Aprilia ohne Alex Hofmann: Jetzt wird umstrukturiert

Von Ivo Schützbach
Aprilia-Rennchef Romano Albesiano wollte für die MotoGP- und Superbike-WM 2015 mit drei Testfahrern arbeiten. Weil sich Alex Hofmann zu KTM abseilt, muss er seine Pläne ändern.

Aprilia steigt 2015 werksseitig in die MotoGP-WM ein und will dafür bestmöglich gerüstet sein. Das Testteam wollte Rennchef Romano Albesiano deshalb von einem auf drei Fahrer erhöhen. «Mit Michael Laverty und Max Biaggi stehen wir kurz vor der Vertragsunterzeichnung», so der Italiener.

Alex Hofmann, seit 2008 maßgeblich an der Entwicklung der RSV4 beteiligt, wollte Albesiano weiterverpflichten. Doch seit Längerem zeichnete sich ab, dass es in dieser Ehe kriselt. «Alex hat vor Längerem beschlossen, dass er keine Rennen mehr fahren möchte», bemerkte der Rennchef. «Wir respektieren das, gleichzeitig limitiert ihn das als Testfahrer. Die optimale Ausgangslage ist, wenn wir einen Testfahrer haben, der die Stammpiloten ersetzen kann.»

Der gebürtige Mindelheimer sprach im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com über seine Beweggründe, 2015 für KTM zu arbeiten. Der Hersteller aus Mattighofen steigt 2017 mit einem Semi-Werksteam in die MotoGP-Weltmeisterschaft ein. Ing. Kurt Trieb baut einen 1000-ccm-V4-Motor mit Seamless-Getriebe und pneumatischem Ventiltrieb, dazu wird ein Gitterrohrstahlrahmen entwickelt nach dem Vorbild der Moto3-Bikes. Der Motor der RC16 soll im Mai 2015 auf dem Prüfstand laufen, für Jahresende 2015 ist das Roll-out vorgesehen.

Hofmann bekam in diesem Jahr zunehmend das Gefühl, dass seine Arbeit bei Aprilia nicht mehr gebührend geschätzt wird, dass kein wirkliches Interesse an einer Zusammenarbeit mit ihm besteht. Außerdem ist er von der ursprünglich geplanten Konstellation im Aprilia-Testteam nicht begeistert.

Drei sind einer zu viel

«Die Offerte von Aprilia war da, ich hätte als Testfahrer weitermachen können», sagt der 34-Jährige. «Aber mit drei Testfahrern... klar hat Aprilia sehr viel zu tun. Aber man muss auch eine gewisse Konstanz liefern. Ich finde es wichtig, dass ein Testfahrer alle Arbeiten macht, dass er von Grund auf die Zicken des Motorrads kennt und weiß, was es kann und was nicht. Ich kenne einen Max Biaggi, er wird gewiss nicht die dreckigste Arbeit machen. Er wird versuchen sich die Bikes so hinzustellen, dass sie mindestens auf dem Niveau wie in der MotoGP-WM sind. Er fährt auch tendenziell eher, wenn die Asphalttemperaturen passend und die Bedingungen gut sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir zwei perfekt harmonieren würden. Es ist aber wichtig, dass ein Testteam homogen ist. Ich verstehe die Ausrichtung von Aprilia nicht so ganz, drei Testfahrer ist einer zu viel. Das war einer der Gründe, dass ich mich so entschied.»

Ohne Hofmann muss Aprilia umplanen. Fix werden kommende Saison Michael Laverty und der sechsfache Weltmeister Max Biaggi testen, «außerdem werden wir unsere Superstock-Fahrer verstärkt fahren lassen», hielt Albesiano fest.

Aprilia hat 2015 drei große Baustellen zu bewältigen. In der MotoGP-WM arbeiten sie mit dem Team von Fausto Gresini zusammen, in der Superbike-WM mit Red Devils Roma. Erstmals werden im Team Nuova M2 im Superstock-1000-Cup zwei Werksmotorräder zum Einsatz kommen.

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