Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Marc Márquez (1.): «Haben guten Kompromiss gefunden»

Von Günther Wiesinger
Weltmeister Marc Márquez in Sepang

Weltmeister Marc Márquez in Sepang

Marc Márquez suchte in Sepang heute von drei Motorrädern das beste aus und legte am Schluss die Bestzeit vor. Aber er unterschätzt Yamaha und Ducati nicht.

Weltmeister Marc Márquez probierte am ersten Tag beim MotoGP-Test in Sepang drei unterschiedlich konfigurierte Motorräder und lag lange Zeit nur an fünfter Stelle.

Doch am Schluss gelang ihm mit 2:00,262 min eine Bestzeit, an der sich auch die Yamaha-Stars Rossi und Lorenzo die Zähne ausbissen.

Marc, kannst du erklären, welche drei Motorräder du heute getestet hast?

Ja, wir haben drei unterschiedliche Versionen ausprobiert. Wir sind auch die 2014-Werksmaschine gefahren, obwohl wir natürlich wissen, dass dieses Motorrad nicht mehr in Frage kommt. Aber wir haben trotzdem sicherheitshalber ein paar Runden damit abgespult.
Das zweite Motorrad war der Prototyp, den ich beim Valencia-Test nach dem WM-Finale probiert habe. Die dritte Maschine war ein Kompromiss zwischen den Valencia-Prototyp und dem 2014-Modell.
Das war heute ein arbeitsreicher Tag, besonders mühsam war es, weil ich direkt aus der Winterpause komme... Am Schluss hat sich auf jeden Fall die neueste Version durchgesetzt, also das ganz neue Kompromiss-Bike.

Du hast letztes Jahr alles dominiert, jetzt hast du die Saison gleich wieder mit einer Bestform begonnen?

Ja, ich fühle mich gut. Aber wir müssen an den Motorrädern noch viele, viele Dinge verbessern. Ausserdem haben wir viele Komponenten, die wir noch testen müssen.

Was war dein Ziel für den ersten Tag?

Mein Ziel war es, das richtige Bike aus den drei Versionen herauszufiltern, mit dem wir jetzt an den nächsten zwei Tagen arbeiten werden.

Warum gefällt dir das neue Motorrad besser als der Valencia-Prototyp?

Als ich den 2015-Prototyp in Valencia getestet habe, hat mir das Vertrauen zum Vorderreifen gefallen. Aber wir haben beim Bremsen zu viel Zeit verloren. Also habe ich die Honda-Ingenieure gebeten, sie sollen sicherstellen, dass wir so spät bremsen können wie 2014.
Also haben sie Modifikationen gemacht – und einen wirklich guten Job verrichtet. Denn ich fühle mich jetzt an den Bremspunkten genau so wie 2014.
Natürlich haben wir dafür etwas Vertrauen zum Vorderreifen geopfert, aber es ist besser als im Vorjahr. Das ist gut, wir haben einen guten Kompromiss gefunden.

Du hast gesagt, die Rundenzeit und der Platz sind am ersten Tag nicht ausschlaggebend. Aber die Bestzeit ist dir sicher lieber als Platz 5, den du zu Mittag inne gehabt hast?

Ja, sicher. Den ganzen Tag hindurch habe ich viel probiert. Ausserdem ist es am ersten Tag nach dem Winter immer schwierig, den richtigen Level rauszufinden. Aber am Ende habe ich mir einen neuen Reifen und das beste Set-up von heute reinmontieren lassen, denn ich wollte wissen, wo wir stehen. Dann habe ich gesehen: Wir sind okay.

Sind die Yamaha stärker als vor einem Jahr um diese Zeit?

Ja, bereits in der zweiten Saisonhälfte 2014 waren die Yamaha sehr stark. Es ist also keine Überraschung. Sie waren hier auch beim WM-Lauf im Oktober sehr konkurrenzfähig.
Das ist der Sinn der Weltmeisterschaft: Zwei Werke kämpfen um den Titel. Aber es ist der erste Testtag. Es wird noch acht Tage gefahren, bevor es in Katar losgeht. Bis dahin kann sich viel ändern.

Vielleicht werden drei Werke um den Titel fighten. Ducati liegt mit dem letztjährigen Motorrad auf Platz 4. Die GP15 wird wohl noch besser sein.

Buh... Ja, sie sind mit dem Bike von 2014 wirklich schnell. Dovizioso und Iannone. Aber ich muss mir anschauen, ob sie auch konstant schnell sind.

Haben dir die Tests von Casey Stoner genützt?

Ja, er hat getestet... Sicher ist es für Honda, für Dani und mich wichtig, Testfahrer zu haben. Aber ich weiss nicht, welche Zeiten er gefahren ist. Und ich hatte heute keine Zeit, auf seine Daten zu schauen. Ich habe mir auch die Daten von Dani nicht angeschaut. Ich habe mich auf meine eigene Arbeit konzentriert.
Ich muss sowieso immer alles selber prüfen, was neu ist. Casey hat viel ausprobiert, ja. Wir geben meistens recht ähnliche Urteile über die Motorräder ab.

Die Testzeiten in Sepang (4. Februar) um 18 Uhr Ortszeit

1. Marc Márquez (E), Honda, 2:00,262 min
2. Valentino Rossi (I), Yamaha 2:00,380
3. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 2:00,521
4. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 2:00,617
5. Dani Pedrosa (E), Honda, 2:00,745
6. Pol Espargaró (E), Yamaha), 2:00,930
7. Andrea Iannone (I), Ducati, 2:01,424
8. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:01,556
9. Bradley Smith (GB), Yamaha, 2:01,707
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, 2:01,713
11. Scott Redding (GB), Honda, 2:01,917
12. Michele Pirro (I), Ducati, 2:01,951
13. Danilo Petrucci (I), Ducati, 2:02,136
14. Aleix Espargaró (Suzuki), 2:02,225
15. Alvaró Bautista (E), Aprilia, 2:02,285
16. Hiroshi Aoyama (J), Honda, 2:02,560
17. Nicky Hayden (USA), Honda, 2:02,699
18. Héctor Barberá (E), Ducati, 2:02,700
19. Jack Miller (AUS), Honda, 2:02,807
20. Katsuyuki Nakasuga (J), Yamaha, 2:03,092
21. Maverick Viñales (E), Suzuki, 2:03,164
22. Eugene Laverty (IRL), Honda, 2:03,295
23. Mike di Meglio (F), Ducati, 2:03,878
24. Karel Abraham (CZ), Honda, 2:03,879
25. Loris Baz (F), Yamaha, 2:04,163
26. Marco Melandri (I), Aprilia, 2:04,502
27. Alex de Angelis (RSM), ART, 2:04,673
28. Takumi Takahashi (J), Honda, 2:04,719
29. Takuya Tsuda (J), Suzuki, 2:05,478
30. Michael Laverty (GB), Aprilia, 2:06,190

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