Valentino Rossi (4.): «Honda sind eine Spur besser»

Von Günther Wiesinger
Crew-Chief Silvano Galbusera und Valentino Rossi

Crew-Chief Silvano Galbusera und Valentino Rossi

Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi fuhr am Freitag in Sepang mit 1:59,401 min seine persönliche Bestzeit. Aber Márquez und Pedrosa machen ihm Kopfzerbrechen.

Valentino Rossi und Jorge Lorenzo hatten nach 15 Uhr ihre Arbeit verrichtet, das Movistar-Yamaha-Team packte am dritten Testtag in Sepang frühzeitig ein.

Rossi hatte sich auf 1:59,401 min gesteigert, das ergab den vierten Platz und stellte den neunfachen Weltmeister ziemlich zufrieden.
Ein paar Schattenseiten hatte dieser Test für ihn freilich auch.

Valentino, du wirst heute fröhlicher als nach Platz 6 am Donnerstag.

Ja, ich habe heute beim Fahren viel mehr Freude gehabt. Wir haben das Setting des Motorrads verändert, dann war es besser. Dadurch haben wir das Chattering weggezaubert, das ist gut. Ich bin um 1,275 Sekunden schneller gefahren als am Vortag. Meine Rundenzeit war gut. 1:59,4 min ist meine persönliche Bestzeit hier in Sepang, so schnell bin ich hier noch nie gefahren.
Das Motorrad ist gut, es ist einfach zu fahren.
Das Problem sind die Honda, denn sie sind ein bisschen schneller als wir mit den neuen Reifen. Aber auch bei der Rennpace sind sie im Vorteil. Pedrosa hat eine bessere Rennsimulation gemacht als Márquez.
Wir haben bei unseren Long-run gleichzeitig ein paar Dinge ausprobiert. Es sieht so aus, als seien wir nicht weit weg von Honda. Aber die Factory-Honda sind eine Spur schneller.
Wir sind happy mit unserer Performance. Aber wenn wir versuchen wollen, um die WM zu fighten, müssen wir weiter am Motorrad arbeiten.

Du hast in deinem Long-run etwas getestet. Was zum Beispiel?

Die Schwinge, ein neues Mapping für die Motorbremse und für die Beschleunigung. Wir waren interessiert, wie das funktioniert. Wir wollten einerseits die beste Performance rausfinden, aber gleichzeitig verstehen, wie sich diese neuen Sachen im Long-run auswirken.
Manches hat sich bewährt, manches weniger. Ich bin zwei, drei Runden langsamer gefahren, weil ich das Mapping umgestellt habe.
Ich war beim Long-run ziemlich müde, weil ich vor dieser Simulation schon 30 Runden abgespult hatte. Aber es lief nicht übel.
Auch Jorge war im ersten Teil der Simulation ziemlich flott unterwegs. Pedrosa war ein bisschen schneller. Das heisst: Wir haben Arbeit, aber wir sind nicht sehr weit weg.

Was sagst du zur 1:59,8-min-Runde von Marc Márquez?

Ich denke, wir haben heute früh sehr gute Bedingungen vorgefunden – alle. Aber er ist als erster Fahrer hier 1:58 gefahren. Bei Márquez kann man nicht von einer Überraschung sprechen. Wir wissen, dass er da eine sehr gute Runde hingezaubert hat. Es ist auch eindrucksvoll, dass Pedrosa 1:59,0 geschafft. Ich glaube, Dani wird in diesem Jahr stärker sein als 2014. Er war in der Simulation schneller als Marc, aber Marc ist später gefahren, bei höheren Temperaturen. Also bei schlechteren Bedingungen.
Jorge, Dani und ich sind die Simulation ziemlich zur gleichen Zeit gefahren, Dani war am besten unterwegs.
Es sieht so aus, als könnten die beiden Werks-Honda den Vorteil, den sie über eine Runde habe, auch im ersten Teil des Rennens ausspielen. Wenn wir also heute ein Rennen fahren würden, könnten die Honda gewinnen.

Wo holen Márquez und Pedrosa den Vorsprung heraus?

Beim Bremsen, beim Reinfahren in die Kurven, es sieht so aus, als würden sie den Hinterreifen weniger beanspruchen. Wir haben uns verbessert, besonders beim Bremsen, ich kann später bremsen, das zeigen die Daten. Aber immer noch nicht spät genug.
Wir bekommen ein paar neue Teile für die nächsten Tests.

Stefan Bradl fuhr mit der besten Open-Yamaha auf Platz 8. Bist du überrascht?

Ja, Bradl ist gut. 2:00,2 min, das ist eine starke Zeit. Sicher helfen ihm die superweichen Reifen, genau so wie den Ducati und den Suzuki. Aber das ist eine anständige Rundenzeit. Das bedeutet, er mag die Yamaha.

Die Testzeiten in Sepang (Freitag, 6. Februar), 17 Uhr Ortszeit

1. Marc Márquez (E), Honda, 1:58,867
2. Dani Pedrosa (E), Honda, 1:59,006
3. Andrea Iannone (I), Ducati, 1:59,388
4. Valentino Rossi (I), Yamaha, 1:59,401
5. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 1:59,624
6. Pol Espargaró (E), Yamaha, 1:59,851
7. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:59,874
8. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:00,294
9. Aleix Espargaró (Suzuki), 2:00,486
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, 2:00,536
11. Bradey Smith (GB), Yamaha, 2:00,941
12. Maverick Vinales (E), Suzuki, 2:00,964
13. Danilo Petrucci (I), Ducati, 2:00,970
14. Hiroshi Aoyama (J), Honda, 2:01,229
15. Héctor Barbera (E), Ducati, 2:01,183

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do.. 28.03., 17:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 28.03., 18:15, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 28.03., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do.. 28.03., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 21:20, Motorvision TV
    Racing Files
  • Do.. 28.03., 21:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 22:50, Motorvision TV
    Classic Races
» zum TV-Programm
12