DTM und Super GT: Wie ist der Stand der Dinge?

Von Andreas Reiners
DTM und Super GT haben sich gegenseitig besucht. Dabei geht es um die Zukunft der DTM. Wie ist der Stand der Dinge?

Lexus und Nissan statteten der DTM beim Finale in Hockenheim einen Besuch ab, Audi, BMW und Mercedes reisten zuletzt nach Motegi zum Finale der Super GT. Zwei Höflichkeitsbesuche? Mitnichten.

Es war zwar im Rahmen der zahlreichen Demorunden eine Menge Show dabei, die Beteiligten betonten aber erneut den Willen zur Zusammenarbeit. Auch wenn das kein Selbstläufer wird. SPEEDWEEK.com beantwortet einige Fragen zum Stand der Dinge.

Was haben die Treffen gebracht?

Die in den vergangenen Jahren in weiten Teilen ruhende Zusammenarbeit zwischen DTM und Super GT wurde durchaus auf eine neue Ebene gehoben. Es wurde eine Art Schulterschluss vollzogen, nachdem man sich 2015 durch den Abschied vom Vierzylinder-Turbomotor voneinander entfernt hatte. Ausgerechnet Mercedes hatte sich damals gegen die Einführung ausgesprochen, die allerdings Voraussetzung für die Kooperation ist. Beide Serien scheinen sich nun zumindest so nah wie nie zuvor. Deshalb fiel auch das Wort Meilenstein sehr oft.

«Dadurch, dass das Class-One-Reglement vor der Fertigstellung steht, geht unsere Kooperation in stabilere Strukturen und wird weiter intensiviert werden », sagte Masaaki Bandoh, der Chef der japanischen Super-GT-Dachorganisation GTA. Berger fühlte sich durch die Besuche darin bestätigt, was er schon länger spüre: «Die Japaner wollen unter denselben Prämissen Motorsport betreiben wie wir: Sicherheit, Chancengleichheit und Kosteneffizienz sind die wichtigsten Treiber», sagte er der dpa.

Daneben wurde die Grundvoraussetzung für den Einstieg japanischer Hersteller vorangetrieben: Die Arbeit am sogenannten Class-One-Reglement. Damit könnten Honda, Lexus oder Nissan in der DTM fahren. Und Audi und BMW in der Super GT. «Damit erweitert sich für Hersteller das Spektrum an Möglichkeiten für ein effizient aufgesetztes Engagement im internationalen Motorsport», so Berger

Wie realistisch ist der Einstieg?

Glaubt man den Aussagen der Verantwortlichen, ist ein Einstieg ein ziemlich realistisches Szenario. Auch wenn noch Hürden zu überspringen sind.

Wobei: Berger mag nicht unbedingt von Hürden sprechen, auch Bandoh redete in Hockenheim von einer neuen Ära, für den Start brauche man zwar noch viele, aber unter dem Strich nur noch kleine Schritte. Es hört sich durchaus alles positiv an. Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass sich beide Serien sehr deutlich unterscheiden, was das Sportliche Reglement betrifft. Zwei Beispiele: In der Super GT herrscht ein Reifenkrieg, dazu haben die Rennen Langstrecken-Charakter.

«Wir haben auf dem Weg zu gemeinsamen Rennen zwischen Super GT und DTM eine weitere neue Phase beschritten. Es war ein langer Weg bis hierher und ich habe den Eindruck, dass wir endlich die Voraussetzungen für gemeinsame Rennen geschaffen haben. Ich habe die Gewissheit, dass sich die Distanz zwischen Europa und Japan verringert hat», sagte Bandoh.

Jetzt ist laut Berger Detailarbeit gefragt. «Das ist keine Hürde, sondern ein akribischer Abstimmungsprozess unter Technikern.» Und ist die Bühne dann bereit, liegt es an den Herstellern. Sie müssen dann entscheiden, ob man im Wettbewerb gegen Audi und BMW antreten will. Zuletzt in Hockenheim ging Berger auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com nicht davon aus, dass 2019 ein Übergangsjahr nur mit Audi und BMW sein wird.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Detailarbeit am gemeinsamen Reglement wird fortgesetzt, dabei findet zwischen beiden Seiten ein kontinuierlicher Austausch statt. Das nächste Treffen des Steering Committees ist für Januar oder Februar 2018 geplant.

Allerdings verlässt sich Berger nicht nur auf die Kooperation mit Japan. «Unabhängig von den partnerschaftlichen Gesprächen mit den japanischen Herstellern sprechen wir mit weiteren Herstellern, um ihnen unsere Idee näherzubringen», sagte er.

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