Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Stinkefinger für Ekström: Spengler muss zahlen

Von Andreas Reiners
Bruno Spengler

Bruno Spengler

Bruno Spenglers Stinkefinger hat ein Nachspiel: Der Kanadier muss wegen unsportlichen Verhaltens 1000 Euro zahlen. Die Aktion Ekströms fand er grenzwertig.

Die Geste war eindeutig und ist auch heutzutage immer noch verpönt: Nach dem radikalen Angriff von Audi-Pilot Mattias Ekström gegen Titelverteidiger Bruno Spengler auf den letzten Metern des vierten DTM-Laufs auf dem Lausitzring zeigte der BMW-Pilot in der ersten Emotion, was er von dem Manöver hielt. Der Kanadier zeigte dem Schweden den Stinkefinger, schüttelte den Kopf und warf Ekström ein paar böse Blicke zu. Die Rennleitung sah nicht in Ekströms Aktion, sondern in Spenglers Reaktion ein unsportliches Verhalten: Spengler muss nun 1000 Euro Geldstrafe zahlen.

Was war passiert? Ekströms Aufholjagd von Platz 18 aus hatte am Ende nur ein Problem – die Renndistanz war zu kurz. Der schnellere Schwede wollte Spenglers siebten Platz mit aller Macht und griff dabei tief in die Kiste mit den Mitteln am Rande der Legalität. Ekström war eingangs der letzten Kurve auf gleicher Höhe mit Spengler und attackierte den 29-Jährigen hart. Letztendlich umsonst: Spengler blieb im Ziel hauchdünn vor Ekström. SPEEDWEEK.com hat nach dem Rennen mit beiden Piloten gesprochen.

Ekström war angesäuert. Auch wegen Spenglers Aktion, aber vor allem wegen seiner sportlichen Situation. Denn wie schnell der 34-Jährige unterwegs ist, zeigt er Rennen für Rennen. Das Problem: Der zweimalige Champion startet zumeist im hinteren Mittelfeld. Kein Wunder, dass Ekström bei seinen regelmäßigen Aufholjagden jedes Mal ans Limit geht.

Bin kein Langweiler

Doch auch Spenglers Stinkefinger stieß Ekström sauer auf. «Augusto Farfus hat in Spielberg Wichser zu mir gesagt, er zeigt mir jetzt den Stinkefinger. Ich verstehe, dass die Emotionen hochkochen, aber man muss auch verstehen, dass ich nicht hinter ihm herfahre, wenn ich eine Sekunde schneller bin. Ich kann auch hinterherfahren, aber ich bin kein Langweiler. Aber ein Stinkefinger gehört sich nicht», sagte Ekström.

Wie Spengler erklärte, war der Fingerzeig nicht einmal als Beleidigung gedacht. «Es war nach dem Motto: ‚Ich habe es trotzdem geschafft‘», erklärte der amtierende Champion, der die Aktion Ekströms «grenzwertig» fand. «Es war eine Berührung von hinten, und von hinten berühren und vorbeifahren kann jeder, denn es ist relativ einfach, so zu überholen», so Spengler.

Allerdings haben sich die beiden nach dem Rennen ausgesprochen. «Er hat sich ein wenig entschuldigt und zugegeben, dass die Aktion vielleicht ein bisschen hart war. Mit ihm habe ich jetzt keine weiteren Probleme, wir sind erwachsen. Emotionen gehören zum Sport dazu, vor allem wenn man etwas ungerecht findet. Ich finde die Strafe schon ein wenig hart, es gibt Schlimmeres. Wenn ich den Finger ändern könnte, würde ich es machen», erklärte Spengler.

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