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Highlights bei der BSB-Premiere in Assen

Kolumne von Patric Muff
Patric Muff

Patric Muff

Nach einer langen Reise von Genf über London nach Holland, erreichte ich am Donnerstagmittag die Rennstrecke in Assen.

Mit der neunten Runde fing aber nicht nur die erste Runde des Showdowns an, sondern die BSB hatte an diesem Wochenende eine besondere Premiere zu verzeichnen: das erste Rennen ausserhalb der «Insel» - und somit für mich für einmal auf neutralem Boden. Bei trockenen aber kalten Bedingungen ging es am Freitagmorgen für uns zum ersten Mal auf den 4,555 km langen Kurs. Da ich die Strecke bereits von der Langstrecken-WM und der IDM kannte, wusste ich für einmal schneller als die anderen wo es durchgeht. Es zeichnete sich aber schnell heraus, dass das Fahrwerk noch eine grössere Herausforderung werden würde. Ich hatte mit bis dahin unbekanntem Chattering zu kämpfen. So stand ich am Ende der Session nur auf dem etwas enttäuschenden 19. Platz.

Mit einigen Anpassungen startete ich am Nachmittag in das zweite freie Training. Ich kam auf Anhieb besser zu recht und konnte gegen Ende der Session mit einem neuen Reifen noch eine Schippe darauf legen und mich mit dem 7. Platz in den Top 10 behaupten. Da es immer noch einiges an Verbesserungspotential gab, war ich zuversichtlich für das anstehende Wochenende. Nachdem in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Gewitter über Holland zog, kehrte am Morgen die Sonne wieder zurück nach Assen. Aufgrund der kühlen Temperaturen konnte der Asphalt allerdings nur schwer abtrocknen und so hatte es am Samstagmorgen im dritten freien Training noch einige nasse Stellen auf der Strecke. Nichtsdestotrotz konnten wir weiter am Fahrwerk feilen und (mit Ausblenden der nassen Stellen) erreichte ich auch in dieser Session die siebtschnellste Zeit….

Entsprechend motiviert machte ich mich am Nachmittag in das erste Zeittraining auf und qualifizierte mich an 11. Stelle ohne Probleme in das zweite Zeittraining. Mit dem Ziel vor Augen in die Top-10 zu kommen machte ich mich auf in die nächste Session. Doch ich konnte es kaum glauben, als in der zweiten gezeiteten Runde - an 17. Stelle liegend - immer mehr Regentropfen vom Himmel fielen und auf meinem Visier abprallten. So gab es leider nur einen Weg: Zurück an die Box. Als der Regen langsam aufhörte, machte ich mich drei Minuten vor Schluss mit einem neuen Hinterreifen nochmals auf Zeitenjagd. Ja ihr könnt es euch erahnen, die Bedingungen auf der Strecke waren nicht so prickelnd. Mit zwei geschlossenen Augen holte ich nochmals alles was bei diesen Bedingungen möglich war aus meiner BMW und stellte diese auf die 11. Position. Um 0,087 Sekunden die Top 10 - und somit das letzte Zeittraining verpasst - war die Enttäuschung natürlich da, aber mit einem Startplatz in der dritten Reihe war für das morgige erste Rennen noch nichts verloren.

Am Sonntagmorgen stand als erster Programmpunkt zuerst einmal der Pitwalk an. Es war schön zu sehen, dass neben Engländer vor allem Holländer und Deutsche den Weg nach Assen gefunden haben. Bereits 30 Minuten nach dem Warm up ging es am Sonntagmittag zum ersten Mal in die Startaufstellung - und ich war in guter Gesellschaft: Die drei weiteren BMWs der BSB komplettierten die dritte Startreihe in eine «BMW-Startreihe». Ich kam eigentlich nicht schlecht weg, doch mir fehlte ein wenig der Drive und so wurde ich doch noch von ein paar Fahrern überholt. Nach einer guten ersten Runde kam ich auf dem 13. Platz aus der ersten Runde zurück. Mit dem ehemaligen Supersport-WM Piloten Robbin Harms im Genick kämpfte ich mich auf den 10. Platz vor und konnte die Lücke zu Stuart Easton, der auf dem 9. Platz fuhr, schliessen. Ich überholte Easton einige Male doch musste auf den Geraden immer wieder zusehen wie er gemütlich an mir vorbei fuhr - es war nicht zu glauben. Nach einer letzten Attacke bei der ich leider weit gehen musste verpasste ich den 9. Platz um bittere 0.4 Sekunden und kam als Elfter ins Ziel.

Doch es gab an diesem Tag noch eine zweite Chance: das zweite Rennen stand noch an. Mit der zwölftschnellsten gefahrenen Zeit im ersten Rennen sicherte ich mir erneut einen Platz in der dritten Startreihe und so preschte das Feld pünktlich um 15.30 Uhr los. Ich hatte einen guten Start und kam mit der Spitzengruppe als Neunter aus der ersten Runde zurück. Da wir nochmals leichte Modifikationen am Fahrwerk vorgenommen hatten, konnte ich von Beginn weg schnellere Rundenzeiten fahren. Ein tolles Gefühl mit den Jungs da vorne mitzufahren! Leider haben die Fahrwerksanpassungen nicht gerade zu einer höheren Lebensdauer der Reifen beigetragen und so konnte ich die Pace nach ein paar Runden aufgrund des abbauenden Hinterreifens nicht mehr mitgehen und musste abreissen lassen. Den neunten Platz hatte ich allerdings immer noch inne, als ich nach Rennmitte leider mit noch grösseren Problemen konfrontiert wurde: Mein Hinterreifen war komplett hinüber und der herausgefahrene Sicherheitsabstand verkürzte sich von Runde zu Runde und war auf einmal gar nicht mehr sicher. In der Folge zogen James Westmoreland und Stuart Easton an mir vorbei und ich musste mich kurz vor Rennende noch Barry Burrell und Luca Scasse geschlagen geben. So sah ich «nur» als enttäuschender Dreizehnter die karierte Flagge.

Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass das Wochenende trotz der Rennergebnisse einige Highlights hatte: Der siebte Platz über alle freien Trainings hinweg gesehen, der elfte Platz unter schwierigenden Umständen im Qualifying und dann natürlich die ersten Hälften der beiden Rennen. So ist es natürlich nur schade, dass das bei den Rennergebnissen am Schluss nicht sichtbar wurde. Nun freue ich mich aber auf die nächste Runde in Silverstone, die wir bereits das kommende Wochenende in Angriff nehmen werden. Gestern Abend ging es mit der Fähre zurück nach England, wo ich die nächsten Tage verbringen werde. Last but not least möchte ich mich bei meinem Team, insbesondere James und John, meinen Sponsoren, Gönnern und 100er-Club-Mitgliedern für die Unterstützung danken, sowie den Freunden aus der Schweiz, die den Weg nach Assen gefunden haben.

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