Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Tim Gajser (Honda): «Fans wollen mich im MXGP sehen»

Von Frank Quatember
Tim Gajser will sich nicht von seinen Fans beeinflussen lassen

Tim Gajser will sich nicht von seinen Fans beeinflussen lassen

Als Tageszweiter in Loket enttäuschte MXGP-Leader Tim Gajser seine Fans nicht. Wie der Honda-Pilot mit Druck umgeht und ob er für 2017 in die US-Szene wechselt.

Tim Gajser musste zwar den GP-Sieg dem deutschen Husqvarna-Star Max Nagl überlassen, doch an der Grundeinstellung des 19-Jährigens ändert das überhaupt nichts. Gajser: «Es sind jetzt noch sechs Runden zu fahren, aber das Ziel ist immer noch dasselbe: stärker zu werden und Spaß zu haben. Ich denke nicht über Taktik nach, der beste Weg ist rauszugehen und mein Rennen zu fahren.»

Nach Loket waren Tausende von slowenischen Fans gekommen, die Merchandising-Maschine der # 243 lief auf Hochtouren. Setzt dieser Ansturm den jungen WM-Leader nicht zusätzlich unter Druck? Gajser bleibt gewohnt cool. «Nein, die Fans sind kein Druck», behauptet der Gariboldi-Pilot. «Im Gegenteil, es ist eine zusätzliche Motivation für mich und es ist gut für unseren Sport. Also in Slowenien ist Motocross jetzt schon ziemlich angesagt. Ich bin glücklich, meinen Fans mit guter Leistung zu helfen. Ich glaube schon, dass ich da was ausgelöst habe, jetzt wird jeder GP im slowenischen Fernsehen in slowenischer Sprache gesendet.»

Es ist die spannendste Frage des Jahres für jeden MX-Fan: Bleibt Gajser im GP oder geht er in die USA? Eine Antwort darauf gab es auch in Loket nicht. «Das werden wir alles nach dem Monster-Cup entscheiden. Ich weiß, dass die Fans sich wünschen, dass ich hierbleibe. Aber wenn ich gehe, dann gehe ich. Klar ist es schwer, die Heimat zu verlassen. Und ich bin ja nicht alt, gerade mal 19. Wir werden sehen, was passiert. Ich freue mich vor allem auf das Rennen und habe dort überhaupt keine Erwartungen oder Ziele. Es ist das erste Mal für mich in Las Vegas, das erste Mal in einem Stadion. Aber ich will schon gut fahren, habe ja auch viel trainiert auf meiner Strecke, die mein Vater gebaut hat. Eigentlich trainiere ich schon das ganze Jahr dort, von daher könnte es in Las Vegas klappen.»

Am Saisonende stehen die beiden US-GP’s in Charlotte und Glen Helen. Freut sich Tim Gajser auf den Vergleich mit Eli Tomac oder Justin Barcia? Der Slowene muss nicht lange nachdenken. «Das finde ich super, jeder interessiert sich für die Frage: welche Fahrer sind besser USA oder Europa, welche Serie ist besser? In Charlotte und Glen Helen werden wir eine Antwort bekommen, auch wenn die Amerikaner natürlich den Heimvorteil haben. Ich persönlich denke, wir sind alle gute Fahrer, egal woher wir kommen.»

Zum Ende des Gesprächs verrät Tim noch zwei kleine Rituale am Startgatter, wobei eines seit dieser Saison nicht mehr legal ist. «Wir haben auch gern am Start mal einen kleinen Hügel in die Startspur gebaut, um einen Vorteil zu haben. Aber das ist seit diesem Jahr verboten, also kein Downhill-Start mehr! Das konnte schon den Unterschied machen. Aber ich habe es eigentlich eher gern, wenn die Startspur schön tief ist und ich etwas das Vorderrad hochziehen kann. Das macht es für mich einfacher.»

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