KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Spielberg-Test: KTM nur 1,7 sec hinter Leader Iannone

Von Günther Wiesinger
KTM übertrifft alle Erwartungen und erstaunt die Gegner beim ersten Kräftemessen in der MotoGP-Klasse. Mika Kallio liegt in Spielberg vor der Mittagspause nur 1,7 sec hinter Ducati-Star Andrea Iannone.

«Einen Verkehrsstau verursachen wir bisher zumindest nicht», seufzte der zweifache 250-ccm-Motocross-Weltmeister und KTM-Legende Heinz Kinigadner gegen 11.30 Uhr beim zweitägigen MotoGP-Test auf dem Red Bull Ring in Spielberg/Österreich.

Die Konkurrenz zeigt Respekt vor den Darbietungen der Testfahrer Mika Kallio und Tom Lüthi, und Kallio lag nach rund zwei Stunden nur 1,797 Sekunden hinter der Bestzeit.

«Auf die von dir prognostizierten drei Sekunden haben wir noch etwas Luft», freute sich Pit Beirer, Motorsport Director von KTM, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Übrigens: Auch KTM-Firmenchef Stefan Pierer wird heute zum Debüt der RC16in der Steiermark erwartet.

Von einem KTM-Heimvorteil kann bisher niemand sprechen. Denn die KTM RC16 war seit dem Roll-out im Oktober nie mehr auf dem Red Bull Ring in Aktion.

«Ich bin mit der KTM hier noch nie gefahren», bestätigte Mika Kallio, 2005 Vizeweltmeister auf der 125-ccm-Werks-KTM – ausgerechnet hinters einem heutigen Teamkollegen Tom Lüthi, der damals eine private Bluewin-Honda fuhr. «Ich fühle mich gut auf dem Motorrad. Aber man darf unsere Performance nicht überwerten. Heute am Abend werden wir mehr wissen.»

Die Zeiten der Aprilia-Fahrer Alvaró Bautista, Sam Lowes und Mike di Meglio scheinen auf dem Zeitenmonitor nicht auf.
Aprilia will keine Rundenzeiten kundtun.

«Wir wollen keinen Druck. Das ist nur ein privater Test. Die Rundenzeiten stehen nicht im Vordergrund. Wir wollen ohne Druck an den Motorrädern arbeiten», erklärte Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano. «Klar, Rundenzeiten sind wichtig. Aber das ist nicht der Grund, warum wir hier sind. Wir testen neue Flügel, eine neue Schwinge, Testfahrer di Meglio probierte auch andere Komponenten aus, zum Beispiel eine neue Benzinpumpe.»

Die gegnerischen Team mutmassen, Aprilia wolle die Rundenzeiten geheim halten, um vom neuen KTM-Team samt dessen Testfahrern nicht blamiert zu werden.

Von den GP-Teams fehlen nur Repsol-Honda (sie haben nur noch zwei Testtage) und Tech3-Yamaha beim Spielberg-Test.

Die Rundenzeiten am Dienstag, 19. Juli, 11.45 Uhr

1. Iannone, Ducati, 1:24,945. 2. Viñales, Suzuki, 1:25,317. 3. Redding, Ducati, 1:25,397. 4. Dovizioso, Ducati, 1:25,625. 5. Crutchlow, Honda, 1:25,710. 6. Hernandez, Ducati, 1:25,713. 7. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:25,860. 8. Miller, Honda, 1:25,997. 9. Lorenzo, Yamaha, 1:26,068. 10. Rossi, Yamaha, 1:26,221. 11. Stoner, Ducati, 1:26,264. 12. Petrucci, Ducati, 1:26,379. 13. Barbera, Ducati, 1:26,563. 14. Kallio, KTM, 1:26,742. 15. Laverty, Ducati, 1:26,764. 16. Rabat, Honda, 1:27,016. 17. Baz, Ducati 1:27,326. 18. Lüthi, 1:27,402.

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