Wie KTM einen eigenen Pool bekam
Pit Beirer: «Die Burschen sind motiviert»
Unsere Motocross-Fahrer unterliegen ja bekanntlich der strengen Hand des 10-fachen Weltmeisters Stefan Everts. Der Anfang der Saison liegt für unsere Jungs aber schon ein paar Wochen zurück. Seit 1. November trainieren die Burschen sechs Tage die Woche ihre Kondition, wobei nur einmal pro Woche etwas Enduro gefahren wurde.
Im Winter muss man die Grundlagen schaffen, damit man danach mehrere Monate in Höchstform fahren kann. Ich denke, das ist der härteste Teil der Arbeit. Es braucht sehr viel Motivation, um im Winter, wo das Motorradfahren nicht immer möglich ist, ohne Bike hart zu arbeiten. Aber wenn man die Chance hat, unter Anleitung eines grossen Champs zu trainieren, muss man sie nutzen.
An Motivation fehlt es Nagl und Co. sowieso nicht. Im Gegenteil: die Jungs muss man eher einbremsen. Nach sechs Wochen Körpertraining ging es zum ersten Mal aufs Rennbike. In Spanien im Trainingslager geht das um diese Jahreszeit am Besten. Dort haben wir mit Intur Sport einen Partner, der mehrere Hotels besitzt und ein riessen KTM-Fan ist. Er hat uns dort die letzten Jahre ein perfektes Domizil geschaffen. Im gleichen Ort war kein Trainingspool, da hat er uns ein 25-Meter-Becken gebaut und ein Fitness-Studio mit Technogym-Geräten steht für uns ebenfalls bereit.
Die ersten zwei Jahre haben wir die Bikes unter dem Truck gewartet, mittlerweile haben wir eine Werkstatt dort. Neben der Werkstatt das Café Orange zu eröffnen, war für ihn Ehrensache. Ein wirklich cooler Bursche, und für uns eine grossartige Unterstützung in den Wintermonaten.
Sechs MX-Strecken und ein Enduro-Parcours sind natürlich die wichtigsten Werkzeuge vor Ort. Nachdem sich unsere Motocross-Fahrer dort schon ein paar Jahre vorbereiten, haben wir von KTM dieses Jahr beschlossen alle Offroader mit hinzunehmen und ein richtiges Teamtraining durchzuführen. Somit waren neben den drei Werksfahrern auch unser MX-Junior-Team, Bernd Hiemer, Steffi Leier, Markus Kehr, Taddy Blazusiak und das gesamte Enduro-Werksteam vor Ort. Für die Werksfahrer war es ein Pflichttermin, für unsere Satelliten-Teams war es freiwillig. Die waren aber auch alle dort.
Beim MX-Training hatten wir 22 KTM-Fahrer auf der Strecke und konnten schon einige Rennläufe simulieren. Bei einem normalen Training alle Fahrer zu motivieren, ist nicht ganz einfach. Wenn man dann aber das Startgitter aufstellt und am laufenden Band Rennläufe simuliert, will natürlich jeder zeigen, was er kann und die Stresssituation der ersten Rennen wird ganz ohne Druck simuliert.