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24h Le Mans: Toyota mit provisorischer Pole-Position

Von Martina Müller
Bei der 85. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans hat Toyota-Pilot Kamui Kobayashi in der ersten Qualifikationssitzung die Bestzeit erzielt. Porsche ist jedoch dicht dahinter. Aston Martin überraschend in der GTE vorne.

Die erste von drei Qualifikationssitzungen zu den 24 Stunden von Le Mans ist beendet: Und bei der Dunkelheit der Nacht hat sich Toyota erwartungsgemäß an die Spitze des Feldes gesetzt. Mit 3:18,793 Minuten schaffte Kamui Kobayashi die bislang schnellste Runde. Damit steht sein TS050 Hybrid, den er sich mit Mike Conway und Stéphane Sarrazin teilt, zumindest für einen Tag auf der Pole-Position. Und obwohl die Regelhüter die Performance der LMP1-Boliden über den Winter beschnitten haben (insbesondere im Aerodynamik-Bereich) konnte Kobayashi bereits die Pole-Zeit aus dem Jahr 2016 knacken. Diese hatte damals Porsche-Fahrer Neel Jani mit 3:19,773 Minuten aufgestellt.

Auch die zweite Position in der provisorischen ersten Startreihe für die 24 Stunden von Le Mans 2017 ging an Toyota: Der Wagen um Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima kam final auf 3:19,431 Minuten. Doch auch Porsche konnte in der Qualifikation ordentlich Gas geben. Mit 3:19,710 Minuten lag der Wagen um Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley nicht einmal eine Sekunde hinter der Spitze.

Der dritte Toyota von Yuji Kunimoto, Nicolas Lapierre und José María López (3:19,958 Min.) und der Porsche von Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy (3:21,165 Min.) komplettierten das Feld der fünf LMP1-Hybriden. Mit 3:28,887 Minuten lag der einzig verbliebene sonstige LMP1 schon über zehn Sekunden zurück. Doch der ENSO CLM P1/01-Nismo des ByKolles Racing Teams hatte dennoch eine beachtliche Leistung gezeigt, nachdem in der freien Trainingssitzung am Nachmittag der Motor gewechselt werden musste.

Rekordverdächtig ging es in der LMP2 zu: Dort hat Matthieu Vaxivière im Wagen von TDS Racing bislang die Bestzeit erzielt. Der junge Franzose brauchte 3:29,333 Minuten für den 13,629 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe' und katapultierte die Klassen-Bestzeit aus dem Vorjahr (3:36,605 Min.) um über sieben Sekunden. Insgesamt führten wieder zwölf Oreca 07 das KlassenFeld an. 'Best of the Rest' war der Dallara P217 vom Racing Team Nederland (Rubens Barrichello/Frits van Eerd/Jan Lammers), der auf eine Zeit von 3:33,796 Minuten kam.

In der GTE-Klasse hatte überraschend Aston Martin die Nase vorn. Mit 3:52,117 Minuten hat Nicki Thiim eine Zeit erzielt, die dem etwas betagten Vantage GTE gar nicht wirklich zugetraut wurde. Hinter dem britischen Werkswagen, in dem auch Marco Sørensen und Richie Stanaway fahren, platzierte sich der Ferrari 488 GTE von Davide Rigon, Sam Bird und Miguel Molina (3:52,235 Min.) sowie deren AF-Corse-Teamkollegen James Calado, Alessandro Pier Guidi und Michele Rugolo (3:53,123 Min.).

Vor allem in der GTE-Klasse wird in der diesjährigen Qualifikation keine Rekordrunde zu erwarten sein. Da schon im Vorjahr zwischen Quali und Rennen nochmals die BoP-Keule geschwungen wurde, werden sich die fünf involvierten Hersteller hüten, bereits das wahre Potential ihrer Rennwagen darzulegen.

Kurios: 59 der 60 teilnehmenden Fahrzeuge konnten sich unter der Marke von vier Minuten qualifizieren. Sollte am zweiten Quali-Tag auch der Ferrari 488 GTE von Duncan Cameron, Aaron Scott und Marco Cioci (Spirit of Race) noch um etwas mehr als eine Sekunde schneller werden, wäre ein historischer Bestwert erreicht. 

Am Donnerstag folgen dann noch zwei weitere Sessions. Diese werden gegen 19:00 und 22:00 Uhr freigegeben. Da ebenfalls wieder trockene Wetterbedingungen erwartet werden und die Strecke zusätzlich noch mehr Grip aufweisen wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass die aktuellen Zeiten nochmals gehörig unterboten werden.


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