Tom Lüthi: Der Traum von der MotoGP lebt weiter

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi

Tom Lüthi

Tom Lüthi wird im September 30 Jahre alt. Aber der Aufstieg in die MotoGP-Klasse ist für den Schweizer noch nicht abgehakt.

Der letztjährige Moto2-WM-Fünfte Tom Lüthi absolviert in der kommenden Saison seine 14. komplette WM-Saison. Und wenn man die halbe Saison 2002 dazu rechnet, als er bei Saisonmitte anstelle von Jakub Smrz auf die Elit-Honda stieg, ist es bereits die 15. GP-Saison.

Lüthi fuhr 2011, 2012, 2013 und 2014 auf Suter. Er holte mit dem  Schweizer Fabrikat 20 Podestplätze; nur Marc Márquez mit 25 Podestplätzen war auf der Suter erfolgreicher.

Schon 2013 wurde im Lüthi-Camp ernsthaft über einen Wechsel zu Kalex nachgedacht, dann wieder 2014, aber erst 2015 wurde er in die Tat umgesetzt. Zu spät? Lüthi: «Das kann ich nicht sagen. Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich bin 2015 auf Kalex gefahren und fahre 2016 auf Kalex, das ist wichtig. Aber wir haben auch mit Suter gute Erfolge gehabt.»

Der populäre Schweizer aus Oberdiessbach wird zwar am 6. September bereits 30 Jahre alt.

Aber Tom Lüthi hat den Traum vom Aufstieg in die MotoGP-WM noch nicht aufgegeben.

Lüthi durfte nach dem 125-ccm-Titelgewinn 2005 in Valencia zehn Runden lang eine Werks-Honda RC211V testen. Später wurde er von Schweizer Medien mit dem MotoGP-Projekt von BMW in Verbindung gebracht, es reichte aber nur zu einem Vertrag als Markenbotschafter für die Schweiz. Auch bei Suzuki, Tech3-Yamaha und Ilmor klappte es nie mit einem MotoGP-Vertrag. Auch ein Deal mit Martinez-Honda für die Saison 2015 kam nie zustande.

Sieht Tom Lüthi 2016 im reifen Alter von fast 30 Jahren die letzte Chance auf einen Moto2-Titelgewinn gegen die junge Garde? Titelanwärter wie Alex Rins sind fast zehn Jahre jünger...

«Ich weiss nicht, ob es meine letzte Chance ist. Keine Ahnung. Ich möchte angreifen. Denn ich will den Schritt in die MotoGP schon noch schaffen», betont Tom Lüthi. «Aber es besteht die Tendenz, dass die Fahrer dort immer jünger, jünger und jünger werden. Ich weiss nicht... Es ist schön, dass Rossi mit 36 Jahren immer noch gewinnt. Das ist wunderschön.»

Tom Lüthi stellt klar, dass er sich nicht mit Rossi vergleichen will. Und er hat miterlebt, wie Jack Miller und Maverick Vinales quasi als Teenager für die MotoGP-Werksteams von HRC und Suzuki verpflichtet wurden.

«Ich habe diese Chance nicht bekommen. Die Bikes, die Miller und Vinales erhalten haben, habe ich nie bekommen», bedauert der 29-jährige Schweizer und zehnfache GP-Sieger (5x 125 ccm, 5x Moto2).

Der Schweizer Kalex-Pilot weiss, dass er die Moto2-WM 2016 ähnlich dominieren müsste wie Johann Zarco im Vorjahr, wenn er noch einmal den Sprung auf eine 1000-ccm-MotoGP-Rakete schaffen will.

«Dann könnte es eventuell klappen», grübelt Lüthi. «Ich kann mir aber auch vorstellen, noch fünf weitere Jahre Moto2 zu fahren. Ja, wenn das Material stimmt und so, dann schon, sicher. Warum nicht? Die Moto2 ist keine schlechte Klasse. Es ist jedoch schwierig, über die ganze Saison konstant vorne mitzumischen und sich jedes Wochenende durchzusetzen.»

«Aber ich muss nicht um jeden Preis hoch in die MotoGP. Ein Jahr mit einem nicht konkurrenzfähigen Bike und dadurch die Karriere kaputt machen, das will ich nicht. Das ist sinnlos. Und mir ist klar, der Aufstieg in die MotoGP wird nicht mit dem Technomag-Team gehen. Da müsste ein Angebot von einem existierenden Team kommen. Wir werden sehen, was passiert in dieser Klasse.»

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