Mies/de Phillippi holen Titel bei Porsche-Laufsieg

Von Oliver Müller
Sieger beim Finale des ADAC GT Masters: Der Porsche 911 GT3 R von Herberth Motorsport

Sieger beim Finale des ADAC GT Masters: Der Porsche 911 GT3 R von Herberth Motorsport

Grosses Drama beim Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim. Während Robert Renauer/Martin Ragginger das Rennen gewannen, sorgte ein heftiger Unfall von Corvette-Pilot Jules Gounon für die Meisterschaftsentscheidung.

Furios ging die Saison 2016 des ADAC GT Masters in Hockenheim zu Ende. Während die beiden Porsche-Piloten Robert Renauer/Martin Ragginger in ihrem Porsche 911 GT3 R das Rennen gewinnen konnten, sicherten sich Connor de Phillippi/Christopher Mies (Land-Motorsport) mit Rang acht den Titel in der Jubiläumssaison des ADAC GT Masters. «Es war ein sehr turbulentes Rennen – und für uns als Team sehr emotional. Auf jeden Fall aber der grösste Erfolg in unserer Motorsport-Geschichte», war Teamchef Wolfgang Land im Gespräch mit SPEEDWEEK.com kurz nach Rennende noch sichtlich bewegt.

Was war passiert? Nachdem Connor de Phillippi/Christopher Mies mit zwölf Punkten Vorsprung in den letzten Lauf des Jahres gingen, sah es während der Anfangsphase des Rennens zunächst nach einem sicheren Meistertitel für das Audi-Duo aus. Doch Titel-Kontrahent Daniel Keilwitz (Callaway Competition) geigte in seiner Corvette C7 GT3-R immer weiter auf und fuhr bis auf Position vier nach vorn. Zwar hätte dies noch nicht zum Umschwung im Titelrennen gereicht, doch dann verlor Christopher Mies zu Rennmitte in der Sachs-Kurve seinen R8 LMS und rutschte ins Kiesbett. «Das war absolut mein Fehler. Ich habe hart gepusht – aber in jenem Moment war es einfach ein Prozent zu viel. Als ich dann in die Box kam, dachte ich alles wäre verloren», zeigte sich Mies gegenüber SPEEDWEEK.com sehr offen.

Somit übergab er seinen Wagen ausserhalb der Punkteränge an Teamkollege Connor de Phillippi, der eigentlich nur noch Schadenbegrenzung hätte betreiben können. Denn Jules Gounon, der die Corvette von Daniel Keilwitz übernommen hatte, war auf dem Weg zum sicheren Titel.
Doch dann änderte sich alles: Im Zweikampf mit Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen verlor der junge Franzose seinen Wagen und schlug heftig mit der Fahrerseite in eine Betonmauer ein. Leider blieb er dabei auch nicht unverletzt – nach aktuellem Stand brach er sich sein Bein. «Ich habe davon gar nicht viel mitbekommen. Ich sah im Rückspiegel wie die Corvette hinter mir abgefolgen ist. Wir hatten keine Berührung und dann habe ich nur noch den Einschlag gehört», erklärte Ineichen die Situation aus seiner Sicht. Mit der roten Flagge wurde das Rennen als Folge unterbrochen.

Durch all die Vorfälle war dann auch Porsche-Pilot David Jahn wieder im Titelrennen. Mit einem Sieg hätte er noch ganz nach vorne ziehen können. Doch ein Vergehen beim Boxenstopp (Teamkollege Kévin Estre war nicht über die obligatorische Linie gelaufen) musste der Wagen aus dem Team 75 Bernhard noch eine Durchfahrtsstrafe absitzen und verlor so die Führung  – wurde am Ende aber noch Zweiter (Sowohl im Rennen als auch in der Gesamtwertung). «Ein grosses lachendes und ein kleines weinendes Auge. Wenn die Chance zu einer Meisterschaft da ist, will ein Rennfahrer sie auch gewinnen. Aber OK – Vizemeister in meinem ersten vollen Jahr im ADAC GT Masters ist doch super», strahlte Jahn hinter dem Siegerpodest ins SPEEDWEEK-Mikrofon.

Zum Sieg fuhr der Porsche von Robert Renauer/Martin Ragginger (Herberth Motorsport), der nach dem Restart locker an der Spitze wegzog. «Das war unser zweiter Saisonsieg. Wir hatten ein tolles Jahr – jedoch auch viel Pech. Insgesamt waren wir im ADAC GT Masters sechsmal nicht im Ziel. Aber natürlich ist es schön, die Saison so zu beenden», bilanzierte Robert Renauer. Rang drei ging an den Mercedes-AMG GT3 von Nikolaj Rogivue/Nicolai Sylvest (AMG-Team Zakspeed).

Die Meister Mies/de Phillippi kamen am Ende auf Rang acht. «Das ist der beste Tag meines Lebens. Ich kann es noch gar nicht fassen», war der US-Amerikaner de Phillippi regelrecht überwältigt.

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