Silverstone-GP 2020: Strenge Maßnahmen, keine Rennen?
Wegen der strengen Quarantänebestimmungen bei der Einreise erscheint ein MotoGP-Event in England vorläufig undurchführbar. Schon 2018 konnte Silverstone nicht stattfinden!
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Silverstone Circuit Ltd. hat 2018 einen Millionenschaden erlitten, weil der von der Firma "Aggregate Industries" aufgebrachte neue Asphaltbelag im Regen unbrauchbar erwies und die Rennen am Sonntag damals nicht stattfinden konnten. Für 2019 musste neuerlich die wasserundurchlässige Asphaltschicht abgetragen und von einer Konkurrenzfirma neu appliziert werden.
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Und jetzt droht dem British Racing Drivers' Club als Silverstone-Circuit-Betreiber die zweite MotoGP-Absage innerhalb von drei Jahren. Der ursprünglich für 30. August angesetzte Grand Prix steht auf wackligen Beinen. "Wir stehen in einem konstanten Dialog mit der Dorna und der britischen Regierung", teilte ein Silverstone-Sprecher jetzt mit. "Denn die Situation in Bezug auf sportliche Großveranstaltungen ändert sich dauernd. Unsere Priorität ist die Sicherheit der Silverstone-Mannschaft und der Rennfans. Mehr können wir im Moment noch nicht sagen. Sobald es Neuigkeiten bezüglich des MotoGP-Events gibt, werden wir sie verlautbaren."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Der jüngste Rückschlag für Silverstone-Geschäftsführer Stuart Pringle: Am 10. Mai hat Premierminister Boris Johnson in einer Fernsehansprache angekündigt, eine neue Quarantäne-Vorschrift einzuführen. Alle Personen müssen nach ihrer Einreise in Großbritannien sofort 14 Tage in strenge Quarantäne, an einer Adresse, die den Behörden gemeldet werden muss. Im 50-seitigen Leitfaden der Regierung war damals von Ausnahmen die Rede. Johnson ließ durchblicken, dass Sportveranstaltungen wie Fußball und Formel 1 einen wichtigen Beitrag dazu leisten könnten, die Menschen wieder in die Normalität zurückzuführen.
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Aber nach jüngsten Informationen aus Regierungskreisen wird es keine Ausnahmen für den Sport geben. Grund: Oliver Dowden – Staatssekretär für Kultur, Medien und Sport – sei vom Gesundheitsministerium überstimmt worden. Ausnahmeregeln soll es ab 1. Juni nur für Lastwagenfahrer (Transport lebenswichtiger Güter) und für Diplomaten geben. Das Gesundheitsministerium befürchtet, dass mehr und mehr Menschen Anträge für Ausnahmeregeln stellen könnten. Das würde den Sinn der Maßnahme aushebeln. Die Formel-1-WM muss deswegen wohl ihre beiden WM-Läufe in Silverstone Ende Juli absagen. Ein Sprecher der Formel 1 bestätigt: "Eine 14-tägige Quarantäne macht die Durchführung eines Britischen Grand Prix unmöglich. Das hätte direkte Auswirkungen auf Zehntausende Jobs, die mit der Formel 1 zusammenhängen. Wenn der Sport ins Fernsehen zurückkehren soll, müssen Ausnahmen gestattet werden." Jetzt fährt Liberty-CEO Chase Carey schwere Geschützt auf. 4500 Firmen bilden in Großbritannien die Motorsport-Industrie, mit einem Umsatzvolumen von 10 Milliarden Euro im Jahr. Gemäß Informationen der "Motorsport Industry Association" (MIA) leben 40.000 Fachkräfte direkt vom Automobilrennsport. Sieben von zehn Formel-1-Teams haben ihr Hauptquartier in England. Nur Ferrari und AlphaTauri (Italien) sowie Sauber-Alfa Romeo (Schweiz) sind nicht im United Kingdom beheimatet. Der Motorradsport spielt dagegen in England eine weniger wichtige Rolle, obwohl Triumph seit 2019 die Einheitsmotoren für die Moto2-WM liefert.
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Deshalb plant die Dorna vorläufig mit je zwei Events in Jerez, Spielberg, Misano, Aragón und Valencia, dazu je ein WM-Weekend in Brünn und Barcelona-Catalunya. Das wären bereits zwölf Rennen, dazu fuhr die Moto2 und Moto3 bereits in Katar am 8. März. Le Mans könnte sich einen WM-Lauf im Oktober vorstellen, auch Silverstone hat die Hoffnungen auf weitere Lockerungen bezüglich der "large scale cents" noch nicht aufgegeben.
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