Alex Lowes (3.): Bimota nicht weit von Ducati weg
Alex Lowes sorgte in Magny-Cours für ein historisches Resultat: Mit Rang drei im ersten Superbike-Rennen am Samstag holte er das erste Podium für Bimota in einem langen Rennen (im Misano-Sprint wurde er bereits Zweiter). Nach einem taktisch klugen Auftritt zeigte sich der Brite selbst überrascht von seinem Erfolg.
«Ich rechnete mir aus, dass ich hinter Sam (Lowes), Petrucci und Locatelli lande», erklärte Lowes nach dem Rennen. «Doch Locatelli erschwerte sich die Aufgabe im Qualifying. Sam hingegen zeigte eine gute Superpole und fuhr auch ein gutes Rennen.»
Mit Startplatz 4 brachte sich Alex Lowes in eine gute Situation und machte beim Start einige Positionen gut. Er schob sich in der ersten Runde auf die zweite Position. Nicolo Bulega zog vorbei, doch den dritten Platz hielt Lowes bis zur Zieldurchfahrt. Zwischenzeitlich machte Bruder Sam viel Druck.
Doch Alex Lowes hatte eine Antwort parat. «Zur Halbzeit des Rennens war ich richtig schnell. Ich machte etwas Zeit auf Nicolo gut. Er motivierte mich, schnell zu fahren. Das war eine Hilfe für mich. Wir wussten, dass wir mit diesem Motorrad mit gebrauchten Reifen schnell sein können.»
Bei der Zieldurchfahrt hatte Lowes nur 2,3 Sekunden Rückstand auf Bulega. Die Bimota KB998R hinterließ einen sehr starken Eindruck. Lowes blickte dabei auch auf die letzten Wochen zurück: «In Misano, Donington und hier waren wir richtig schnell. Lediglich in Ungarn war das Layout komplett gegen uns. Bereits in Most waren wir ziemlich schnell. Dort wurde ich Vierter. Somit konnten wir zuletzt zeigen, dass wir konstant schnell sind.»
Den Schlüssel für den Aufschwung sieht der 34-Jährige im Chassis seiner Maschine: «Wir können hier das gute Handling und Turning unserer Maschine nutzen. Wenn wir diesen Vorteil nicht nutzen können, dann fällt es uns schwer. In Stop-&-Go-Kurven haben wir keine Chance. Doch wenn wir hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren können, dann haben wir Vorteile.»
Auch der Vergleich zum Vorjahr fiel positiv aus: «Wir sind bereits ein bisschen besser als mit der Kawasaki im vergangenen Jahr. Jetzt müssen wir uns weiter verbessern und die Lücke zu den anderen schließen. Wenn wir Toprak ausklammern, dann erkennt man, dass Nicolo nicht meilenweit entfernt war. Das sind vielleicht 0,3 oder 0,4 Sekunden Unterschied in einem Teil des Rennens. Als der Grip nachließ, konnte ich wirklich schnell fahren.»
Sein Podiumsplatz hat für Lowes aber nicht nur sportliche, sondern auch symbolische Bedeutung. «Für den Hersteller ist es vermutlich bedeutender als für den Fahrer. In einem Superpole-Rennen klopft das Herz ziemlich schnell. Doch ein Podium in einem normalen Rennen ist natürlich fantastisch. Es ist ein richtiges Podium.»