Danilo Petrucci: Strafe für Iannone ist viel zu lasch
Andrea Iannone räumte im ersten Versuch der Superbike-WM-Rennpremiere in Ungarn sechs Gegner ab, drei landeten im Krankenhaus. Danilo Petrucci fand für seinen italienischen Landsmann deutliche Worte.
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Während des ersten Wochenendes der Superbike-WM auf dem neuen Balaton Park Circuit gibt es allerhand Diskussionen über die Sicherheit. Durch den Massenunfall im ersten Rennen am Samstag wurden diese noch angeheizt. Andrea Iannone hatte mit einem gravierenden Fahrfehler eine Kettenreaktion ausgelöst, in deren Folge Garrett Gerloff (Kawasaki), Ryan Vickers (Motocorsa Ducati), Iker Lecuona (Honda), Remy Gardner (GRT Yamaha) und die beiden Barni-Ducati-Piloten Danilo Petrucci und Yari Montella stürzten.
Ironischerweise war es ausgerechnet Iannone, der seine Mitbewerber am Freitag zu überlegter Fahrweise aufgefordert hatte. "Viele wollen das Rennen in den ersten fünf Runden gewinnen", hatte der demnächst 36-Jährige gemahnt. "Das ist hier sehr kritisch, weil es viele harte Bremszonen gibt und die Strecke auch sehr schmal ist. Da ist es wichtig, das Gehirn einzuschalten." Sturzopfer Petrucci spottete: "Er hat allen anderen empfohlen ihr Gehirn zu benutzen, weil er seines nicht nutzen wollte – er wollte seines ausschalten. Es ist unglaublich, manchmal ist es besser, wenn man ruhig ist."
"Iannone hat mich von hinten getroffen", schilderte der WM-Dritte den Unfall. "Sein Hinterrad war weit in der Höhe, er ist in mich gestürzt. Dafür hat er zwei Long-laps als Strafe erhalten. Dass ein Fahrer, der für Stürze von sechs anderen sorgt, von denen drei jetzt im Krankenhaus sind und mir tut die linke Schulter sehr weh, wieder starten darf, ist für mich inakzeptabel. Diese Regel ist nicht gut und sollte geändert werden. Sie ist wie in einem Videospiel: Du startest und hast einen Crash in der ersten Kurve. Dann wählst du die Option Neustart und startest wieder. Aber so funktioniert es nicht. Ein Fahrer, der einen solchen Crash verursacht, sollte beim Neustart nicht mehr dabei sein dürfen. Im Moment ist es besser, wenn Andrea Abstand zu mir hält. Ich will nicht mit ihm reden und ihn auch nicht um eine Entschuldigung fragen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir miteinander gestürzt sind. Er sagt dann sorry, sorry – und den Journalisten erzählt er, dass ich ihm die Linie zugemacht habe. Glücklicherweise gibt es die Stewards und er erhielt wenigstens die Long-laps. Ich verstehe sein Verhalten nicht."
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Das Team Barni Spark Ducati musste nach dem Massenunfall für Petrucci das Ersatzmotorrad schnellstmöglich vorbereiten, wurde aber um fünf Sekunden zu spät fertig, weil die Software-Einstellungen neu aufgespielt werden mussten, und der Italiener konnte nicht rechtzeitig in die Startaufstellung fahren. Das Rennen musste er deshalb von der letzten Grid-Position aufnehmen und stürmte von dort bis auf Platz 5 nach vorne!
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Da Alvaro Bautista hinter dem überragenden Sieger Toprak Razgatlioglu (BMW) und Aruba-Ducati-Teamkollege Nicolo Bulega als Dritter ins Ziel kam, büßte Petrucci im Kampf um den dritten WM-Rang fünf Punkte gegenüber dem Spanier ein und hält jetzt bei nur noch zehn Vorsprung.
"Eine verpasste Gelegenheit, erneut auf dem Podium zu stehen", ärgerte sich Danilo. "Auch wenn ich Punkte auf Locatelli und Bautista verlor, vom letzten Platz mit dem Ersatzmotorrad in die Top-5 zu fahren, ist nicht schlecht. Eine Zeit lang dachte ich an ein Wunder, dass ich es aufs Podium schaffen könnte. Dann waren meine Reifen nach der Aufholjagd aber hinüber und ich entschied mich, diesen Tag nicht noch schlimmer zu machen. Über meine Leistung bin ich sehr glücklich. Aber nicht darüber, was in der zweiten Kurve vorgefallen ist."
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