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24h Le Mans: Ausblick auf das Rennen - Porsche

Von Martina Müller
Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans wird es an der Spitze des Feldes zwischen Porsche und Toyota einen Zweikampf um den Gesamtsieg geben. Die Weissacher hatten die letzten beiden Ausgaben gewonnen.

Für Porsche geht es in diesem Jahr um das Le-Mans-Tripple. Denn nachdem der Sportwagen-Hersteller 2014 in die LMP1-Klasse zurück gekehrt ist, feierte der deutsche Hersteller 2015 und 2016 nicht nur der WM-Titel in der FIA WEC , sondern fuhr auch jeweils der Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans ein. Für 2017 hat die Mannschaft um Fritz Enzinger und Andreas Seidl vor allem im Cockpit einiges umgestellt. Für die Weltmeister Marc Lieb und Romain Dumas rückten die Porsche-Werksfahrer Earl Bamber und Nick Tandy Vollzeit in den LMP1-Wagen. Außerdem ersetzt der von Audi abgewanderte André Lotterer den zurückgetretenen Mark Webber.

Auf Konstanz setzt Porsche dagegen bei der Technik. Denn der 919 Hybrid des Jahrgangs 2017 ist nicht komplett neu, sondern lediglich eine Weiterentwicklung des Vorjahreswagens. Doch damit mussten in dieser Saison bei den ersten beiden Läufen der FIA WEC in Silverstone und Spa-Francorchamps bittere Niederlagen gegen Konkurrent Toyota eingesteckt werden. Sicherlich fuhren beide Rennen im Gegensatz zu den Vollzeit-Toyota mit der Low-Downforce-Aero, dennoch machte sich ganz klar bemerkbar, dass Porsche in Bezug auf die ultimative Performance ins Hintertreffen geraten ist.

Dies wurde in noch deutlicherer Weise beim Le-Mans-Vortest (4. Juni) ersichtlich. Beim großen Probelauf auf das anstehende 24-Stunden-Rennen (17./18. Juni) machte Toyota nicht nur auf eine schnelle Runde die Pace, sondern auch über die Longruns. Gerade das war in der Vergangenheit eigentlich die Stärke der Weissacher. Selbst im Porsche-Lager war man über den Performance-Nachteil leicht überrascht. Ob in der kurzen Zeit zwischen Vortest und Rennwoche hier ein adäquates Heilmittel gefunden werden konnte, ist fraglich.

Dennoch sollte das deutsche Team auf keinen Fall abgeschrieben werden. Dafür haben dessen Protagonisten in der Box und hinter dem Lenkrad einfach inzwischen so viel Erfahrung und Wissen angehäuft, um ein Langstrecken-Rennen erfolgreich anzugehen. Auch bei den Boxenstopps ist Porsche dem japanischen Wettbewerber haushoch überlegen.

Porsche nimmt bereits seit 1951 an den 24 Stunden von Le Mans teil und ist mit mit 18 Gesamtsiegen sogar der Rekordhalter bei diesem traditionsreichen Event. Auch bei der Anzahl der Klassensiege liegt Porsche vorne.

Porsche in Le Mans
Bestes Ergebnis Platz 1 (1970, 1971,1976,1977,1979,1981-1987,1994,1996,1997,1998,2015,2016)

Porsche beim Vortest
#1 (Tandy/Lotterer/Jani): 3:22,100 Min. - 81 Runden
#2 (Bernhard/Bamber/Hartley): 3:21,512 Min. - 75 Runden.
Vorkommnis: Motorwechsel, kostetet ca. 2,5 Stunden an Testzeit

Prognose: Ein Sieg für Porsche wird in diesem Jahr ganz schwer zu erreichen sein. Nicht nur, weil Toyota wohl ein schnelleres Auto hat, sondern auch noch zahlenmäßig überlegen ist. Doch sollte es während des Rennens zu Mischbedingungen mit Regen und trockenen Phasen kommen, sind die Strategen um Andreas Seidl nicht zu unterschätzen.

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