird in seinem CWM-LCR-Team 2015 eine Factory-Honda für Cal Crutchlow einsetzen und ein Open-Bike für Jack Miller.

Und im Drive-M7-Aspar-Team ist keine Factory-Honda vorgesehen, Scott Redding steht dort auch nicht auf der Wunschliste.

Doch beim Marc VDS-Team ist der Deal mit HRC und Redding noch längst nicht in Stein gemeisselt. Denn so ein MotoGP-Deal kostet rund 5 bis 6 Millionen Euro pro Saison. Bartholemy: «Unser Sponsor und Teameigentümer Marc van der Straten will Scott helfen. Aber er will dieses Projekt nicht zu 100 Prozent allein finanzieren. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Marc würde das Projekt für drei Jahre mitfinanzieren. Aber allein können wir das nicht stemmen.»

Bartholemy bleibt gelassen. «Neben Honda sind zwei andere Werke für 2015 an Scott interessiert», betätigte der Belgier. «Und ein anderer Hersteller ist für 2016 interessiert. Die Nachfrage nach Scott ist gross. Viele Teams wollen ihn. Jetzt müssen wir zuerst abwarten, was Honda anzubieten hat und wann uns Gresini die Freigabe erteilt. Dann sehen wir weiter.»

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