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Lässt BMW Markus Reiterberger 2019 im Regen stehen?

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger bangt um seine Zukunft

Markus Reiterberger bangt um seine Zukunft

Während die anderen Motorradhersteller bereits mitten in den Vorbereitungen für die Superbike-WM 2019 stecken, ist von BMW nichts zu hören. Die Sorge wächst, dass es beim armseligen Auftritt der Bayern bleibt.

Mitte des Jahres war aus München zu erfahren, dass es bis Ende Juni eine Entscheidung bezüglich des zukünftigen Engagements in der Superbike-WM geben werde. Dann wurde die Frist auf Ende Juli verschoben. Jetzt haben wir Ende August und das ganze Superbike-Fahrerlager fragt sich, ob und in welcher Form BMW nächstes Jahr mit der neuen S1000RR mitmischen wird.

«Ich habe gehört, BMW kommt mit einem Werksteam zurück?», stellte Weltmeister Jonathan Rea dem SPEEDWEEK-Redakteur während des Portimao-Tests eine rhetorisch gemeinte Frage.

In Wirklichkeit deutet nichts darauf hin, dass es so kommt. Aber vielleicht überraschen uns die BMW-Vorstände und der neue Geschäftsführer Dr. Markus Schramm ja.

Fakt ist: BMW rennt die Zeit davon. Während Ducati mit der neuen V4 bereits seit einem Jahr auf Rennstrecken testet und sich auf die WM-Premiere Ende Februar 2019 in Australien vorbereitet, ist von der neuen BMW bislang nichts zu sehen. Der bayerische Hersteller hat sich noch nicht mal mit einem Team verbündet.

Werner Daemen hofft weiterhin, dass er mit seiner Superstock-Truppe rund um EM-Leader Markus Reiterberger zum Entwicklungsteam befördert wird und 2019 in der Weltmeisterschaft mitmischen darf. Der Belgier meinte vor Wochen: «Mit einem neuen Motorrad brauchst du zwei Jahre Entwicklung, bis du vorne mitfahren kannst.»

Diese These wurde in den letzten Jahren von den weltgrößten Herstellern Honda und Yamaha schmerzlich bestätigt.

Milwaukee-Teameigentümer Shaun Muir führt dieses Wochenende im Rahmen des Silverstone-GP Gespräche mit den Rennchefs von Aprilia und Ducati. Das Ergebnis wird sein, dass sich der Engländer nach zwei Jahren mit Aprilia vom Hersteller aus Noale verabschiedet.

Muir wird 2019 mit Ducati oder BMW antreten. Mit BMW aber nur, wenn er 100-prozentige Werksrenner und eine gewisse Unterstützung aus München bekommt. Ansonsten wird der Engländer den sicheren Weg einschlagen und die neue Ducati V4 einsetzen.

Althea-Boss Genesio Bevilacqua wartet derweil seelenruhig ab. «Ich kann an Weihnachten noch entscheiden, was wir tun», meint der Italiener. «Mein Wunsch ist, mit BMW weiterzumachen.»

Dieses Jahr setzt der Keramik-Industrielle mit Loris Baz die einzige BMW im Feld ein.

BMW, Honda und Ducati kommen in Frage

Sollte der Plan von Werner Daemen mit BMW nicht aufgehen, braucht er für seinen Schützling Reiti einen Plan B und C.

Der 24-Jährige hat in dieser Saison viel Eindruck hinterlassen: Mit seinen Siegen, noch mehr aber mit seinen Rundenzeiten. Es kommt nicht oft vor, dass ein Superstock-Pilot Zeiten wie in der Superbike-WM fährt.

«Reitis Manager Werner Daemen hat ein paar Mal mit uns geredet», bestätigte Kervin Bos, Teammanager von Red Bull Honda, gegenüber SPEEDWEEK.com.

Honda hat nicht nur den zweiten Platz neben Leon Camier zu vergeben, sondern auch mindestens einen im Satelliten-Team Triple-M. Bei Red Bull ist der Obinger nicht erste Wahl, dort stehen Fahrer wie Tom Sykes, Eugene Laverty oder Loris Baz oben auf der Liste. Jetzt, wo sein Split mit Ducati offiziell ist, meldet auch Marco Melandri Interesse an.

Daemen spricht auch seit Monaten mit Shaun Muir. Egal, ob mit BMW oder Ducati, ein Milwaukee-Platz wäre reizvoll für Reiti. Der große Vorteil des dreifachen Deutschen Meisters: Er ist sehr schnell, ruft aber bei weitem kein so ein hohes Gehalt auf wie Sykes oder Laverty.

«Das Geld kommt von alleine, wenn du gute Leistungen bringst», pflegt Daemen zu sagen.

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