Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Perfekter Saisonstart für Hirvonen

Von Toni Hoffmann
Hirvonen - mit einem Traumstart in die neue Saison

Hirvonen - mit einem Traumstart in die neue Saison

Vize-Champion Mikko Hirvonen hat in Schweden mit einem perfekten Saisonstart seine Titeljagd eröffnet.

Traumstart für das Werksteam BP Ford Abu Dhabi in die neue Rallye-WM-Saison: Am Steuer ihres Ford Focus RS WRC haben Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen am Sonntag die Rallye-Schweden für sich entschieden. Das finnische Fahrer-/Beifahrer-Gespann lag nach 21 Wertungsprüfungen (WP) über 345,15 Kilometer rasant schneller Schnee- und Eispisten im Ziel exakt 42,3 Sekunden vor ihren ärgsten Widersachern, den Titelverteidigern Sébastien Loeb/Daniel Elena.

Mit diesem Erfolg, dem 42. für das rund 300 PS starke Ford Focus-World Rally Car auf WM-Ebene, hat die Marke mit dem blauen Oval in der ewigen Bestenliste mit 74 WM-Laufsiegen den bisherigen Spitzenreiter abgefangen. Abgerundet wurde das Wochenende durch den dritten Rang für Jari-Matti Latvala/Miikko Anttila im zweiten Ford Focus RS WRC. Damit liegt Ford auch in der Teamwertung auf Rang eins.

Die Rallye Schweden ist die einzige veritable Winterveranstaltung im diesjährigen Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Blauer Himmel und tiefgekühlte Temperaturen von bis zu -21 Grad Celsius boten die perfekte Postkarten-Kulisse für einen hoch spannenden Saisonauftakt, in dessen Mittelpunkt von Beginn an das Duell der beiden Ausnahmesportler Loeb und Hirvonen stand. Dabei legte der Franzose zunächst einen Feuerwehrstart hin und entschied die ersten beiden Prüfungen in den schwedischen Wäldern für sich. Nachdem sein finnischer Rivale im Mittagsservice jedoch das Mitteldifferenzial und die Dämpfereinstellungen modifizieren ließ, lief es für Hirvonen besser: Mit drei Bestzeiten übernahm der Ford Focus-Pilot die Führung und baute sie bis ins Etappenziel aus.

«Die Änderungen waren ein großer Fortschritt, danach fand ich einen guten Rhythmus», bestätigte der 29-Jährige. Während Hirvonen auch am Samstagmorgen den Attacken seines Titelrivalen standhielt, fiel nach der Mittagspause die Vorentscheidung. Der zweite Durchgang über die Vormittags-Prüfungen ließ an vielen Stellen den Schotter durch die dünne Eisschicht brechen, was den Spike Pneus zusetzte. Mit einer cleveren Reifenstrategie stellte Hirvonen die Weichen in Richtung Sieg und ersetzte die vorderen Pneus vor der zweiten Prüfung dieser Schleife durch zwei Ersatzreifen. «Diese Taktik verlangte sehr behutsamen Umgang mit den Reifen, aber sie hat sich ausgezahlt», so der Finne später. «Die Bedingungen waren wirklich schwierig, aber ich fühlte mich auf den Prüfungen wohl.»

Die mutige Strategie-Entscheidung spiegelt den neuen Ansatz wider, mit dem Hirvonen die WM-Saison in Angriff nimmt. «Im vergangenen Jahr habe ich den Titel um einen Punkt verloren, darum habe ich mich entschlossen, aggressiver vorzugehen und mehr auf Siege zu setzen als auf konstantes Punktesammeln», so der amtierende Vizeweltmeister. «Zum ersten Mal ist es mir gelungen, gleich den Saisonauftakt zu gewinnen – und es sollen noch viele weitere Siege folgen. Das war der perfekte Start.»

Eine tadellose Vorstellung lieferte auch Jari-Matti Latvala ab. Der 24-Jährige etablierte sich zu Beginn der Rallye Schweden zunächst auf Rang vier. Nach Fahrwerksmodifikationen gelang es ihm, den Druck auf den drittplatzierten Dani Sordo zu erhöhen und den Spanier in Fehler zu treiben – fünf WP-Bestzeiten und Position drei im Ziel waren die Belohnung.

«Mikko Hirvonen ist speziell im Hinblick auf das Reifen-Management die beste Rallye
seiner bisherigen Karriere gefahren», lobt Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP

Ford Abu Dhabi. «Er setzt seinen wachsenden Erfahrungsschatz immer gewinnbringender ein und hat einmal mehr bewiesen, dass er selbst Sébastien Loeb schlagen kann. Auch Jari-Matti Latvala hat seine Aufgabe glänzend erfüllt. Besser hätte die neue Saison für uns kaum beginnen können.»

Gerard Quinn, Ford Motorsport-Chef: «Wir führen jetzt beide WM-Wertungen an – ein perfekter WM-Auftakt und genau das, was wir uns vorgenommen haben. Das Team ist für eine höchstprofessionelle Vorstellung unter schwierigen Rahmenbedingungen belohnt worden. Jetzt fehlt Ford nur noch ein WM-Laufsieg, um erfolgreichster Hersteller in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft zu werden.»

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