Ducati zur Superbike-WM 2017: «Das Glas nur halbvoll»

Von Kay Hettich
Das Aruba.it Ducati Team blickt versöhnlich auf die Superbike-WM 2017 zurück

Das Aruba.it Ducati Team blickt versöhnlich auf die Superbike-WM 2017 zurück

Ernesto Marinelli, Ducatis scheidender Superbike-Projektleiter, analysierte ein letztes Mal die seriennahe Motorradweltmeisterschaft aus Sicht von Ducati. Nicht alles war schlecht, aber auch nicht alles gut.

Seit Carlos Checa 2011 konnte Ducati keinen Titel in der der Superbike-WM einfahren – weder in der Fahrer- noch in der Herstellerwertung. Die abgelaufene Saison beendete Chaz Davies zwar als Vizeweltmeister, der Rückstand des Walisers mit 153 Punkten aber eklatant. «Durch die vier Nuller von Chaz endete die Saison für Ducati natürlich ein wenig enttäuschend, weswegen wir nicht um den WM-Titel kämpfen konnten», analysierte Ernesto Marinelli als Projektleiter aller Superbike-Aktivitäten bei Ducati nach dem Saisonfinale in Katar.

Genau genommen waren es sogar fünf Nuller: In Assen fiel Davies durch Defekt aus, in Aragón, Misano und Portimão stürzte er. Den zweiten Misano-Lauf verpasste der Ducati-Pilot verletzt.

Mit Davies gewann Ducati sieben Superbike-Läufe und auch Melandri konnte seinen ersten Sieg mit Ducati einfahren. «Auf der anderen Seite ist das Glas aber nicht halbleer, sondern halbvoll. Wir konnten einige Siege einfahren und haben in praktisch jedem Rennen um den Sieg kämpfen können. Wir müssen also weitere Fortschritte erzielen. Die nächste Saison steht schon in den Startlöchern», sagte Marinelli weiter. «Seit Chaz bei uns ist, ist er sehr stark. Die Panigale und er haben sich gemeinsam gesteigert. Was wir brauchen ist noch ein wenig mehr Konstanz und ein wenig mehr Spielraum für Chaz, damit er nicht in jedem Rennen zu viel riskieren muss. Bei Marco mussten wir zuerst lernen, was er als Rennfahrer benötigt. Nach seiner Rennpause musste er sich wieder an den Wettkampf gewöhnen und steigerte sich kontinuierlich. Während der letzten Saisonrennen war er konkurrenzfähig. Im nächsten Jahr sehen wir ihn hoffentlich von Anfang an an der Spitze.»

Marinelli, der zukünftig in leitender Funktion bei Auspuff-Spezialist Termignoni arbeiten wird, sieht trotz der neuen technischen Regeln eine rosige Zukunft für Ducati. «Die Regeln machen es sicher nicht leichter, vor allem das veränderbare Drehzahllimit. Aber gar nicht mal, weil es Leistung kostet, sondern weil es unmittelbar die ideale Getriebeabstufungen beeinflusst. Letztendlich haben aber alle Hersteller dieses Problem», so Marinelli.

Zum Hintergrund: Seit 2015 ist in der Superbike-WM nur eine Getriebeabstimmung pro Motorrad erlaubt. Hatten manche Teams früher je nach Rennstreckenlayout eine Vielzahl möglicher Abstimmungsvarianten parat, müssen die Piloten seit 2015 mit nur noch einer Variante auskommen. Zur Abstimmung an das Streckenlayout steht ausschließlich die Anpassung der Sekundärübersetzung zur Verfügung.

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