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Sachsenring: Forderungen von Dorna und ADAC erfüllt

Von Günther Wiesinger
Der Sachsenring soll weiter GP-Schauplatz bleiben

Der Sachsenring soll weiter GP-Schauplatz bleiben

Am heutigen 11. August läuft die von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomcyzk gesetzte Frist ab. Die Sachsenring-Rennstrecken-Management GmbH muss als GP-Promoter ein tragfähiges GP-Konzept für die nächsten 5 Jahre vorlegen.

Es war ein unwürdiges Schauspiel. Weil in Sachsen im Zusammenhang mit der Austragung des GP von Deutschland zu viele teilweise zerstrittene Partner beteiligt sind, die in der Vergangenheit nicht alle am gleichen Strang zogen, liess die ADAC-Zentrale in München im neuen 5-Jahres-Deal mit Dorna Sports einen Passus vermerken, wonach der Schauplatz des deutschen Grand Prix für 2017 und die Jahre danach offen sein würde, jede homologierte deutsche GP-Strecke sollte in Frage kommen.

In Wirklichkeit war der Nürburgring die einzige Alternative, denn der Hockenheimring ist für Motorrad im aktuellen Zustand untauglich. Die 2002 auf 4,574 km verkürzte Piste (ohne Waldgeraden) müsste für einen Motorrad-GP erheblich umgebaut werden. Und mit den neuen Nürburgring-Betreibern und Geschäftsführer Mirko Markfort wurde bisher nicht ernsthaft über die Möglichkeit eine GP-Rückkehr verhandelt. Zuletzt wurde der deutsche Grand Prix 1997 in der Eifel ausgetragen, es kamen nur 17.000 Besucher. Deshalb wanderte der WM-Lauf für 1998 nach Sachsen.

Aber viele Fans aus den alten Bundesländern würden sich auf eine GP-Rückkehr in die Eifel freuen, auch wenn es nur all zwei Jahre abwechselnd mit dem Sachsenring wäre.

Obwohl auch vor vier Wochen beim Sachsenring-GP 2016 an drei Tagen 212.411 Zuschauer erschienen, glich die GP-Austragung für Promoter SRM in den letzten fünf Jahren jeweils einer finanziellen Gratwanderung.

Der ADAC verwendete den neuen Dorna-Vertrag zuletzt als Druckmittel, um in Sachsen professionellere und zukunftsträchtigere Strukturen durchzusetzen. Die SRM GmbH gönnt sich also jetzt eine Kapitalerhöhung von 175.000 auf 350.000 Euro, schon 2013 war die Einlage auf 175.000 erhöht worden.

Dorna und ADAC drängten auch auf eine Einigung mit Grundstückseigentümern, es war sogar von einer neuen gemeinsamen Grundstücks GmbH mit allen Beteiligten die Rede.
Die SRM muss jetzt sogar die Sicherung einer sogenannten Vertragserfüllungsbürgschaft gewährleisten. Die SRM-Hausbank Sparkasse Chemnitz hat größere Sicherheiten eingefordert. In den letzten Jahren hatte die SRM GMbH nämlich Verbindlichkeiten bis zu 1,2 Millionen Euro in den Büchern stehen.

Gersdorfs Bürgermeister und SRM-Geschäftsführer Wolfgang Streubel blickte dem 11. August gelassen entgegen. Er war überzeugt, dass alle Gemeindevertreter bei der Stammkapital-Erhöhung mitziehen und auch alle anderen Forderungen erfüllt werden würden.

Man muss also kein großer Prophet sein, um die Zukunft des GP von Deutschland vorhersagen zu können: Der Warnschuss von ADAC und Dorna hat Früchte getragen, der WM-Lauf wird 2017 und wohl auch in den Jahren danach in Hohenstein-Ernstthal stattfinden.

Die Infrastruktur muss jedoch verbessert, die Nachhaltigkeit erhöht werden, die Einnahmen müssen steigen, die Kosten sinken. Doch als nicht-permanente Rennstrecke mit dem Verkehrssicherheitszentrum hat der Sachsenring mit seinen nur zehn erlaubten Lärmtagen unbestrittene Nachteile. Auch das zweigeteilte Fahrerlager findet bei den Teams wenig Anklang; die Fahrer selbst beklagen sich in erster Linie über die Kurve 11, die erste Rechtskurve nach 25 Fahrsekunden auf der linken Reifenflanke, die besonders bei niedrigen Temperaturen für die MotoGP-Asse zum neuralgischen Punkt wird, trotz asymmetrischer Reifen.

Die Fans können trotzdem aufatmen. Der Sachsenring ist auf dem besten Weg, ein Fixpunkt im GP-Kalender zu werden.

Aber der Druck ist gross. Es kommen neue Pisten in Finnland (bereits fix für 2018), Kasachstan, Indonesien und Thailand in den Kalender. Deshalb verlangt die Dorna Zusicherungen, dass die angekündigten 13,5 Millionen Euro in Sachsen in den nächsten Jahren auch wirklich investiert werden. Da wird auch der Freistaat Sachsen mit Ministerpräsident Stanislav Tillich in die Pflicht genommen.

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