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Nico Canepa: «BMW bei Althea ist nicht gut für mich»

Von Ivo Schützbach
Niccolò Canepa ist bei keinem Team erste Wahl

Niccolò Canepa ist bei keinem Team erste Wahl

BMW arbeitet an einem Vertrag mit dem italienischen Althea-Team und Markus Reiterberger als Superbike-WM-Piloten. Den zweiten Platz soll ein Spitzenfahrer einnehmen – Niccolò Canepa fürchtet um seinen Job.

Matteo Baiocco und Niccolò Canepa zeigen in der Superbike-WM 2015 im Team Althea Ducati ordentliche Leistungen. Doch keiner hat sich nachhaltig für höhere Aufgaben empfohlen, auch wenn Baiccoo elfmal in die Top-10 fuhr und Canepa zuletzt zweimal aus der ersten Startreihe losbrauste.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem WM-17. Canepa über seine Zukunftspläne.

Sollte sich Althea für BMW und gegen Ducati entscheiden: Ist das für dich ein Vor- oder ein Nachteil?

Gut ist das für mich sicher nicht, da BMW dann einen deutschen Fahrer im Team platzieren möchte. Damit ist ein Platz weg. Den anderen Platz soll ein Topfahrer bekommen, damit ist auch der zweite weg.

Ob der Wechsel für das Team gut wäre? Ich weiß es nicht. Althea würde mit dem Motorrad bei null beginnen, das ist sehr schwierig. Ganz sicher bräuchten sie viel Unterstützung von BMW. Althea würde wohl auch Geld verlieren, weil die aktuellen Ducati-Maschinen auch nächstes Jahr benützt werden könnten.

Was sagst du zum Interesse von Honda an dir, falls Nicky Hayden nicht kommt?

Das ist sehr interessant. Ich habe viel Erfahrung als Testfahrer und könnte ihnen helfen, das Motorrad zu entwickeln.

Natürlich ist es meine Bestrebung, bei einem Werksteam zu unterschreiben. In den letzten Jahren konnte ich nie zeigen was ich kann, weil ich nie auf einem guten Motorrad saß. 2014 habe ich in der Evo-Klasse einen unglaublichen Job abgeliefert, das war aber nicht genug, um auf mich aufmerksam zu machen. Dieses Jahr sitze ich schon auf dem dritten Motorrad – jetzt endlich auf einem guten. Der Druck ist groß, dass ich in den Rennen etwas zeige, da passieren leicht Fehler wie der Sturz in Jerez.

Perfekt wäre für mich, wenn ich mal eine ganze Saison auf einem Werksmotorrad fahren könnte.

Wie ist es möglich, dass du mit deiner Ducati in den Trainings nahe an den Werksmotorrädern dran bist, ab und zu sogar vor ihnen, in den Rennen liegst du aber weit hinter ihnen?

Wir verwenden die längste Schwinge und haben das Motorrad so hoch gemacht, wie wir können. Das Bike von Chaz Davies hat eine längere Schwinge und ist höher. Wir sind am Limit, können nichts mehr unternehmen. Ich weiß was wir brauchen, wir können es aber nicht ändern.

Ich zeige das Mögliche. Auf einigen Strecken kann ich zeigen, dass ich schneller als die Werksfahrer bin. Das ist gut für mich und das Team.

In den Rennen ist es mit unseren technischen Voraussetzungen aber sehr schwierig. Ducati hat für das Werksteam eine längere Schwinge gebaut, weil der Reifen damit über die Distanz weniger beansprucht wird und damit weniger nachlässt.

Auf eine einzelne Runde kostet das minimal Zeit, deshalb bin ich manchmal im Training schneller. Im Rennen habe ich aber keine Chance.

Das ist genau der Punkt, den dein Teamchef Genesio Bevilacqua an der Zusammenarbeit mit Ducati bemängelt. Nur deshalb denkt er über einen Wechsel zu BMW nach.

Ich verstehe Genesio, er bezahlt für alles bei Ducati. Deshalb denkt er, dass wir die bessere Schwinge oder den besseren Auspuff früher verdient haben.

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