Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Robert Kubica: Wer soll für ihn bei BMW Platz machen?

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Der Pole absolviert in der kommenden Woche Testfahrten im BMW M4 DTM. Ein Einstieg ist das noch nicht, außerdem müsste jemand Platz machen. Wir gehen den Kader durch.

Philipp Eng hat Bock. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft. Und in Robert Kubica schickt sich immerhin ein Formel-1-Star an, den Weg in die DTM einzuschlagen.

Der Pole absolviert vom 11. bis 13. Dezember Testfahrten in Jerez, er sitzt dann im BMW M4 DTM. «Ich würde mich über Robert Kubica in der DTM sehr freuen. Ich würde sehr gerne gegen ihn Rennen fahren», sagte Eng.

Erst einmal sind es nur Tests, bei denen sich er Formel-1-Star zeigen soll. Doch sollte Kubica einen Platz im BMW-Kader erhalten, müsste ein aktueller Fahrer weichen, da BMW wohl wieder sechs Werksautos einsetzen wird.

Wer könnte das sein? «Wir haben Ideen im Kopf, aber diese Entscheidung werden wir von allen am spätesten treffen», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt zum Fahrerkader der Münchner.

SPEEDWEEK.com macht den Kader-Check.

Marco Wittmann: Zweimaliger Meister, Mister Zuverlässig. Ist selbst dann ein Titelkandidat, wenn bei BMW generell nur wenig geht. Wie 2019, als er einmal mehr die Speerspitze bei BMW war. Hat sich jüngst selbst für 2020 bestätigt.

Timo Glock: Hat eine absolute Horrorsaison hinter sich, in der alles schieflief, was schieflaufen konnte. Er war am Ende der zweitschlechteste Fahrer der Münchner.

Aber: Es war sein erster richtiger Ausreißer nach unten. Dass er es kann, hat er bereits bewiesen. «Es sollte sich nichts ändern. Natürlich muss man immer ein bisschen abwarten, was im Winter passiert. Aber momentan plane ich ganz normal die DTM ein», sagte er dem Focus zuletzt. Sollte gesetzt sein.

Philipp Eng: Hat eine gute Saison absolviert, fuhr vorne mit, war eine Zeit lang sogar Titelkandidat. Beendete die Saison auf Platz sechs und war damit zweitbester BMW-Mann.

Er hat bereits bestätigt, dass es für ihn bei BMW weitergeht. Ob auch in der DTM, ließ er offen. «Ich habe mich nicht blamiert und einige Highlights gesetzt. Ich hoffe, dass ich die Chance bekomme und wieder am Start stehen darf», sagte er. Alles andere wäre wenig nachvollziehbar. Gesetzt. Dass er bei den Tests in Jerez Referenzfahrer sein wird, ist zusätzlich ein starker Hinweis darauf.

Sheldon van der Linde: Begeisterte in den ersten Rennen sogar DTM-Chef Gerhard Berger, als er vorne mitmischte, eine Pole Position holte und fast auf das Podium fuhr.

Doch danach wurde es holprig, es war eine Saison, wie sie viele Rookies erleben. Der Südafrikaner wurde Gesamt-13. und war punktemäßig der schlechteste BMW-Fahrer, ist aber ein Rohdiamant. Es wäre eine Überraschung, wenn er kein zweites Jahr bekommt.

Bruno Spengler: Der ewige Bruno. Lieferte mal wieder eine bessere Saison ab, feierte am Norisring auch mal wieder einen Sieg. Mit einem zweiten Titel nach 2012 wird es wohl nix mehr, doch der Kanadier hat auch andere Qualitäten.

Die als Entwickler sind unbestritten, er kann helfen, das Auto besser zu machen. Fanliebling und Aushängeschild ist er sowieso. Mit seinen 36 Jahren immer noch mehr als ein Winke-August. Es sei denn, er sucht eine neue Herausforderung. Wackelt ein wenig.

Joel Eriksson: Der Schwede ist eher unscheinbar. Talentiert, mit inzwischen zwei Jahren DTM auf dem Buckel. Im ersten 14., im zweiten Gesamtelfter.

Die ganz großen Highlights liefert er allerdings nicht ab, fährt halt mit. Wackelkandidat.


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