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Flörsch: «Da fehlt nach wie vor die Wertschätzung»
Ob Sophia Flörsch auch 2022 in der DTM fahren wird, ist offen. Was bleibt, ist ihre Kritik an der mangelnden Chancengleichheit. Die erneuert sie einmal mehr.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Kritik ließ Sophia Flörsch immer mal wieder anklingen: Ihr Abt-Audi war in der vergangenen DTM-Saison eines der älteren Modelle im Feld, gebaut wurde der Bolide 2017.
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Als Ausrede für fehlende Ergebnisse will sie das nicht anführen, aber als einen Grund, warum sie ihre eigenen sportlichen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Außerdem habe sie Technikprobleme gehabt, "da gewinnst du in einer so umkämpften Rennserie keinen Blumentopf", sagte sie der Sport Bild. Hinzu kommt: Für sie ist es auch ein Beleg dafür, dass Frauen es immer noch schwer haben. Unter den Fahrern sei es egal, "ob ein Mann oder eine Frau unter dem Helm steckt. Schwieriger ist es nach wie vor, gleichwertiges und auch siegfähiges Material zu bekommen. Da fehlt nach wie vor die Wertschätzung". Auf Facebook schrieb sie im Oktober: "Hätte Liam Lawson einen 2017er-Ferrari fahren dürfen, wären der 2017er #JohnnyFred (Spitzname für ihren Audi) und ich schneller gewesen. Wetten? Weniger eine Frage von Talent. Mehr eine Frage von Chancengleichheit."
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Und Flörsch spricht in dem Zusammenhang nicht nur vom Material. "Frauen müssen die gleichen Förderungen erhalten wie Männer. Wenn es Sponsoren, Firmen, Teams gibt, die an Frauen glauben, dann können wir Geschichte schreiben", sagte die 21-Jährige der Deutschen Welle: "Sobald es mal eine erfolgreiche Frau in der Formel 1 gibt, ist das ein Selbstläufer."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Es sei aber vermehrt die ältere Generation, die es nicht befürworte, dass eine Frau in der Formel 1 Erfolg habe, sagte Flörsch: "Es ist die Generation, die jetzt schon weiße Haare auf dem Kopf hat. Die kommen aus einer anderen Zeit. Da gibt es dieses Bild von einem harten, durchgeschwitzten, durchgekämpften Rennfahrer, der ein Mann sein muss. Das kann sich in deren Augen nicht ändern."
Den Schritt zur Seite vom Formelsport in die DTM hatte sie zur Saison 2021 gewagt, nach einem Jahr, in dem sie gemerkt hat, was das Budget ausmacht. 700.000 Euro hatte sie laut Deutsche Welle für das Cockpit bei Campos Racing mitgebracht. Zu wenig für gute Resultate, sie blieb komplett ohne Punkte. "Dementsprechend hatte ich nie die Supererfolge. Und weil ich nicht die Supererfolge habe, fällt es mir schwerer, Sponsoren zu finden." Und dann sei sie auch noch eine Frau, so Flörsch: "Dieser Kreislauf ist nervig." Dakar-Queen Jutta Kleinschmidt bestätigt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, dass das Thema Frauen im Motorsport stagniert: "Man hat versucht, etwas zu tun, es ist aber immer noch sehr wenig."
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Die Motivation sei da, sagte sie: "Man benötigt aber die Unterstützung aus der Industrie, damit es weitergeht. Es scheitert immer am Geld. Das Problem ist immer, das Budget und die Unterstützung zu finden. Und dann muss es auch noch einen Platz zum Fahren geben." Motorsport sei generell sehr teuer, sagte Kleinschmidt: "Ich habe mir in meiner Karriere auf dem Motorrad einen Namen gemacht und so die Sponsoren an Land gezogen und überzeugt, für mich im Auto zu bezahlen. Das fehlt. Man muss das Geld auftreiben, was nicht so einfach ist, sonst bleibt man auf der Strecke." Das weiß auch Flörsch, die im Dezember und Januar Angebote und Möglichkeiten sondieren will. Bei Abt wird sie nicht bleiben, und ob es dann trotzdem in der DTM weitergeht, ist offen. Dafür spricht sie mit mehreren LMP2-Teams über ein Programm in der Langstrecken-WM (WEC). Und klar: Auf ihr oft formuliertes Ziel Formel 1 wird sie weiterhin fleißig angesprochen. "Ich weiß, wie schwierig das ist", sagte sie, betont aber auch: "Ich bin erst 20 und darf noch an mein Ziel glauben – und das heißt Formel 1. Ich bin aber auch nicht blauäugig: Man braucht viel Glück und viel Geld und muss auch noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Letztendlich ist das Budget die größte Zugangsschwelle, um in den Formelsport zurückzukommen. Man braucht unbedingt ein Top-Team, um vorn dabei zu sein. Es gibt aber zu wenig seriöse Sponsoren, die an eine schnelle Frau glauben und in sie investieren. Da scheinen mir die DTM und die Langstrecke derzeit sinnvoller."
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