Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Randy Krummenacher: In der Supersport-WM Weltklasse

WM-Leader Randy Krummenacher

WM-Leader Randy Krummenacher

Randy Krummenacher (28) wechselte nach zehn GP-Jahren in die Supersport-WM und gehört dort zu den Besten. Wir werfen einen Blick auf die WM-Karriere des Führenden der seriennahen 600er-Weltmeisterschaft.

Randy Krummenacher debütierte 2006 als Ersatz für den verletzten Julián Simón beim Donington-GP für das Red Bull KTM-Werksteam in der 125er-WM. Er bestritt damals für das KTM-Junior-Team die IDM 125.

Für 2007 wurde «Krummi» im offiziellen KTM-Werksteam engagiert, er glänzte mit Platz 3 in Barcelona und galt als hoffnungsvolles Talent vom Kaliber Tom Lüthis.

Als sich KTM Ende 2009 aus der 125er-WM zurückzog, wechselte der heute 28-jährige Zürcher Oberländer ins niederländische Molenaar-Team und auf eine Aprilia RSA 125. Die durchschlagenden Erfolge blieben jedoch aus.

Nach dem Gesamträngen 13 und 25 bei KTM in den Jahren 2007 und 2008 schaffte «Krummi» bei Aprilia die WM-Schlussränge 21 und 9.

Immerhin landete der Schweizer in 67 Achtelliter-WM-Rennen 16 Mal in den Top-10.

Aufblitzendes Können

Auch in der Moto2-Klasse ließ Randy Krummenacher sein Können immer wieder aufblitzen: Gleich im Debütjahr 2011 gelang ihm auf der Kalex des Grand Prix Team Switzerland ein vierter Platz auf dem Sachsenring und ein fünfter Platz in Barcelona. Nach zwei 18. Gesamträngen 2011 und 2012 wurde das Grand Prix Team Switzerland dichtgemacht. Krummi nahm aber einige Sponsoren mit und unterschrieb für 2013 bei Technomag und fuhr eine Suter im Team seines alten Rivalen Domi Aegerter. Ein schwerer Sturz in Donington verursachte eine langwierige Gehirnerschütterung, Randy musste die Saison nach dem Misano-GP frühzeitig beenden.

Immer wieder gewann man den Eindruck, der ehrgeizige und verbissene Krummi setzte sich zu stark unter Druck, um gegen die schnellen Landsleute Lüthi und Aegerter zu bestehen, es fehlte die Lockerheit der alten Tage.

Nach den zwei Suter-Jahren bei Technomag und IodaRacing, er wurde WM-17. und -24., kehrte Krummenacher für 2015 zu Kalex zurück. Er unterschreib im JiR-Team von Luca Montiron und wurde WM-21. Die besten Ergebnisse 2015: zehnte Plätze in Motegi und auf Phillip Island.

Nach zehn Jahren war Schluss

Seit 2013 kam bei Krummenacher immer wieder das Thema Supersport-WM auf. «Aber ich will im GP-Fahrerlager bleiben», hieß damals seine Devise.

Nach 2015, das war seine zehnte GP-Saison, und 145 GP-Teilnahmen stieg der Schweizer in die Supersport-WM um.

Im Kawasaki-Werksteam von Manuel Puccetti etablierte sich Krummenacher 2016 an der Seite von Rekordchampion Kenan Sofuoglu sofort als einer der Schnellsten. Er gewann den Saisonstart in Australien, wurde in Aragón Zweiter und in Donington Park Dritter, in zwölf WM-Läufen brauste er achtmal in die Top-6.

Während sich Teamkollege Sofuoglu seinen fünften WM-Titel sicherte, wurde Krummi mit zwei Punkten Rückstand auf den Franzose Jules Cluzel WM-Dritter. Der anfängliche Ärger, dass er nicht Vizeweltmeister wurde, wich schnell der Freude darüber, dass er seine mit Abstand beste WM-Saison abgeliefert hat.

Krummi stieg 2017 gemeinsam mit Kawasaki Puccetti in die Superbike-WM auf. Mit Platzierungen in den Punkten war sein Teamchef aber bald nicht mehr zufrieden und forderte konstant die Top-7, nachdem Wildcard-Fahrer Leon Haslam in Donington mit einer zweiten Puccetti-Kawasaki aufs Podium gebraust war.

Krummenacher fuhr in 18 Rennen 13 Mal in die Punkte, in Misano brillierte er mit den Rängen 7 und 8. Nach einem Handgelenksbruch auf dem Lausitzring musste er auf die letzten vier Events des Jahres verzichten und machte sich früh daran, ein konkurrenzfähiges Paket für 2018 zu schnüren.

Als WM-Leader nach Europa

Randy unterschrieb im Team der Evangelista-Brüder, das unter dem Namen Bardahl Evan Bros Yamaha antritt. Zwar ist das Team von Mirko Giansanti das offizielle Yamaha-Werksteam, maschinell schenken sich die R6 der fünf Yamaha-Teams aber kaum etwas, wie die ersten beiden Saisonrennen gezeigt haben.

Krummi wurde in Australien Zweiter und gewann in Thailand, er kommt Mitte April punktgleich mit Weltmeister Lucas Mahias als WM-Leader zum Europa-Auftakt ins MotorLand Aragón.

2018 könnte es zum ersten Mal seit Tom Lüthi 2005 in der 125er-Klasse wieder einen Schweizer Straßen-Weltmeister geben: Randy Krummenacher hat die besten Voraussetzungen dafür.

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