R. Dörr über Max Nagl (Triumph): «Können stolz sein»

Max Nagl verlor in Holzgerlingen das 'Redplate' und die Meisterschaft
Natürlich ist es enttäuschend, den möglichen Titel beim letzten Meisterschaftslauf zu verlieren. Max Nagl ist ein Racer durch und durch und der Zweite ist immer auch der erste Verlierer. Doch mit etwas Abstand betrachtet, geht Platz 2 in der Meisterschaft für Max Nagl und das neu aufgestellte Team Dörr Motorsport in Ordnung. Schon vor Saisonbeginn erklärte er, dass es in der Saison 2025 in erster Linie darum geht, mit der neuen Triumph TF450 ein konkurrenzfähiges Paket zu schnüren, mit dem man im kommenden Jahr um den Titel kämpfen kann.
Nach seinem Triumph beim Saisonauftakt in Drehna übernahm der 38-Jährige aber sofort das 'Redplate' des Tabellenführers, das er bis zum 6. Meisterschaftslauf in Gaildorf getragen hat, nachdem er in Gaildorf und zuvor auch schon in Tensfeld mit akuten gesundheitlichen Problemen infolge einer langwierigen Staphylokokken-Infektion haderte.
Beim vorletzten Meisterschaftslauf in Bitsch (Frankreich) schien er wieder zu alter Stärke und Dominanz zurückgekehrt zu sein, doch ein harmloser Sturz in der ersten Runde des dritten Laufs warf Max erneut weit zurück. Rückblickend auf die Saison waren die 16 Punkte, die Max in Bitsch auf Platz 12 in diesem Moment eingebüßt hatte, genau die Punkte, die ihm am Ende zum Titelgewinn fehlten. Exakt 16 Zähler!
Das Finale von Holzgerlingen begann mit einem technischen Defekt. Den ersten Lauf am Samstag beendete Nagl trotz eines defekten Dämpfers auf Platz 4. Es folgte ein durchwachsener zweiter Lauf auf der schlammigen Strecke am Sonntag mit einer von der Rennleitung verhängten Penalty. Nachdem Max Nagl von Platz 6 auf Rang 8 strafversetzt wurde, war der Meisterschaftszug schon abgefahren. Die Rennleitung warf ihm, sowie Noah Ludwig und Marcel Stauffer vor, die geschwenkten gelben Flaggen nicht beachtet zu haben.
Teambesitzer Rainer Dörr zeigt sich trotz des etwas unglücklichen Ausgangs der Saison dennoch zufrieden: «Dass wir mit einem völlig neuen Motocross-Produkt schon in unserer ersten Saison um die Meisterschaft kämpfen konnten, macht mich als ehemaligen aktiven Motocrosser besonders stolz. Die Zusammenarbeit mit Triumph und die Leistung unseres Teams rund um Niklas Raths, Triumph Racing und natürlich Max Nagl war auf höchstem Niveau. Die technische Qualität der Triumph hat mich nachhaltig beeindruckt. Was Max daraus auf der Strecke gemacht hat, ist schlicht außergewöhnlich.»
ADAC MX Masters Holzgerlingen
1. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 2-1-1
2. Jordi Tixier (F), Honda, 1-3-6
3. Maximilian Spies (D), KTM, 5-2-4
4. Max Nagl (D), Triumph, 4-8-2
5. Marcel Stauffer (A), KTM, 3-6-5
6. Noah Ludwig (D), KTM, 7-7-3
7. Jacub Teresak (CZ), Honda, 9-5-12
8. Tomas Kohut (SK), KTM, 11-9-7
9. Mike Gwerder (CH), KTM, 8-4-16
10. Peter König (D), KTM, 6-12-11
11. Tim Koch (D), Husqvarna, 10-11-9
12. Max Thunecke (D), Suzuki, 15-18-10
Meisterschaftsendstand nach Runde 8 von 8:
1. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 454 Punkte
2. Max Nagl (D), Triumph, 438, (-16)
3. Maximilian Spies (D), KTM, 408, (-46)
4. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 328, (-126)
5. Noah Ludwig (D), KTM, 322, (-132)
6. Marcel Stauffer (A), KTM, 307, (-147)
7. Jordi Tixier (F), Honda, 268, (-186)
8. Jere Haavisto (F), KTM, 205, (-249)
9. Jakub Teresak (CZ), Honda, 194, (-260)
10. Nico Koch (D), KTM, 158, 177, (-277)