Pit Beirer (KTM): «Wir sind auf dem richtigen Weg»
Bei KTM war in Assen nach dem Qualifying und den Rängen 5 und 9 für Binder und Oliveira Erleichterung zu spüren. Rennchef Pit Beirer will aber 2022 noch weiter vorne mitfighten.
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Mit den Startplätzen 8 und 10 durch Oliveira und Binder und mit den Rennplatzierungen 5 (Binder) und 9 (Oliveira) demonstrierte das Red Bull KTM-Werksteam bei der Dutch-TT den sehnsüchtig erwarteten Aufwärtstrend. Zum ersten Mal seit Portimão im April kamen beide Werksfahrer ins Qualifying-2. Dadurch ergab sich eine verbesserte Ausgangslage für das 26-Runden-Rennen.
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Übrigens: Miguel Oliveira war im Rennen gehandicapt, weil er beim Ranfahren auf seinen achten Startplatz mit der rechten Flanke seiner KTM RC16 die Suzuki von Joan Mir streifte, dabei riss sein oberer rechter Flügel ab. Denn beim Suzuki-Fahrer stieg das Hinterrad fast 50 cm empor, als Joan das Start-Device aktivierte, Oliveira konnte sich mit seiner KTM RC16 nicht mehr ohne Kollision vorbeischlängeln. Beim Wegfahren bei Grün touchierte Joan Mir auch noch die Ducati von Luca Marini und riss bei ihm einen weiteren Flügel weg. Diese Vorfälle werden die Diskussionen über Sinn und Unsinn der Devices und Winglets buchstäblich wieder beflügeln.
Pit Beirer, Motorsport-Direktor bei der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husvqarna und GASGAS, freute sich über den Lichtblick der KTM-MotoGP-Mannschaft. "Wir haben auf jeden Fall beim Montag-Test in Barcelona ein paar Kleinigkeiten gefunden. Diese Maßnahmen haben uns über die einzelne Runde geholfen und auch beim Rennspeed. In der MotoGP geht es sehr eng zu, und wenn eine Kleinigkeit nicht passt, bist du in dieser Liga im Qualifying gleich außerhalb der Top 15", erklärte Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Die Fakten zum heutigen Rennen: Die Siegerzeit war zehn Sekunden schneller als im Vorjahr. Wir sind 2021 mit Miguel Oliveira auf Platz 5 gelandet. Aber Brad war heute bei seinem fünften Platz um 15,5 Sekunden schneller als Miguel damals. Und Brad hat seine eigene Rennzeit gegenüber dem Vorjahr um 28,7 Sekunden verbessert. Es wurden also gewaltige Fortschritte gemacht, aber das interessiert ja weniger. Die Fakten: Miguel war im Vorjahr mit 8,4 Sekunden Rückstand Fünfter, dieses Mal war er mit 8,3 Sekunden Rückstand Neunter. In dieser Liga ist keine Luft für irgendeine Schwäche."
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Auch Pramac-Ducati-Werkspilot Johan Zarco schlug in die gleiche Kerbe: "Ich bin fast denselben Rennspeed gefahren wie Fabio im Vorjahr bei seinem Sieg. Aber heute hat diese Pace nur für Platz 13 gereicht."
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"Wenn man nachforscht, wo die Zeit verloren geht, dann reicht es schon, wenn du in einer Kurve zwei Zehntel verlierst. Denn das ist schon zu viel, wenn du ein Spitzenresultat erreichen willst, weil die Zeiten so eng beieinander liegen", ergänzte der KTM-Rennchef. "Aber wir sind froh, dass wir unsere Resultate vom Test bestätigen konnten und wieder zurück in den Top-5 sind – bei 2,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Das ist jetzt wieder eine Basis, auf der man sich extrem viel aufbauen kann. Mit solchen Ergebnissen können wir alle Beteiligten motivieren und ihnen zeigen, dass wir doch auf dem richtigen Weg sind."
Brad Binder bemerkte nach dem Rennen in Assen, die Ingenieure bei KTM hätten jetzt genug Daten und könnten die Sommerpause nutzen, um das Bike noch weiter zu verbessern. Damit wieder um Podestplätze und Siege gefightet werden kann. "Wir haben letztes Jahr im Juni ein Sieger-Motorrad gehabt, Miguel ist in Mugello und Sachsenring auf Platz 2 gefahren. Dazu hat er in Barcelona gewonnen", erinnert sich Beirer. "Dann hätten wir in der Sommerpause eher etwas Ruhe gebraucht für unser MotoGP-Projekt. Stattdessen haben wir im August drei neue Chassis an den Spielberg gebracht, dazu andere Gabel und Achsaufnahmen. Dann haben wir unnötig auf der Rennstrecke getestet, das hat uns dann wieder weiter weggebracht von der Spitze. Daraus haben wir die Lehren gezogen. Wir werden nach der Sommerpause in Silverstone sicher nicht mit zwei neuen Chassis und anderen Aktionen aufschlagen. Aber wir haben gesehen, was uns beim Barcelona-Test geholfen hat. Seither haben wir wichtige Daten gesammelt, wie Brad richtig gesagt hat. Jetzt können wir weitere gezielte Schritte setzen. Ich kann unseren Fahrern versprechen, dass wir in der Sommerpause keinen Urlaub machen werden."
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