Selbst Winterreifen nützten nichts
Martin Smolinski haderte mit den Starts
In der Vergangenheit war ich nicht der grösste Polen-Fan, doch mein Wechsel nach Torun hat einiges geändert. Es ist ein absolut professioneller Club, und ich bin froh, dort unterschrieben zu haben.
Meine Anreise nach Torun war alles andere als leicht. Als Bewohner Bayerns habe ich selbstverständlich gute Winterreifen aufgezogen, doch selbst diese nutzten bei einem Eisregen in Polen nichts mehr. Im Schneckentempo arbeiteten wir uns über die total vereisten Strassen. Ich legte zeitweise Decken unter die Räder, damit wir überhaupt vom Fleck kamen. Einmal bin ich auf der spiegelglatten Strasse ausgerutscht. Die Figur, die ich dabei abgab, sah so komisch aus, dass erstmal zehn Minuten lang Gelächter die Folge war. Da eh niemand auf der Strasse vom Fleck kam, haben wir auch niemanden aufgehalten.
Das geplante Testrennen wurde dann um einen Tag verschoben, und ich nutzte den Tag um alle wichtigen Personen im Club und auf der Geschäftsstelle kennenzulernen, und vor allem konnte ich das neue Stadion in Torun besichtigen. Die Verantwortlichen haben ein echtes Schmuckstück hingestellt. Es war absolut faszinierend, ein Stadion zu sehen, welches vom Standard her in Deutschland eigentlich an die Fussball-Bundesliga erinnert, welches extra für den Speedway-Sport gebaut wurde.
Für die Übernachtung wurde ich vom Club in einem super Hotel untergebracht, und die Organisation war allererste Sahne. Vor allem sprechen die Leute in Torun Englisch, was bei meinen bisherigen Clubs in Polen nicht immer der Fall war.
Beim Rennen selbst war ich mit den ersten Läufen nicht ganz zufrieden. Meine Starts waren eher bescheiden, und auch mein Motor lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich wechselte dann auf einen Jawa-Motor, und es lief besser. Ich hatte zwar keine besseren Starts, aber war vom Speed her mehr dabei als vorher.
Das Thema Langbahn beschäftigt mich im Moment auch. Bevor ich an diesem Motorrad weiterarbeite, muss ich aber erst die Bikes für Schweden fertig bekommen. Wann ich mein erstes Langbahn-Rennen fahre, steht noch nicht fest.