Das Ende der Fußbremse – worauf die SBK-Profis setzen
In der MotoGP ist der Einsatz einer alternativen Betätigung der Hinterradbremse bereits allgegenwärtig. Auch in der Superbike-WM immer mehr Piloten die Vorzüge solcher Systeme.
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Bei Straßenmotorrädern ist die Betätigung der Hinterradbremse durch ein Bremspedal im Bereich der rechten Fußraste Pflicht, im Rennsport birgt dies jedoch Nachteile. Denn in gewissen Fahrsituationen, zum Beispiel beim Hanging-Off, ist die gefühlvolle Betätigung der Hinterradbremse mittels des Bremshebels per Fuß kaum möglich. Auch haben sich viele Profis bei harten Bremsmanöver angewöhnt, das kurveninnere Bein zur Gewichtsverlagerung abzuspreizen.
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Zur Lösung des Problems wurde die Daumenbremse erfunden, die am linken Lenker montiert ist. Bekannt wurde dieses System durch den fünffachen 500er-Weltmeister Mick Doohan, der nach einem Unfall den rechten Fuß nicht mehr adäquat bewegen konnte und deshalb fortan eine Daumenbremse verwendete. Erstmals wurde diese Art der Betätigung jedoch in den 1980er Jahren bei Freddie Spencer gesehen. In der Superbike-WM vertrauen zum Beispiel Alex Lowes (Kawasaki), Chaz Davies (Ducati) oder Tom Sykes (BMW) auf diese Methode. Aktuell geht der Trend bei den Profis aber in Richtung eines klassischen Hebels, der zwar ebenfalls links, aber leicht unterhalb des Kupplungshebels mit ein oder zwei den Fingern gezogen wird – die Daumenbremse muss gedrückt werden. Neben Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) nutzt auch Michael van der Mark (Yamaha) dieses System. Egal wie die Hinterradbremse betätigt wird, die Wirkungsweise ist identisch. "Die Fahrer verwenden die Hinterbremse in vielen Fahrsituationen", erklärte Yamaha-Cheftechniker Lez Pearson. "Sie verhindern damit Wheelies, das Durchdrehen des Hinterrades oder kontrollieren in langen Kurven die Motorleistung – es hilft ihnen auch in engen Kurven. Die Verwendung der Hinterradbremse ist also in vielen Situationen sinnvoll."
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