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Warum BMW den Carbonfelgen-Joker in der Superbike-WM liegen lässt
Die Carbonfelgen der BMW M1000RR wären in der Superbike-WM erlaubt. Technikdirektor Chris Gonschor erklärt bei SPEEDWEEK.com, warum BMW diesen Joker bewusst nicht ausspielt.
Superbike WM
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Auf dem Papier ist es ein verlockender Trumpf: Die BMW M1000RR wird serienmäßig mit Carbonfelgen ausgeliefert, und das Reglement der Superbike-WM erlaubt deren Einsatz. Ein klassischer Joker also, den BMW jederzeit ziehen könnte. Doch genau das passiert nicht. Warum, erklärt BMW-Technikdirektor Chris Gonschor im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com – und liefert dabei tiefe Einblicke in die komplexe Realität moderner Superbike-Technik.
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Tatsächlich sind die Carbonräder bei BMW kein theoretisches Gedankenspiel. «Wir haben Carbonräder in der Vergangenheit getestet, allerdings liegt das bereits einige Zeit zurück», stellte Gonschor klar. Die Vorteile sind unbestritten und messbar: «Hinsichtlich der Massenträgheit bieten Carbonräder klare, messbare Vorteile.» Weniger rotierende Masse bedeutet agileres Einlenken und theoretisch mehr Performance – gerade über eine schnelle Runde.
Doch die Superbike-WM wird längst nicht mehr nur über solche klassischen Kennzahlen entschieden. Ein zentrales Thema der aktuellen Rennserien sind die Reifen. «In der aktuellen Meisterschaft sind die Rennreifen jedoch äußerst sensibel. Reifentemperatur und Reifendruck stehen derzeit in allen Serien stark im Fokus, da sie entscheidende Einflussfaktoren darstellen», so Gonschor. Das Ziel sei klar definiert: «Entscheidend ist, diese Parameter exakt zu verstehen und innerhalb des optimalen Arbeitsfensters zu halten.»
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Genau hier liegt der Knackpunkt. Während Carbonfelgen bei der Massenträgheit punkten, spielen sie thermisch in einer anderen Liga. «Hier haben Schmiederäder aufgrund ihres Materials und Herstellungsverfahrens einen Vorteil: Sie ermöglichen ein homogeneres und stabileres Temperaturniveau», erklärte der BMW-Technikdirektor. «Carbonfasern und das dazwischenliegende Harz reagieren thermisch anders, was zu größeren Temperaturschwankungen und damit auch zu stärkeren Druckänderungen führt.»
In einer Ära, in der die richtige Reifentemperatur über Grip oder Rutschen entscheidet, ist Konstanz oft mehr wert als ein theoretischer Performance-Gewinn. Das Fazit fällt entsprechend nüchtern aus: «Aus diesem Grund bietet das Schmiederad aktuell die höhere Konstanz und bleibt daher unsere bevorzugte Einsatzlösung.»
Naheliegend wäre zumindest ein taktischer Einsatz – etwa als Joker für die Superpole, wenn es nur um eine schnelle Runde geht. Auch diesen Gedanken kennt man bei BMW. «Das ist grundsätzlich eine sehr gute Idee und durchaus umsetzbar», bestätigt Gonschor. Doch selbst hier überwiegt für die Münchner die Vorsicht. «Allerdings muss man stets zwischen den potenziellen Chancen und dem zusätzlichen Abstimmungsaufwand abwägen.»
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Denn mit einem anderen Radtyp ist es nicht getan. «Um einen möglichen Vorteil tatsächlich nutzbar zu machen, müssen weitere Parameter am Motorrad angepasst werden», erläuterte Gonschor. Das kann harmlos beginnen, etwa mit der Anpassung der Federung, aber schnell größere Kreise ziehen: «Unter Umständen reicht eine Veränderung der Federvorspannung aus, es kann jedoch ebenso notwendig sein, die Geometrie anzupassen, um eine bessere Balance zu erzielen.» «Das wiederum verändert das Fahrgefühl und hat Auswirkungen auf die Regelstrategien der Traktionskontrolle sowie der Motorbremse.» Ein kleiner Joker zieht also einen ganzen Rattenschwanz an Anpassungen nach sich – mit Risiken für Fahrer und Team. «Unser Ziel ist es, das Motorrad über ein Rennwochenende hinweg in einem möglichst konstanten Arbeitsfenster zu halten und den Fahrer nicht durch zu viele Änderungen zu verunsichern.» So bleibt der Carbonfelgen-Joker bei BMW bewusst ungenutzt. Nicht aus Mangel an Mut, sondern aus Respekt vor der Komplexität moderner Superbike-Technik – und aus der Überzeugung, dass Konstanz am Ende oft die schnellere Lösung ist.
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