Steve Bonsey sucht neues Team
Der Kalifornier Steve Bonsey wurde von der deutschen «Teambesitzerin» Diana Zschoch monatelang hinters Licht geführt.
Als SPEEDWEEK im Januar 2009 berichtete, das neue Aprilia-de-Madrid-Team stehe vor finanziellen Problemen, die Zukunft des Kaliforniers Steve Bonsey sei ungewiss, reagierte die deutsche Teambesitzerin Diana Zschoch entrüstet. "Stimmt alles nicht, üble Nachrede", erklärte die blonde Dame, die 2007 als Marketing-Mitarbeiterin bei Blusens-Aprilia den Deal mit Stefan Bradl eingefädelt hat. Zschoch versicherte, sie habe Sponsoren aus Deutschland und den Händler Aprilia de Madrid in Spanien, sie werde sogar zwei weitere Fahrer verpflichten. Später stellte sich heraus, dass sie Joan Olivé engagieren wollte, doch der Spanier entschied sich für das spanische Derbi-Werksteam.
Obwohl sich das Aprilia-de-Madrid-Team weder im Januar noch im Februar bei Tests blicken liess, spuckte Zschoch weiter grosse Töne. Im März verkündete sie, der unbekannte Aitor Rodriguez werde zumindest die europäischen 250-ccm-WM-Läufe für ihr Team bestreiten. Danach war zu hören, Frau Zschoch habe das Aprilia-250-Material samt Infrastruktur und Lkw von der Familie des verstorbenen Dieter Stappert gekauft; sie wollte den Preis in vier Raten abstottern.
Als der Rennstall Mitte April auch in Estoril nicht auftauchte und Bonsey (19) stattdessen in Madrid zum Supermoto-Fahren geschickt wurde, schien das Schicksal des ominösen Rennstalls besiegelt. Am letzten Wochenende verlor die Teamvereinigung IRTA die Geduld. Bonsey und Rodriguez wurden von der Teilnehmerliste für 2009 gestrichen.
Die perfekt Spanisch sprechende Diana Zschoch, die mit Manuel Burillo den ehemaligen Teammanager von Sito Pons engagiert hatte, muss jetzt in der GP-Szene mit einem zweifelhaften Ruf leben. Sie hat die Teamvereinigung IRTA, Journalisten, viele Partner, Fahrer und Mechaniker monatelang in die Irre geführt. Schon für 2008 hatte sie ein eigenes 125er-GP-Team mit Bonsey angekündigt, das nie zustande kam.
Bonsey, der von Kenny Roberts senior entdeckt wurde und von dessen ehemaligen Teammanager Chuck Aksland gemanagt wird, wartet jetzt ab, ob irgendwo in der 125er oder 250er-Klasse ein Platz frei wird.
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