Luxemburger dominieren Masters-Auftakt
Gengler flog im Subaru zum Auftakt-Sieg
Die deutsche Rallye-Elite glänzte beim Auftakt zur ADAC Rallye Masters mehr oder weniger durch Abwesenheit. Im letzten Jahr waren wenigstens Vater und Sohn Hermann Gassner mit ihren beiden Mitsubishi Lancer aus der Familien-Schmiede sowie Anton Werner mit seinem Porsche 911 am Start. Auffallend, dass auch das letztjährige Masters-Spitzentrio mit Frank Richert, Guido Imhoff und Matthias Kuhnert fehlte. Nur der Masters-Vierte Dirk Klemund brachte seinen Subaru Impreza an den Start. Die Saar-Pfalz-Rallye wurde letztlich auf den Spitzenpositionen zu einer reinen Luxemburger Angelegenheit, nachdem einige Deutsche patzten.
Der Sieg beim Auftaktlauf ging an Patrick und Katja Gengler im Subaru Impreza. Das Luxemburger Ehepaar feierte auf der Zielrampe in Freisen den zweiten Sieg nach 2006 bei der Rallye im saarländisch/pfälzischen Grenzraum. Während die deutschen Siegkandidaten strauchelten, fuhr ihr Landsmann Mike Souvigné mit seinem deutschen Co-Piloten Stefan Stoller im kleinen Citroën Saxo Kit-Car auf Rang zwei. Das Podest komplettierten die Luxemburger Ralph Schroeder/Yves Freichel im Nissan Almera GTI. Das Luxemburger Trio übernahm auch die Führung in der Masters-Zwischenwertung. Der 22-jährige Ronny Foxius aus dem luxemburgischen Hosingen übernahm mit Gesamtrang vier auch die Führung im ADAC Rallye Junior Cup. Platz zwei belegt hier Saar-Youngster Dominik Port im Suzuki Swift.
Die anspruchsvollen Wertungsprüfungen, die überwiegend auch vom deutschen WM-Lauf genutzt werden, forderten ihren Tribut. Nur 21 von 40 gestarteten Teams sahen die Zielrampe. Schon in der ersten Prüfung rollte der hessische Subaru-Pilot Dirk Klemund ohne Vortrieb aus. Im Ziel der Auftaktprüfung stellte Porsche-Werkspilot Timo Bernhard, der gerne einen Abstecher auf die Rallyepisten wagt, seinen VW Golf Kit-Car mit defektem Schaltgestänge auf Rang zwei liegend ab. Den zweiten Platz übernahm Carsten Alexy, klagte aber in WP zwei über Leistungsverlust im Antriebsaggregat seines Audi S2 quattro und musste aufgeben.
«Ein tolles Gefühl! Ich war zum ersten Mal mit Startnummer 1 bei einer Rallye unterwegs und dann auch noch als erster im Ziel, so kann das weitergehen», strahlte Patrick Gengler nach seinem souveränen Erfolg. Ein besonderer «Kraftakt» führte Mike Souvigné zum zweiten Gesamtrang, «schon in der ersten Prüfung fiel die Servolenkung aus. Das war sehr anstrengend.» Ralph Schroeder strahlte ebenfalls im Ziel, «nach zwei Ausfällen in Folge bei dieser Veranstaltung ist Rang drei ein riesiges Ergebnis.»
Das Saarbrücker Ehepaar Joachim und Susanne Hohloch fuhr im BMW M3 als bestplatziertes deutsches Team auf Rang fünf. Der mehrfache Saarlandmeister: «Nach fast eineinhalb Jahren Pause ist das ein tolles Ergebnis. Zumal unser Getriebe auf den ersten drei Prüfungen ganz eigene Vorstellungen davon hatte, welchen Gang ich einlegen sollte.»
Leise, unspektakulär aber extrem schnell «dieselten» Alois Scheidhammer/Willi Trautmannsberger im Opel Astra GTC auf Gesamtrang sechs! Neben den maximalen Punkten für den Divisionssieg sicherten sie sich auch noch drei wichtige Zähler für die Gesamtwertung. Der Bayer im Ziel: «Das hat mir gut hier gefallen, trotz dreier Plattfüsse.»
Drei «Nordlichter» fuhren beim Masters-Auftakt in die Top-Ten der Gesamtwertung und sammelten beim Auftritt im Südwesten eifrig Punkte. Ein zeitraubender Dreher in der letzten WP kostete Timo Grätsch/Alexandra Gawlick im BMW M3 den achten Gesamtrang und damit den letzen Punkt für die Gesamtwertung. Den eroberten Achim Behrens/Dirk Schnelle im Renault Clio. Das Trio wurde komplettiert durch Nils Heitmann/Bianca Putzfeld, die sich im VW Polo in der Division 6 gegen Lokalmatador Dominik Port (Suzuki Swift) durchsetzen konnten.
Ergebnis nach 9 WP (= 109,80 km) und 219 Gesamtkilometern:
1. Patrick Gengler/Katja Gengler (L), Subaru Impreza WRX 1:13:26,2 h.
2. Mike Souvigné/Stefan Stoller (L/D), Citroën Saxo KitCar + 1:28,0 min.
3. Ralph Schroeder/Yves Freichel (L), Nissan Almera Gti + 4:29,2
4. Ronny Foxius/Gaston Johannis (L), Citroën C2 R2 + 5:15,2
5. Joachim Hohloch/Susanne Hohloch (D), BMW M3 + 5:20,4
6. Alois Scheidhammer/Willi Trautmannsberger (D), Opel Astra GTC + 5:54,5
7. Jürgen Fritz/Harald Lermen (D), BMW 320is + 5:56,2
8. Achim Behrens/Dirk Schnelle (D), Renault Clio 2 + 6:39,2
9. Timo Grätsch/Alexandra Gawlick (D), BMW M3 + 6:55,5
10. Nils Heitmann/Bianca Putzfeld (D), VW Polo GTI + 7:11,2
ADAC Rallye Masters – Stand nach 1 von 8 Vorläufen:
2. Sauvigné 28
3. Schroeder 26
4. Hohloch 24
5. Scheidhammer 23
5. Foxius und König je 20
8. Behrens 16
9. Grätsch, Port, Ehlhardt und Schmitz je 15
Lesen Sie auch den Bericht in der Printausgabe Nr. 14 am Dienstag, 24. März 2009