Die Daten des Baz-Sturzes: 290 km/h und 29,9g

Von Sharleena Wirsing
Beim ersten MotoGP-Test 2016 in Sepang platzte an der Avintia-Ducati von Loris Baz der Michelin-Hinterreifen. Nun wurde die Telemetrie-Daten des schweren Sturzes veröffentlicht.

Avintia-Neuling Loris Baz stürzte am Morgen des zweiten Testtages, dem 2. Februar, auf dem Sepang International Circuit in Malaysia mit 290 km/h, als der Michelin-Hinterreifen seiner Ducati platzte. Michelin brachte den Reifen umgehend für eine ausgiebige Analysen nach Frankreich.

Es wird vermutet, dass das Avintia-Team mit einem zu geringen Reifendruck experimentierte. «Ich will vor der detaillierten Untersuchung im Labor in Clermont Ferrand keine voreiligen Rückschlüsse ziehen», versicherte Nicolas Goubert, Technical Director von Michelin Motorsport. Der weichere Hinterreifen wurde aus Sicherheitsgründen nach Baz’ Sturz nicht mehr eingesetzt.

Der Unfall ereignete sich auf der Hauptgeraden der Strecke. Der Hinterreifen platzte, wodurch Baz nach etwa 1,9 Sekunden von seinem Bike katapultiert wurde.

Das Alpinestars Tech-Air Race Airbag System, das sich in seiner Lederkombi befindet, kam zum Einsatz, als Baz abflog und zeichnete die Daten auf. Der erste Aufschlag auf der Strecke fand 60 Millisekunden später und mit einer Kraft von 29,9g auf seine linke Schulter statt. Ab dem Zeitpunkt des Aufschlags auf der Strecke dauerte das Rutschen 6,6 Sekunden.

Trotz des Tempos und der heftigen Einschlagkraft beim Sturz war Loris in der Lage, mit einem geprellten Ellenbogen den Unfallort selbstständig zu verlassen und noch am gleichen Tag weiter zu testen.

Nach Baz’ Sturz beschloss die GP-Kommission eine Regeländerung, die solche Vorfälle in Zukunft vermeiden soll. Der Technische Leiter und seine Mannschaft dürfen jetzt zusammen mit den Ingenieuren des offiziellen Reifenlieferanten Michelin prüfen, dass der Mindest-Reifendruck eingehalten wird. Diese Informationen werden von nun an automatisch im Datenspeicher hinterlegt und werden der offiziellen Technik-Crew über einen Download aus dem Datenspeicher zur Verfügung stehen.

Da über das Equipment und die Methode der elektronischen Aufzeichnung dieser Informationen noch nicht endgültig entschieden wurde, werden der Technische Leiter, seine Mannschaft und die Crew des offiziellen Reifenlieferanten nun mit der Befugnis ausgestattet, den Reifendruck jederzeit manuell zu prüfen.

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