KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Hitzeschlacht, Top-10 und ein erneuter Motorschaden

Kolumne von Sabine Holbrook
Die hochsommerlichen Temperaturen machten den Teams, den Fahrern und den Motorrädern auf der anspruchsvollen Strecke in Most am Wochenende stark zu schaffen.

Dank unserem letzten Test vor vier Wochen konnte ich meine Zeiten beim dritten Meisterschaftslauf zur FIM Europe Alpe Adria Championship in Most direkt bestätigen und auch nochmals steigern. Im Qualifying hatte ich einen sehr guten Speed und sicherte mir ein zweites Mal in diesem Jahr einen tollen Startplatz aus der dritten Startreihe!

Im ersten Rennen am Samstag erwischte ich den Start nicht perfekt. In der ersten Kurve wurde es sehr eng und einige Fahrer waren in einen Sturz verwickelt, dem ich glücklicherweise gerade noch ausweichen konnte. Jetzt hieß es die verlorenen Plätze wieder aufzuholen. Allerdings musste ich direkt feststellen, dass ich sehr wenig Gripp am Hinterrad hatte und beim Beschleunigen stark rutschte, was mich von Anfang an sehr viel Kraft kostete das Motorrad zu steuern und schnelle Rundenzeiten zu fahren. Schlussendlich konnte ich meinen neunten Startplatz wieder zurück erkämpfen und beendete das Rennen völlig erschöpft und überhitzt nach diesem Kraftakt. Ich war ein wenig enttäuscht, da ich wusste, ich hätte mehr leisten können, mit mehr Gripp.

Am Sonntagmorgen hatten wir noch ein 15-Minuten-Warmup, das wir unbedingt nutzen mussten, um das Setting zu verändern, damit ich im folgenden Rennen mehr Grip am Hinterrad habe. Nach zwei Abänderungen fühlte sich das Motorrad perfekt an und ich war bester Dinge im Rennen ein Saison-Highlight zu setzen!

Mein Team checkte wie immer das Motorrad von Grund auf durch, damit im Rennen nichts dem Zufall überlassen wird. Plötzlich brach große Hektik im Team aus: Öl! Ein Haarriss im Motorengehäuse! Wir hatten nur noch knapp zwei Stunden bis zum Rennen, um den Motor auszuwechseln. Mein Team gab alles bei gefühlten 45 Grad im Zelt, um rechtzeitig fertig zu werden, doch leider reichte es nicht mehr für das Rennen. Ich konnte es nicht fassen, das war mein Tag, mein Rennen, das Motorrad war perfekt abgestimmt und ich fühlte mich so stark und ich musste zuschauen wie mein Platz in der Startaufstellung leer blieb.

Nochmals einen riesen Dank an mein Team, das alles gegeben hat, damit ich hätte starten können. Nun haben wir ein riesiges Problem. Wo bekommen wir bis zum nächsten Rennen in acht Tagen einen neuen Motor her? Wir werden alles versuchen; doch zurzeit ist der Start in Poznan (Polen) nicht gesichert.

Eure Sabine - s3r

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