Servus TV: Rückzug aus Deutschland und der Schweiz

Von Günther Wiesinger
Servus TV konzentriert sich anch 2016 auf den Heimmarkt in Österreich

Servus TV konzentriert sich anch 2016 auf den Heimmarkt in Österreich

Der österreichische Privatsender Servus TV zieht sich aus dem deutschen und schweizerischen Sendegebiet zurück und beschränkt sein TV-Angebot nach 2016 auf Österreich.

Der österreichische Privatsender Servus TV wird mit Jahresende 2016 den Sendebetrieb in Deutschland und in der Schweiz einstellen. Servus TV beschränkt sich künftig auf den Heimatmarkt und seine österreichische Programmidentität, liessen die Sender-Verantwortlichen in Salzburg verlauten.

«Als Konsequenz wird die Sendelizenz in Deutschland und der Schweiz zurückgelegt und der Sendebetrieb in diesen Ländern per Jahresende eingestellt», wurde von Servus TV mitgeteilt. Am Sendersitz in Wals/Salzburg wird das Zurücklegen der entsprechenden Sendelizenzen als klare Entscheidung für den Standort Österreich betrachtet.

Der Einstieg in den hart umkämpften deutschen TV-Markt mit dem stärksten Wettbewerb und riesiger Senderauswahl war für den Privatsender von Beginn an schwierig, trotz anspruchsvoller Dokumentationen, attraktiven Sportübertragungen und hochstehendem Kulturprogramm.

Der in Österreich im Oktober 2009 gestartete Sender Servus TV kam in Deutschland nach fünf Jahren über einen Marktanteil von 0,25 Prozent nicht hinaus. In Österreich liegen die Einschaltquoten durchschnittlich immerhin bei 1,7 Prozent.

Für den Rückzug werden auch betriebswirtschaftliche Gründe geltend gemacht. Im vergangenen Mai hatte das Red Bull Media House erklärt, das TV-Projekt koste pro Jahr einen fast dreistelligen Millionenbetrag.

Die Printmagazine wie «Servus in Stadt und Land» sind von der Entscheidung nicht betroffen, sie werden weiter in Deutschland verkauft.

Die Pläne für das lineare TV-Senderprojekt Red Bull TV wurden schon vor Monaten auf Eis gelegt.

Der Sendebetrieb von Servus TV in Deutschland läuft bis Jahresende uneingeschränkt weiter, das Online-Angebot servustv.com bleibt bestehen. Dort können auch künftig Sendungen über das Internet abgerufen werden können.

Nach dem 31. Dezember 2016 werden beliebte Sendungen wie «Sport & Talk aus dem Hangar-7» nur mehr in Österreich live zu sehen sein.

Durch den Rückzug aus Deutschland entfällt für Servus TV auch die Möglichkeit, die Live-Senderechte für die MotoGP-WM nach 2018 für das gesamte deutsche Sendegebiet zu kaufen. Bis dahin befinden sich die Rechte im Besitz von Eurosport.

Servus TV hat aber die exklusiven, terrestrischen Live-TV-Rechte an der MotoGP-WM für Österreich und wird diese Berichterstattung auch in den nächsten Jahren aufrechthalten.

Servus TV hatte bereits im Mai 2016 Schlagzeilen gemacht, als Eigentümer Dietrich Mateschitz ankündigte, er werde den Sendebetrieb einstellen, falls ein Betriebsrat gegründet werde. Rund 250 Mitarbeiter waren damals von der Kündigung bedroht. Sie versicherten aber, keinen Betriebsrat gründen zu wollen, also ging der Sendebetrieb weiter.

Als wertvoll könnten sich die durch den Rückzug frei werdenden Servus-TV-Programmplätze erweisen: Mit dem Ende von Servus TV in Deutschland und in der Schweiz werden zwei TV-Kanäle frei, die einen Wert von mehreren Millionen präsentieren. Die ORF-Sendetechniktochter ORS ist bisher für das Signal per Satfeed zuständig; über Satellit kann unverschlüsselt ein Standard- und ein HD-Kanal empfangen werden. Da die meisten TV-Zuschauer den Servus TV-Kanal inzwischen auf ihrer Fernbedienung vorprogrammiert haben, ersparen sich die etwaigen Nachfolger auf diesen Sendeplätzen teure Werbemaßnahmen, denn sie können von einem prominenten Programmplatz aus loslegen.

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