Nico Hülkenberg: «Wir haben uns ins Knie geschossen»
Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg spricht vor dem WM-Finale in Abu Dhabi über seine ungewöhnliche Saison 2015 und über die Aussichten auf das Jahr 2016.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Nico, wie blickst du auf das fast beendete Formel-1-Jahr 2015 zurück?
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Wenn wir uns anschauen, wie die Saison begonnen hat, mit dem verspäteten Aufbau des Autos, mit dem B-Modell, das erst viel später kam, dann dürfen wir wirklich zufrieden sein: Wir haben WM-Rang 5 erkämpft, das beste Ergebnis des Rennstalls, das darf sich sehen lassen. Zu Beginn des Jahres haben wir uns wirklich Sorgen gemacht, aber dann konnten wir das Ruder herumwerfen mit dem B-Modell. Und sogar mit den begrenzten Möglichkeiten des A-Modells haben wir oft üppig Punkte geholt. Hat es dich überrascht, wie viel besser es mit dem B-Modell lief?
Ja, selbst wenn wir intern wussten, welche Vorteile das verbesserte Auto bringen sollte. Wir haben monatelang auf diesen Moment hingearbeitet. Klar hofften wir, dass sich die Zahlen aus dem Windkanal auf der Piste bestätigen würden. Aber so ganz sicher bist du trotzdem nie. Es ist schon oft vorgekommen, dass Verbesserungen sich irgendwie nicht vom Kanal auf die Rennstrecke umsetzen lassen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Wir müssen unseren Kurs beibehalten, in Ruhe weiterentwickeln. Wir haben das Auto verbessert, aber es hat noch immer Schwächen.
Die wären? Gemessen an Teams vor uns brauchen wir einfach mehr Haftung – und ich spreche jetzt vom aerodynamischen Grip ebenso wie vom mechanischen Grip, also von der Aufhängung her. Das muss sich bessern, um Williams vor uns zu attackieren. Sie haben den gleichen Motor wie wir, sie haben eine ähnliche Struktur, sie sind das logische Ziel. Wenn wir überall zulegen, dann ist das möglich.
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Einmal abgesehen vom Auto: Wie happy bist du mit deinen eigenen Leistungen? Nicht hundertprozentig. Wenn ich Rennen um Rennen analysiere, dann weiss ich, dass ich einige Male mehr hätte herausholen müssen. Ich habe Fehler gemacht, aus denen ich etwas lernen muss. Man hatte aber schon den Eindruck: Eigentlich hattest du deinen Stallgefährten Sergio Pérez im Griff, aber dann warst du ein wenig von der Rolle. Zu jener Zeit haben wir einige Dinge am Wagen probiert mit der Abstimmung – ich war einige Rennen lang mit der Balance nicht komplett glücklich, das letzte Stückchen Vertrauen ins Auto kam abhanden, dass du eben brauchst, um wirklich schnell zu sein. Und das ich auch vorher in den Wagen hatte. In Brasilien haben wir einiges zurückgebaut, und auf einmal war das alte Vertrauen wieder da. Da haben wir uns ins Knie geschossen. Das sind zwar Versuche, die du auch im Hinblick auf die folgende Saison machst, aber wir haben uns vielleicht damit keinen Gefallen getan.
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Wie sehr kannst du das als Fahrer fürs 2016er Auto steuern, dass du eben ein Fahrzeug erhältst, mit dem du happy bist? Das ist nicht so einfach zu sagen. Wir geben ja ständig den Technikern Rückmeldungen, was wir uns vom Wagen erwarten. Nun liegt es an den Spezialisten in Silverstone, das entsprechend umzusetzen. Aber bis du mit dem neuen Wagen in Barcelona zum ersten Test auf die Bahn rollst, weisst du eigentlich nicht, ob das geklappt hat.
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