Ferrari positiv gegenüber Hypercar-Konvergenz von LMH/LMDh
Gegenüber SPEEDWEEK.com äußerte sich Ferrari Endurance-Technikchef Ferdinando Cannizzo zu einer möglichen Zusammenlegung der LMH- und LMDh-Regeln. Dies könnte vor der Saison 2030 geschehen.
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Die Hypercar-Klasse der FIA WEC ist aktuell ein großer Erfolg. In der Saison 2025 waren Fahrzeuge von acht Marken am Start. 2026 bereichert die Hyundai-Tochter Genesis die Startaufstellung; 2027 wollen dann Ford und McLaren hinzukommen. Doch grundsätzlich ist nicht alles eitel Sonnenschein, beispielsweise beim technischen Reglement. Denn es gibt tatsächlich zwei Regelbücher - eines zu den LMH (Le Mans Hypercar) und eines zu den LMDh.
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Ein LMDh ist ein Rennwagen aus dem Regal. Das Chassis stammt entweder von Dallara, Ligier, Multimatic oder Oreca. Das einheitliche Hybridsystem kommt von Bosch. Beispiele für einen LMDh sind der Porsche 963, der Cadillac V-Series.R oder der BMW M Hybrid V8. Ein LMH ist um einiges komplexer, da die Hersteller viel mehr eigene Entwicklung leisten können. So sind diese Art Fahrzeuge ab einer bestimmten festgelegten Geschwindigkeit (aktuell 190 km/h) auch teilweise Allrad getrieben. Toyota GR010 Hybrid, Peugeot 9X8 oder auch der Ferrari 499P sind Beispiele für einen LMH. Der Fakt, dass es zwei technische Unterklassen gibt, sorgt aber regelmäßig für Ärger. So ist es recht schwierig, beide Kategorien (über die Balance of Performance) auf ein Niveau bei den Rundenzeiten zu bringen.
Die involvierten Hersteller haben unterschiedliche Gründe, warum sie sich für eine der beiden Unterkategorien entschieden haben. So sind die LMDh in der Regel um einiges günstiger, da Teile der Technik von der Stange kommen. Ferrari hat sich seinerzeit bewusst für das LMH-Regelbuch entschieden - unter anderem deswegen, da sie beim Chassis und beim Hybridsystem die Hoheit über die Entwicklung haben wollten. Ein Ferrari soll ein Ferrari sein. Ferrari-Technik sollte nicht in einen Baukasten gestopft werden, wie es bei einem LMDh der Fall ist.
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Zuletzt kam im WEC-Fahrerlager die Idee auf, ob es in Zukunft möglich sein könnte, auf nur ein einziges technisches Reglement zu vertrauen. 2030 wäre hierfür ein angedachtes Jahr, da dann ein neuer Zyklus bei der Homologation beginnt. Beispielsweise könnte das LMDh-Reglement als Basis dienen, jedoch mit erlaubten Eigenentwicklungen beim Chassis und dem Hybridsystem.
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Ferrari steht einer möglichen Konvergenz positiv gestimmt gegenüber, wie Ferdinando Cannizzo (Head of Endurance Race Cars) gegenüber SPEEDWEEK.com erläutert. «Es wäre ziemlich positiv, wenn es nur noch ein einziges Reglement geben würde, denn das würde alles vereinfachen. Aktuell haben wir einige Unterschiede, was nicht gut für den Motorsport ist», so Cannizzo. «Wenn wir ein einziges Reglement hätten, wäre das aus vielen Perspektiven von Vorteil. Wir haben bereits begonnen, mit der FIA und anderen Herstellern darüber zu sprechen. Meiner Meinung nach, wäre es ein positiver Schritt, wenn es klappt.»
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