Die «gelben Engel» bei der Rallye Deutschland

Von Toni Hoffmann
Die Streckenposten müssen manchmal auch kräftig anpacken

Die Streckenposten müssen manchmal auch kräftig anpacken

Sportwart bei der ADAC Rallye Deutschland, ein Ehrenamt mit Leidenschaft und Verantwortung, rund 2000 Sportwarte und weitere 1000 Helfer im ehrenamtlichen Einsatz.

So wird man Sportwart bei der ADAC Rallye Deutschland: Mehrstufiges Ausbildungskonzept mit intensiven Schulungen für optimale Streckensicherheit

München. Die ADAC Rallye Deutschland verbindet spektakulären Motorsport mit vorbildlicher Sicherheit. Um dies Jahr für Jahr auf höchstem Niveau zu gewährleisten, ist Teamwork gefragt: In die Planung und Durchführung des deutschen Laufs zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft sind daher alle 18 Regionalclubs des ADAC eingebunden. Auch in diesem Jahr, wenn die Rallye vom 16. bis 19. August im Saarland und den umliegenden Regionen stattfindet, werden rund 3.000 ehrenamtliche Helfer vor Ort im Einsatz sein, von denen ein Großteil aus den im ganzen Bundesgebiet aktiven und im ADAC organisierten Orts- und Motorsportclubs stammen. Der deutsche WM-Lauf ist damit die größte motorsportliche Gemeinschaftsleistung des ADAC.

Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der ADAC Rallye Deutschland leisten die Sportwarte. In diesem Jahr werden erneut rund 2.000 dieser speziell ausgebildeten Helfer als Streckenposten benötigt, um die 18 Wertungsprüfungen (WP) mit einer Gesamtlänge von rund 330 Kilometern optimal zu betreuen. Auch im AUTODOC Servicepark, beim Shakedown, bei der Eröffnungsfeier (16. August) und bei der Siegerehrung (19. August) in St. Wendel sind die gelben Westen der Marshalls allgegenwärtig.

Ohne sie geht nichts

 

Die Streckenposten der ADAC Rallye Deutschland sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ihre Hauptaufgabe ist die Absicherung der Strecken- und Zuschauerbereiche. In ihren jeweiligen Abschnitten achten sie auf die strikte Einhaltung der geltenden Regelungen - insbesondere der Betretungsverbote von sogenannten No-Go-Areas. Zudem garantieren sie bei Unfällen eine effektive Kommunikation mit dem Rallye-Hauptquartier, warnen nachfolgende Fahrzeuge und ermöglichen eine rasche Erste-Hilfe. Zudem sind sie kompetente Ansprechpartner für die Besucher vor Ort und erfüllen wichtige Aufgaben der Zuschauerlenkung.

Um eine Wertungsprüfung optimal abzusichern, ist eine möglichst engmaschige Besetzung mit Streckenposten und Funkposten unerlässlich. Dabei wird stets im Team gearbeitet, das heißt, es sind immer mindestens zwei Sportwarte gemeinsam an einem Posten eingesetzt. Die Koordination aller Helfer erfolgt durch den WP-Leiter, dessen Motorsportclub meist auch federführend für die jeweilige Prüfung ist. Handelt es sich um besonders lange Strecken, sind dabei nicht selten über 300 Streckenposten und mehr als 40 Funkposten gleichzeitig im Einsatz. Neben der langen Panzerplattenprüfung (18. August) trifft dies in diesem Jahr zum Beispiel auch auf die fast 30 Kilometer lange WP Grafschaft am Rallye-Sonntag (19. August) zu, die vom Automobilsportclub Melsungen e.V. im ADAC betreut wird. Neben den Sportwarten umfasst der Kreis der ehrenamtlichen Helfer allein für diese WP noch drei Sanitätsstationen, drei mobile Arzttrupps und mehr als 100 Feuerwehrkräfte, die ebenfalls durch die WP-Leitung des Clubs koordiniert werden.

Hoher Zeitaufwand

 

Die Tätigkeit als Streckenposten bei der ADAC Rallye Deutschland ist mit langen Einsatzzeiten verbunden: Bereits drei bis vier Stunden vor der Durchfahrt des ersten Rallye-Fahrzeugs werden sie von ihren jeweiligen WP-Leitern in ihre Aufgaben eingewiesen und beziehen ihre Positionen entlang der Strecke. Da eine Wertungsprüfung in der Regel einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag gefahren wird, bedeutet dies über den gesamten Tag hinweg vollen Einsatz für die Streckenposten. Auch der Auf- und Abbau der WPs mit der kompletten Beschilderung und den diversen Sicherungsmaßnahmen werden von den Clubs und seinen Mitgliedern gestemmt. Zur Bewältigung dieser Aufgaben arbeiten bei der ADAC Rallye Deutschland in diesem Jahr wieder rund 70 im ADAC organisierte Orts- und Motorsportclubs zusammen.

Diese Vereine sind auch die erste Anlaufstelle für alle Motorsport-Enthusiasten, die einmal als Sportwart der Streckensicherung bei der ADAC Rallye Deutschland vor Ort mitanpacken möchten. Neben Rallye-Leidenschaft ist dafür auch eine mehrstufig aufgebaute Ausbildung notwendig. Nach erfolgreicher Teilnahme an zwei Pflichtseminaren (Basis und Aufbau) erhält man den ADAC Sportwart-Ausweis. Für einen Einsatz bei der ADAC Rallye Deutschland ist zudem ein Intensiv-Seminar mit weiteren theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalten und das Ablegen einer schriftlichen Prüfung zur Erlangung der DMSB-Sportwart-Lizenz erforderlich. Dieser Lehrgang muss alle drei Jahre wiederholt bzw. mehrere entsprechende Praxiseinsätze pro Jahr nachgewiesen werden. So stellt der ADAC sicher, dass alle Sportwarte bei der ADAC Rallye Deutschland über ein hohes, aktuelles und praxisnahes Ausbildungsniveau verfügen.

Die Ausbildung zum Sportwart ist für ADAC Mitglieder kostenfrei. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Mit entsprechender Erfahrung ist ab einem Alter von 20 Jahren eine zusätzliche Weiterbildung zum WP-Leiter möglich. Die ehrenamtlichen Sportwarte der ADAC Rallye Deutschland genießen noch ein besonderes Privileg: Wer bei der ADAC Rallye Deutschland im Einsatz ist, hat außerhalb der eigenen Einsatzzeiten mit seinem Marshall-Ausweis freien Zugang zu allen anderen Wertungsprüfungen der Veranstaltung. Interessenten für eine Ausbildung zum Sportwart wenden sich am besten an einen im ADAC organisierten Orts- und Motorsportclub (www.adac.de/adac_vor_ort).

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