Der Konflikt zwischen dem ehemaligen Aprilia-Kundenteam CryptoDATA RNF und Promoter Dorna sowie der Team-Vereinigung IRTA geht vor Gericht. Eine gütliche Einigung ist gescheitert.
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Die MotoGP-Organisatoren müssen mit einer Klage des ehemaligen Teams CryptoDATA RNF Racing rechnen, wie aus einem Dokument hervorgeht, das von SPEEDWEEK.com eingesehen wurde. Die Besitzer des ehemaligen rumänisch-malaysischen Teams wollen sowohl die Dorna als auch die International Race Teams Association IRTA wegen "schwerwiegender Verstöße gegen vertragliche Verpflichtungen und wettbewerbswidriger Praktiken" verklagen, nachdem das Team nach Ende der Saison 2023 aufgelöst wurde.
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Die rumänische Cyber-Sicherheitsfirma CryptoDATA hatte sich für die MotoGP-Saison 2023 mit Razlan Razalis RNF Racing Team zusammengetan, und zwar nicht nur als Titelsponsor, sondern auch als Team-Eigentümer, wurde aber beim Saison-Finale wegen angeblich erheblicher unbezahlter Rechnungen sowohl an die Dorna als auch an die Zulieferer im Fahrerlager aus der MotoGP geworfen. "Das MotoGP-Auswahlkomitee", so hieß es damals in einer kurzen Erklärung, "bestehend aus Mitgliedern der FIM, IRTA und Dorna Sports, hat entschieden, das CryptoDATA RNF MotoGP Team für die Saison 2024 nicht zuzulassen. Wiederholte Verstöße und Verletzungen des Teilnahmeabkommens, die das öffentliche Image der MotoGP beeinträchtigen, haben zu dieser Entscheidung geführt. Das Auswahlkomitee wird Bewerbungen für ein neues unabhängiges Team mit Aprilia-Motorrädern prüfen, das in der Saison 2024 in der MotoGP-Klasse antreten soll."
Nachdem CryptoDATA RNF durch den amerikanischen Neuzugang Trackhouse ersetzt worden war, der einen Großteil des Personals und der Verträge des RNF-Teams (einschließlich der Verträge von Miguel Oliveria und Raul Fernandez) übernahm, wurde im Dezember berichtet, dass CryptoDATA und die Dorna eine finanzielle Vereinbarung getroffen hätten, die die Rumänen zum Rücktritt veranlasste.
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Laut einer Erklärung, die SPEEDWEEK.com am Donnerstagmorgen zugesandt wurde, sind diese Verhandlungen jedoch gescheitert. Als Folge dessen bereitet sich CryptoDATA-Chef Ovidiu Toma nun darauf vor, sowohl die Dorna als auch die IRTA zu verklagen, um die Angelegenheit zu klären.
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"Trotz wiederholter Versuche, diese Probleme im Rahmen eines Dialogs zu lösen", heißt es in der Erklärung, "haben DORNA und IRTA ihre finanziellen Verpflichtungen nicht eingehalten und Maßnahmen ergriffen, die einen Machtmissbrauch und einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht darstellen. Diese Handlungen haben nicht nur zu erheblichen finanziellen Verlusten für unser Unternehmen geführt, sondern auch dazu, unsere Wettbewerbsposition und unseren Ruf in der Branche zu untergraben. Wir haben umfangreiche Beweise gesammelt, die das Ausmaß des missbräuchlichen Verhaltens von DORNA und IRTA und ihre Missachtung rechtmäßiger Vereinbarungen belegen. Daher bringen wir diese Angelegenheit den zuständigen Wettbewerbsbehörden zur Kenntnis und sind bereit, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Wiedergutmachung und Schadenersatz für den durch ihre Handlungen entstandenen Schaden zu fordern. Dieser Schritt erfolgt nicht nur zur Verteidigung unserer Interessen, sondern auch, um die Bedeutung von fairem Wettbewerb und Integrität im Sport und in der Wirtschaft zu unterstreichen. Wir glauben, dass kein Unternehmen über dem Gesetz und den Grundsätzen des Fair Play stehen sollte, und wir sind entschlossen, gegen Praktiken vorzugehen, die dem Wettbewerb schaden."
Dazu hat SPEEDWEEK.com ein Statement der Dorna eingeholt und folgende Antwort bekommen: "Wir kommentieren diese gegen uns erhobenen Anschuldigungen in der Öffentlichkeit nicht, da es sich um eine schwierige und heikle Angelegenheit handelt. Selbstverständlich weisen wir alle gegen uns erhobenen Vorwürfe zurück." Nun sind die Gerichte am Zug.
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