Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl: «Liegestütze in eineinhalb Wochen»

Von Günther Wiesinger
Stefdan Bradl wird auf dem Sachsenring nur in Teamkleidung zu sehen sein – ohne Helm und Leder

Stefdan Bradl wird auf dem Sachsenring nur in Teamkleidung zu sehen sein – ohne Helm und Leder

Stefan Bradl will auf dem Sachsenring seinen Ersatzfahrer Claudio Corti unterstützen. Welche Chancen sich für 2016 ergeben, lässt sich erst im August besser abschätzen.

Stefan Bradl wird am Donnerstag gegen 14 Uhr auf dem Sachsenring eintreffen und dann einige Termine absolvieren, um 17 Uhr nimmt er mit fünf anderen MotoGP-Kollegen sogar an der Pressekonferenz der Dorna teil.

Der Athinà Forward-Yamaha-Pilot hat in der sechsten Rudne beim Assen-GP nach einem Highsider einen Kahnbeinbruch im rechten Handgelenk erlitten, am vorletzten Montag wurde er im Klinikum Augsburg von Dr. Stefan Krischak operiert; es wurde eine Herbert-Schraube eingesetzt.

Am Wochenende entschied sich Bradl auf Anraten der Ärzte, auf den Deutschland-GP zu verzichten, er wird von Claudio Corti ersetzt, der 2013 für Forward auf einer FTR-Kawasaki die MotoGP-WM absolvierte und 2015 arbeitslos wurde.

«Ich musste am Wochenende noch drei Schmerztabletten am Tag nehmen, inzwischen genügt eine pro Tag», erklärte Stefan Bradl.
Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari hat Stefan Bradl gefragt, ob er Claudio Corti bei seinem MotoGP-Comeback mit Ratschlägen helfen und unterstützen könne, Bradl wird dieser Bitte natürlich nachkommen.

«An eine Teilnahme am WM-Lauf ist aber nicht zu denken», ergänzte der siebenfache GP-Sieger. «Die Beweglichkeit im Gelenk wird zwar besser, aber ich darf es drei Wochen lang nicht belasten. An Liegestütze oder Ähnliches ist nicht zu denken, Das dauert mindestens noch eineinhalb Wochen.»

Über die Saison 2016 will und kann der letztjährige WM-Neunte bisher nichts sagen.

Aber es besteht ein Unterschied im Vergleich zum Sachsenring-GP 2014. Damals war klar, dass Jack Miller auf Wunsch von HRC Bradls Platz im LCR-Honda-Team bekommen würde?. Teambesitzer Lucio Cecchinello bemühte sich redlich um die Finanzierung einen zweiten MotoGP-Fahrers, denn er wollte Bradl unbedingt behalten. Doch Cecchinello hatte Mitte Juli 2014 noch keinen Sponsor für den zweiten Fahrer, er musste Bradl bis Ende August vertrösten. Deshalb einigte sich Bradl mit Forward-Yamaha.

Nach der bisher alles andere als berauschenden Saison 2015 wird Bradl natürlich nicht gerade mit Angeboten überhäuft. «Aber ich weiss immerhin, dass ich auch nächstes Jahr bei Forward fahren kann», sagt der Moto2-Weltmeister von 2011.

Bei Pramac-Ducati (Hernandez zu Avintia?), Aprilia Racing (der Platz neben Bautista ist für 2016 frei) und Marc VDS Honda (Scott Redding bisher enttäuschend) sowie Power Electronics Aspar Honda könnten sich ebenfalls Möglichkeiten ergeben, auch wenn dort die Auswahl an geigneten Fahrern gross ist.

Bradl: «Bisher gibt es kein konkretes Angebot. Für mich steht vorerst im Vordergrund, bis Indy richtig fit zu werden und dann ein paar gute Rennen zu zeigen.»

Denn die Teamchefs wollen noch bis Brünn oder Silverstone warten, wie sich ihre eigenen Fahrer aus der Affäre ziehen und welche Moto2-Fahrer (Zarco? Lowes? Rabat?) sich einen Aufstieg in die MotoGP-WM vorstellen können.

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