Villeneuve: «Hamilton und Ferrari müssen aufpassen»
Formel-1-Champion Jacques Villeneuve kann nur den Kopf darüber schütteln, was derzeit bei Ferrari los ist: seit einem Jahr kein GP-Sieg, harsche Kritik von Chef John Elkann. Villeneuve: «Die müssen jetzt aufpassen.»
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Ferrari kommt nicht zur Ruhe: keine GP-Siege 2025, dafür immer wieder Wirbel um Superstar Lewis Hamilton. Und dann knallharte Kritik ausgerechnet von jenem Ferrari-Chef John Elkann, der sich dafür starkgemacht hatte, dass Hamilton zu Ferrari kommt.
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Auch Formel-1-Champion Jacques Villeneuve wundert sich über die Aussagen von John Elkann. Aber der Kanadier gibt beim Wettanbieter BetVictor Casino auch zu bedenken: "Eigentlich sollten wir gar nicht so überrascht sein, denn erinnern wir uns, wie es mit Prost, Mansell, Alonso und Vettel ausgegangen ist. Es scheint ein Muster bei Ferrari zu sein. Ferrari steht an erster Stelle. Und Ferrari wird Ferrari immer schützen." "Das Interessante ist: Ich hatte zuvor keine Kommentare von den Fahrern gehört, die dem Team geschadet hätten. Es ist vielmehr der Ferrari-Vorsitzende, der das getan hat, und das kam kurz nach dem Gewinn der Langstrecken-WM. Ich denke, er wollte hervorheben, wie grossartig das Team in der WEC im Vergleich zur Formel 1 abgeschnitten hat. Aber sorry, das ist eine ganz andere Liga." "Die Aussagen sind schon etwas schockierend, sie kamen aus dem heiteren Himmel, aber wenn man sich die Vergangenheit ansieht, scheint das typisch für Ferrari zu sein. Die meisten Fahrer haben sich dort ihre Zähne ausgeschlagen, die meisten Fahrer mit Persönlichkeit. Es ist ein seltsames Umfeld." "Was wir nicht vergessen sollten: Ein Fahrer ist nicht einfach nur ein Angestellter des Teams, er ist unabhängig. Und er ist ein Mensch, also sucht man auch nach Persönlichkeit, nach Fahrern, die mitdenken können, nach Piloten, die das Team voranbringen. Sie sind keine Roboter, die man an einen Ort stellt und die dann im Grunde alles tun, was man will, einfach per Fingerdruck." "Dieser Sport erzeugt starke Emotionen, die Leute haben reichlich Energie, und das kann sich in beide Richtungen auswirken. Ich bin sicher, dass es dem Vorsitzenden genauso ergangen ist. Die Freude über den Sieg der Langstreckenautos und dann das schlechte Formel-1-Ergebnis am Wochenende in Brasilien. Diese Mischung hat wohl bei ihm eine heftige Reaktion ausgelöst." Villeneuve, Formel-1-Champion des Jahres 1997, sagt weiter: "Wir leben in einer Zeit, in der alles aufgebauscht wird, sei es in den sozialen Medien oder durch übermässige Analysen. Aber ich sehe nicht ein, wie diese Kommentare hilfreich sein sollen, insbesondere nicht, um eine positive Einstellung zu fördern, denn Leclerc und Hamilton stehen geschlossen hinter ihrem Team. Beide nutzten ihre Social-Media-Kanäle, um zur Einheit aufzurufen." "Offensichtlich ist die Stimmung bei Ferrari nicht gut, was nicht verwunderlich ist. Jahrelang gab es keine Siege. Die Erwartungen waren dieses Jahr hoch, daher ist die Enttäuschung gross. Daher kochen die Emotionen hoch. Das Problem ist, wenn so etwas in die Medien kommt, dann wird es schmutzig, und das ist nie schön. Dann gerät das ausser Kontrolle." "Ferrari muss da wirklich vorsichtig sein, denn das ist ein schmaler Grat. Wir haben ja gesehen, was mit Prost, Mansell und fast jedem anderen Fahrer mit einer starken Persönlichkeit bei Ferrari passiert ist. Es wäre wirklich schade, wenn es wieder so enden würde." Der elffache GP-Sieger Villeneuve stuft auch die Situation von Leclerc und Hamilton ein. "Ferrari ist Leclercs Zuhause. Er kam mit Sauber und in die Formel 1, aber das war im Grunde Teil der Ausbildung von Ferrari. Er muss noch beweisen, dass er eine Weltmeisterschaft gewinnen kann. Er hat gezeigt, wie schnell er ist. Aber vielleicht fehlt ihm für den WM-Titel in der Formel 1 das nötige Können. In den Köpfen anderer Teams wird es Zweifel an ihm geben." "Und im Laufe der Jahre haben die anderen Rennställe ihre zukünftigen Fahrer ausgewählt. Das macht es für Leclerc schwieriger, weil er schon lange dabei ist. Die Leute ziehen weiter. Hätte man dieselbe Frage vor drei Jahren gestellt, wäre es viel einfacher gewesen. Das ist einfach ein Naturgesetz des Sports." "Was nun Hamilton angeht, so ist es schwierig, von aussen zu urteilen, wenn man nicht weiss, was intern dort vor sich geht. Lewis Hamilton war so lange ans gleiche Umfeld gewöhnt, dass der Wechsel in eine ganz andere Umgebung offenbar sehr kompliziert ist." "Beide Seiten müssen sich einander anpassen. Es kann nicht nur eine Seite betreffen. Das Team sollte sich also auch ansehen, was anderswo gut lief und umgekehrt. Man kann nicht an seiner Arbeitsweise festhalten, wenn sie sich als nicht zielführend erwiesen hat." Auch Villeneuve sieht die kommende Saison als Chance und Risiko zugleich: "2026 fängt jeder bei Null an. Niemand weiss, wer das beste Auto, wer den stärksten Motor haben wird. Das ist für mich die grösste Unbekannte, denn die Änderungen sind schon enorm. Es geht um Motor und Auto." "Viele sagen, Mercedes werde natürlich gut sein, denn als es für 2014 einen neuen Motor gab, waren sie in dieser neuen Turbohybrid-Ära wirklich fantastisch." "Jedoch – das ist keine neue Ära. Es ist eine Evolution. Die Antriebseinheit basiert immer noch auf Hybrid, und alle haben die Hybridantriebe mittlerweile verstanden, daher erwarte ich in dieser Hinsicht keinen enormen Unterschied."
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WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer 01. Norris 390 Punkte 02. Piastri 366 03. Verstappen 341 04. Russell 276 05. Leclerc 214 06. Hamilton 148 07. Antonelli 122 08. Albon 73 09. Hülkenberg 43 10. Hadjar 43 11. Bearman 40 12. Alonso 40 13. Sainz 38 14. Lawson 36 15. Stroll 32 16. Ocon 30 17. Tsunoda 28 18. Gasly 22 19. Bortoleto 19 20. Colapinto 0 21. Doohan 0 Konstrukteurspokal 01. McLaren 756 Punkte (Weltmeister) 02. Mercedes 398 03. Red Bull Racing 366 04. Ferrari 362 05. Williams 111 06. Racing Bulls 82 07. Aston Martin 72 08. Haas 70 09. Sauber 62 10. Alpine 22
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