Preinings Weg zum Porsche-Profi: «Alles ausgezahlt»
Thomas Preining
Als Thomas Preining den Porsche-Werksvertrag in der Tasche hatte, fiel ihm eine Last vom Herzen. Denn das war der Moment, in dem er vom Nachwuchssportler zum Profi wurde. «In dem Moment hat sich alles ausgezahlt, was du in deinem Leben in den Sport gesteckt hast», sagte der Österreicher SPEEDWEEK.com.
Natürlich mache man es, weil es einem Spaß mache und man etwas erreichen wolle, so Preining: «Aber es ist auch eine Form der Bestätigung. Und klar: Du kannst dann auch von dem Sport leben», sagte Preining. Und schob augenzwinkernd hinterher: «Zumindest für die Dauer des Vertrags.»
Der Weg zum Profi bei Porsche war «ziemlich schwierig. Die Herausforderung ist, erst einmal Junior zu werden. Zu den Sichtungen werden die besten Fahrer eingeladen. Wenn du das geschafft hast, musst du im Junior-Programm abliefern. Du bekommst ein Lernjahr, wenn du ganz neu bist. Im zweiten Jahr muss es sitzen.» Porsche-Junior wurde er 2017.
Preining weiter: «Abseits der Strecke musst du viele Informationen aufsaugen, von den Werksfahrern lernen und besser werden. Wenn du dich dann gut positionierst, kann es mit ein bisschen Glück so funktionieren, wie es bei mir funktioniert hat.»
2019 stieg er zum «Young Professional» auf, 2021 dann zum Werksfahrer. Seit dieser Saison fährt er für das Team Bernhard in der DTM, feierte auf dem Norisring den historischen ersten Porsche-Sieg in der Traditions-Rennserie und ist nun als Gesamtvierter mit 116 Punkten vor dem Finale in Hockenheim noch mittendrin im Titelkampf. Tabellenführer Sheldon van der Linde steht bei 130 Zählern.
Warum hat Teamchef Timo Bernhard ihn ausgewählt? «Thomas gehörte zu den Top-Kandidaten, weil er 2021 schon für uns gefahren ist. Auch wenn ihm an der einen oder anderen Stelle die Erfahrung fehlt, war für mich interessant, dass er den Speed hat und dass das Format zu ihm passt.» Ein Volltreffer.
Welche Tipps würde Preining anderen Nachwuchsfahrern geben, die noch am Anfang Ihrer Karriere stehen? «Zuhören. Es gibt immer einen Teamchef, einen Coach oder einen Vater, der dir etwas mit auf den Weg geben will. Es kann sein, dass man es in dem Moment nicht hören will, weil man glaubt, dass es Blödsinn ist. Aber in 90 Prozent der Fälle haben sie Recht, denn sie wollen nur das Beste. Mit dieser Einstellung kann man sich schnell verbessern.»
«Extrem wichtig» sind zudem Sponsoren. «Ohne Sponsoren oder Unterstützer geht im Motorsport überhaupt nichts. Selbst im Profisport nicht. Kooperationen sind da unumgänglich. Ich hatte zu Beginn meiner Karriere schon Sponsoren, sonst wäre ich niemals dort hingekommen, wo ich jetzt bin. Treue Sponsoren zu finden ist allerdings sehr schwer.»