«Es war auch Glück im Spiel»
Aus Reihe 3 an die Spitze: Scheider neben Kristensen
Von einem normalen Start spricht man in der DTM, wenn die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h im Bereich von 3,2 bis 3,4 Sekunden liegt. Alles was drüber liegt, ist schon suboptimal, alles was drunter liegt, verdient das Prädikat «sehr gut».
Timo Scheider, in gewissen Phasen seiner DTM-Karriere in dieser Disziplin nicht gerade ein Trendsetter, hat mit zwei absoluten Raketenstarts den Grundstein zu einem, eventuell auch zwei Meistertiteln gelegt. Jener beim Saisonfinale 2008 in Hockenheim wurde mit 3,0 sec, der zuletzt in Barcelona sogar mit 2,95 sec für den Spurt von 0 auf 100 registriert.
Ein Start zum Einrahmen, aber nicht unbedingt fürs DTM-Lehrbuch geeignet, wie Scheider selber betont: «Man darf das nicht überbewerten. In diesem speziellen Moment hat einfach alles perfekt gepasst – Vorspannung (sprich: der Bremsdruck, der zunächst mit dem Fuss aufgebaut und dann per Feststellknopf mit der Hand gehalten werden muss, Red.), Stellung des Kupplungspedals, Drehzahl und auch die Länge der Rotphase. Wären die Ampellichter eine halbe oder ganze Sekunde später erloschen, wäre es vielleicht schon wieder nicht mehr optimal gewesen. Dann werden die Reibscheiben der Kupplung noch wärmer, haben dadurch mehr Grip und lösen sich etwas schlechter, oder die Vorspannung ist etwas zu hoch, du kriegst durchdrehende Räder – und dann passt es eben auf einmal nicht mehr.»
Dennoch hat Scheider viel Vertrauen in seine Starts: «Die waren in den letzten Rennen eine meiner Stärken. Ich verwende auch viel Konzentration auf und setze hohe Erwartungen in meine Starts. Einen 2,9er-Start kriegt man beim Testen schon mal hin, aber das es bei einem Rennen so gut funktioniert, ist nicht die Regel. Ein Stück weit war auch Glück im Spiel.»