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Hervé Poncharal: «Ganz neue Organisation für 2016»

Von Günther Wiesinger
Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal

Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal

Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal ist mit seinen Piloten Pol Espargaró und Bradley Smith nicht restlos zufrieden. «Aber sie haben ungefähr so abgeschnitten, wie ich erwartet habe», sagt der Franzose.

Vor einem Jahr erlebte Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal mit Cal Crutchlow eine starke Saison, der Brite ergatterte vier Podestplätze und beendete die Saison als Gesamtfünfter.

Doch dann unterschrieb der Brite einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Ducati Corse, es lockte ihn die Traumgage von rund 2,5 Millionen Euro pro Saison.

Poncharal musste sich für 2014 mit der Fahrerpaarung Pol Espargaró und Bradley Smith abfinden, die ihn nicht enttäuschte. Der spanische Moto2-Weltmeister von 2013 eroberte in seiner ersten MotoGP-Saison den überragenden sechsten Gesamtrang, Smith rundete die Teamperformance immerhin mit Rang 10 ab.

«Das waren mehr oder weniger die Ergebnisse, die ich erwartet habe», stellte Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir waren uns alle bewusst, dass die Top-4-Piloten schwierig zu erwischen sein würden. Dazu bekam Ducati den besonderen Open-Bonus, sie haben sich deshalb gegenüber 2013 deutlich gesteigert. Ausserdem habe ich für Andrea Dovizioso als Fahrer eine Menge Respekt. Er ist 2012 bei mir gefahren. In diesem Jahr habe ich sein Niveau und seine Strategie kennengelernt.»

«Wir sind also am Schluss auf dem sechsten Schlussrang gelandet», lautet die Bilanz von Poncharal. «Es liegen nur Márquez, Rossi, Lorenzo und Pedrosa vor uns, dazu Dovi. Das ist eine recht starke Leistung für einen Rookie wie Pol. Klar, wenn er zwei- oder dreimal aufs Podest gefahren wäre, wären wir glücklicher gewesen... Aber es ist, wie es ist. Pol war schnell, er hat viel gelernt. Er hat ein paar Fehler gemacht, für die man bei einem Klassenneuling Verständnis haben kann. Jetzt bin ich gespannt und aufgeregt, wenn ich an unsere zweite gemeinsame Saison 2015 denke. Wir waren Anfang Dezember gemeinsam in Indonesien. Ich habe dort gesehen, wie motiviert er ist. Er hat sich verbessert, er wird nächstes Jahr stärker sein. Yamaha glaubt sehr stark an Pol.»

Bradley Smith erlebte bei Saisonmitte eine schwierige Phase mit vielen Stürzen, als er um eine Vertragsverlängerung kämpfte.

Als ihm Tech3 im August erneut das Vertrauen aussprach, nachdem etliche andere Kandidaten (Vinales, Miller, Folger, Rins, Alex Márquez und so weiter) abgesagt hatten, stabilisierten sich die Darbietungen des Briten.

«Am Schluss hat er in Australien mit Platz 3 seinen ersten Podestplatz in dieser Kategorie erreicht hat, wenn auch unter glücklichen Umständen. aber am Ende spielt es keine Rolle, was mit den anderen an diesem Tag passiert ist», ergänzt Poncharal. «Wir haben viele Optionen geprüft, bevor wir uns wieder mit Bradley geeinigt haben. Aber am Schluss haben wir gesagt, es ist am besten, Bradley noch ein weiteres Jahr bei uns zu halten. Seine Performance ist oft recht nahe an Pol dran, manchmal ist er ganz vorne. Bradley war schliesslich für mich die beste Wahl für 2015. Nach der nächsten Saison wird es grosse Umstellungen bei den technischen Vorschriften geben, dazu werden einige interessante Teamplätze frei. Es wird sich auf dem Fahrermarkt einiges tun. Wir werden also vielleicht Gelegenheit haben, für 2016 eine ganz neue Organisation zu installieren.»

Natürlich hätte Poncharal gern einen Ausnahmekönner wie Maverick Vinales engagiert, der als Moto2-Rookie gleich vier GP-Siege feierte und WM-Dritter wurde. «Aber bei manchen Talenten ist das Management komplett besessen davon, ihre Fahrer in einem Werksteam unterzubringen», hat Poncharal herausgefunden. «Wir haben ein Angebot gemacht, das Management von Vinales hat sich anders entschieden. Für mich ist Maverick ein unglaubliches Talent. Er wird in Zukunft ein sehr starker MotoGP-Fahrer werden. Aber wir werden sehen, wo Vinales 2015 ins Ziel kommt und wie Pol und Bradley abschneiden... Es ist immer gut, Feuer und Eis zu haben. Die Teenager wie Vinales und Miller werden für frischen Wind sorgen.»

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