DTM-Fitnesscoach: Schumacher hat Maßstäbe gesetzt

Von Andreas Reiners
Fitnesscamps gehören bei den DTM-Teams seit Jahren zum Standardprogramm einer Saisonvorbereitung. Mercedes war zum Beispiel erneut in La Manga.

Betreut wurden die Stuttgarter dort von Fitness-Coach Gerry Convy, zum insgesamt achten Mal.

Der Schotte arbeitet seit 19 Jahren als Fitness-Coach im Motorsports. In der Formel 1 arbeitete er zum Beispiel schon mit David Coulthard, Fernando Alonso oder Juan Pablo Montoya zusammen. Der Winter ist ohne Frage die wichtigste Zeit für die Vorbereitung. Schwächen müssen ausgemerzt und die Stärken weiterentwickelt werden.

Klar: Dabei kommt es auch auf den Piloten an. «Paul Di Resta oder Edoardo Mortara bauen schnell Muskeln während des Trainings auf. Sie müssen dadurch eher auf ihr Gewicht achten. Ein schmalerer Fahrer wie Lucas Auer kann hingegen mehr Muskeln aufbauen bevor er Gewichtsprobleme bekommt», sagte Convy dtm.com.

«Es war eine gute Woche mit harten Trainingseinheiten», fasste Team-Captain Gary Paffett zusammen. «Es war schön, viele Mannschaftssportarten auszuüben, um das Team noch näher zusammenzubringen und die Zusammenarbeit unter den Fahrern weiter zu verbessern. Schließlich haben wir uns über den Winter nicht so oft gesehen.»

Das Training hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Vor rund 20 Jahren, als Convy anfing, waren Fitness-Coaches eine seltene Spezies und nicht wirklich gefragt, Kondition und Fitness hatten noch keinen großen Stellenwert für die Fahrer. «Michael Schumacher hat damals Maßstäbe gesetzt, was die körperliche und mentale Vorbereitung auf die Rennen anging. Seitdem sind Fitness-Coaches gang und gäbe. Und es ist ein sehr wichtiger Teil für jeden jungen Fahrer, sich dementsprechend in eine gute Form zu bringen», sagte Convy.

In Camps wie in La Manga geht es nicht nur um den Feinschliff, sondern auch darum, den Fahrern eine gewisse Abwechslung zu bieten, was die Übungen betrifft. Die Mercedes-Piloten machten in Spanien unter anderem Martial Arts und Stand-Up-Paddeling. Lucas Auers Highlight übrigens: «Das war unglaublich schwierig und die beste Trainingseinheit. Alles war cool und wir hatten schönes Wetter in Spanien, besser geht's nicht.»

«Zu jedem Camp bauen wir ein paar andere Elemente ein, gerade für die Fahrer, die schon mehrere Jahre dabei sind. Stand-Up-Paddeling ist eine klassische Übung zur Verbesserung der Koordination und der Balance. Es macht Spaß. Es fordert sowohl den Kopf als auch den Körper. Martials Art ist eine Spezialität von mir. Auch hierbei geht es um Koordination, Reflexe, mentale und körperliche Härte, es macht ebenso Spaß und ist herausfordernd», sagte Convy.

Auf die Frage, was einen guten Rennfahrer aus seiner Sicht ausmache, sagte er: «Das hängt auch ein wenig vom jeweiligen Auto ab. Ein Formel-1-Wagen hat sehr viel Downforce im Vergleich zu einem Tourenwagen. Kondition, Reflexe und Koordination sind wichtig. Egal welchen Sport du betreibst. Wenn du den höchsten Level erreichen willst, dann brauchst du sowohl eine große mentale als auch eine physische Stärke.»

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