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Mattia Pasini: «Es gibt noch viel zu tun»

Von Markus Lehner
Pasini: «Habe gepusht, so hart ich konnte»

Pasini: «Habe gepusht, so hart ich konnte»

Nach seinem überraschenden Sieg beim 250er-GP von Italien in Mugello bleibt Mattia Pasini realistisch: «Vor Barcelona haben wir noch viel Arbeit.»

Nicht der Sieg von Mattia Pasini (Team Tóth Aprilia), sondern der Zusammenprall von Marco Simoncelli mit Alvaro Bautista inklusive Ausritt ins Kiesbett war das Hauptgesprächsthema beim 250er-Grand Prix von Italien in Mugello.

Doch für Pasini selbst war der «geerbte Sieg» natürlich das Highlight des bisherigen Saisonverlaufs. Der 23-jährige Italiener, der bereits beim GP von Japan in Motegi als Dritter auf dem Podest gestanden hatte, ist nun in der WM-Tabelle mit 51 Punkten bereits auf Rang 5 hinter Bautista (83 Punkte, Team Mapfre Aprilia), Hiroshi Aoyama (76, Team Scot Honda), Simoncelli (61, Metis Gilera) und Héctor Barbera (59, Pepe World Team) vorgestossen.

Pasini, der seit 2008 in der 250er-Klasse fährt und damals gleich den Auftakt in Katar gewann, hat bisher 10 GP gewonnen, acht davon in der 125er-Klasse. 2008 stand er insgesamt vier Mal auf dem Podest und lag nach sieben von 17 GP auf dem dritten WM-Zwischenrang, nur acht Punkte hinter Mika Kallio (KTM) und fünf Punkte hinter dem späteren Weltmeister Marco Simoncelli. Viele Stürze und finanzielle Sorgen beim mittlerweile aufgelösten Polaris World Team liessen ihn bis Ende Saison auf den achten Rang zurückfallen. Nur mit viel Glück fand Pasini für 2009 kurz vor Saisonbeginn einen Startplatz im ungarischen Team Tóth.

In Mugello machte Pasini auf seiner in Pink lackierten Tóth-Aprilia Werbung für den Night-Club «Ladies Night» in Rimini. Doch nicht nur die Farbe der Maschine war ungewohnt für den Italiener, sondern auch das Resultat und vor allem, wie dieses zustande kam. Denn der ohne Ersatzmaschine ausgerüstete Pasini musste auf dem Startplatz das Set-up komplett ändern lassen, als kurz dem Start der Regen kam.

«Ein unglaubliches Rennen», lachte Pasini im Ziel überglücklich. «Der Regen hat alles noch schwieriger gemacht, und das Tempo vorne an der Spitze war extrem hoch. Vor dem Start haben wir nicht sämtliche Set-up-Änderungen für den Regen fertig gebracht, mehr oder weniger haben wir einfach Regenreifen drauf geschnallt. Die ersten Meter nach dem Start waren eigenartig, denn plötzlich benahm sich die Aprilia völlig anders.»

Das rennentscheidende Scharmützel zwischen Simoncelli und Bautista nutzte Pasini eiskalt aus. Er verteidigte die entstandene Lücke auch bei der Schlussattacke von Simoncelli in der letzten Runde. «Alvaro, Marco und ich haben fünf oder sechs Runden miteinander gekämpft», erzählte Pasini. «Aber als Marco Alvaro torpedierte, wusste ich, dass das die Entscheidung war. Plötzlich war ich alleine vorne und habe gepusht, so hart ich konnte. Aber ich durfte keine Fehler machen. Das ist mir auch gelungen.»

Trotz der Freude über den Sieg bleibt Pasini auf dem Boden der Realität: «Mein Kopf ist nach dem Feiern wieder am richtigen Ort. Wir wissen ganz genau, dass für Barcelona noch sehr viel Arbeit auf uns wartet. Es gibt noch einige Dinge, die wir verbessern können und müssen.»

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